Skip to main content

Vor-Ort-Termine für nächstes Jahr geplant

Stadtteilkonferenz Karlsruhe-Daxlanden: Räume für Vereine und Kita-Plätze fehlen

Die erste Stadtteilkonferenz in Karlsruhe-Daxlanden ist gut besucht. Die Teilnehmer berichten über Leerstände und fehlende Treffpunkte. Sie sagen aber auch, was ihnen in Daxlanden gut gefällt.

Daxlanden Klinglerareal Wohnbauprojekt der Volkswohnung Karlsruhe
Bei der Stadtteilkonferenz berichten Teilnehmer über fehlenden Wohnraum. Immerhin entstehen auf dem Klinglerareal derzeit 357 neue Wohnungen. Foto: Rake Hora

Jeder der Teilnehmenden im gut besuchten Daxlander Gehörlosenzentrum erhielt einen Bogen selbstklebender roter Punkte. Diese Punkte brachten sie an Stellwänden mit den Themen Kultur und Freizeit, Mobilität, Soziales, Wohnen, Natur oder Wirtschaft an.

Und schnell wurde klar, wo im einstigen Fischerdorf der Schuh drückt. Die meisten Punkte sammelten sich bei: großer Fehlbedarf an Kita-Plätzen, Mangel an Räumen für Vereine, zu dünnes Gastronomie-Angebot sowie zu wenig nicht-kommerzielle Treffpunkte im öffentlichen Raum.

Bei der ersten Stadtteilkonferenz am Wochenende stand die Analyse im Zentrum. In einem zweijährigen Prozess sollen die „Leitplanken für die mittelfristige Entwicklung des Stadtteils gelegt werden“, formulierte es Matthias Burgbacher vom Heidelberger Büro „Plan:Kooperativ“, die den Prozess begleiten. Konkrete Maßnahmen sollen daraus folgen.

Gemeinsam mit den Betroffenen wollen wir diesen lebenswerten Stadtteil voranbringen.
Albert Käuflein
Bürgermeister

„Gemeinsam mit den Betroffenen wollen wir diesen lebenswerten Stadtteil voranbringen“, sagte Bürgermeister Albert Käuflein (CDU) und zählte bei den Stärken das lebendige Vereinsleben und die Naturnähe auf. Als Chance sah er das neue Quartier auf dem August-Klingler-Areal. Zu Beginn bat Burgbacher alle, sich zum Signet ihres Ortsteils zu stellen. Sprich: Alt-Daxlanden, Neu-Daxlanden, Daxlanden-Ost oder Rheinstrandsiedlung. Und: Die überwältigende Mehrheit gruppierte sich unter dem alten Ortskern, nur wenige bei den anderen Quartieren.

In der Analyse summierte Moderator Burgbacher Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken auf einem Schaubild. Bei Stärken war zu lesen: starke soziale Angebote, hohe Vereinskultur, attraktiver Wohnort, große Identifikation mit der Nachbarschaft. Schwächen: fehlende Treffpunkte, schlechte Binnenerschließung für ältere Menschen. Chancen: Potenzial der Neubaugebiete, Lage an Schutzgebieten mit gutem Mikroklima.

„Im Vergleich zu anderen Stadtteilen ist es hier im Sommer immer ein paar Grad kühler“, konstatierte Burgbacher. Bei den Risiken war aufgelistet: drohende Überalterung oder Verschärfung von Nutzungskonflikte eben durch die Neubaugebiete. Es war vieles, was die Bürger des westlichen Stadtteils umtrieb.

Karlsruherin klagt über leer stehende Häuser

Eine Daxlanderin beklagte den Leerstand. „Wir haben viele leer stehende Häuser. Das hat zur Folge, dass Familien nichts finden und wegziehen müssen.“ Ein weiterer Diskutant sah den geplanten Polderbau in Rappenwört kritisch und befürchtete eine Einschränkung der Nutzung des Naherholungsgebiets. Auch das dortige Rheinstrandbad liegt vielen am Herzen. Mancher befürchtete die Herunterwirtschaftung und mögliche Schließung des Naturbads.

Viele Themen wurden an runden Tischen angesprochen. Intensiv wurde der Lärm diskutiert, der von den Trams ausgeht. „Das muss leiser werden. Es gibt kaum einen Stadtteil, wo die Tram näher an den Häusern vorbeifährt als bei uns“, sagte ein Anwesender. Es wurde etliches weitere angeschnitten: von der Nahversorgung, Ärztemangel über den Ausbau von Radwegen bis zur Schulsozialarbeit. Im Frühjahr 2024 soll der Prozess mit Vor-Ort-Terminen fortgesetzt werden. 

nach oben Zurück zum Seitenanfang