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Meinung

von Stefan Proetel

Possen im Gewerbegebiet

Forscher Abschlepper aus Karlsruhe: Die Redaktion bleibt dran

Der Mann aus der Windeckstraße hält Mitbürger und Justiz auf Trab. Sehr viele Leser interessieren sich für die Vorfälle.

Eine Statue der Justitia hält eine Waage in der Hand.
Justitia ist auch in Karlsruhe beschäftigt. Foto: David-Wolfgang Ebener/dpa

Es ist keine 30 Jahre her, da klapperten in den Redaktionsbüros noch Schreibmaschinen. Tipp-Ex war im Dauereinsatz und zu lange Texte kürzte der sogenannte Metteur beim Bauen der Seite mit dem Skalpell zurecht.

Auch die Zeiten des klassischen Redaktionsschlusses sind lange vorbei. Heute lassen sich mit dem Smartphone von unterwegs Texte, Fotos oder Videos hochladen, auch mitten in der Nacht. Davon profitieren vor allem Nutzer unseres Online-Auftritts bnn.de.

Themen aus Karlsruhe sehr gefragt

Noch etwas anderes hat sich geändert. Ob ein Artikel gut oder schlecht war, merkte der Autor früher gegebenenfalls erst dann, wenn ein enttäuschter Leser am Tag des Erscheinens wütend (oder ein zufriedener Leser glücklich) vor seinem Schreibtisch stand.

Heute sehen wir Redakteurinnen und Redakteure über entsprechende Werkzeuge in Echtzeit, wie ein Artikel online angenommen wird. In dieser Woche liefen unter anderem der Schlag gegen Drogenhändler in der Amalienstraße und der forsche Abschlepper aus der Windeckstraße ganz besonders gut.

Emsiger Abschlepper aus der Karlsruher Windeckstraße

Überraschend ist das nicht. Vor allem Letzeres hat alles, was es zu einem klassischen Aufregerthema braucht: einen Tunichtgut, unbescholtene Bürger als Opfer, die Fragen nach Recht und Gerechtigkeit. „Unfair!“, möchte man beim Lesen der Texte über die Vorfälle auf dem Werkstattgelände schreien – wie Kinder, die zum ersten Mal erleben, wie sich Ungerechtigkeit anfühlt.

Die hohen Zugriffszahlen auf Artikel sind für uns übrigens Bestätigung und Auftrag gleichermaßen. Wir bleiben also dran. Zeitnah. Und vermutlich noch lange. Immerhin steht ein Auto bereits seit mehr als zwölf Jahren auf dem Gelände des emsigen Abschleppers. Das ist, Sie haben vollkommen recht: unfair!

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