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Musiker aus Karlsruhe

Einmal wie Casper fühlen: So hat Toni Mogens seinen Auftritt auf der „Fest“-Hauptbühne erlebt

Der Karlsruher Toni Mogens stand am Samstagnachmittag auf der Hauptbühne von „Das Fest“. Wie er seinen Auftritt erlebt hat und mit welchem Act er am Abend etwas trinken möchte.

Sänger Toni Mogens aus Grötzingen auf der „Fest“-Hauptbühne
Für Sänger Toni Mogens aus Karlsruhe-Grötzingen bedeutet der Auftritt sehr viel. Er ist einer der regionalen Künstler, die am Samstag auf der „Fest“-Hauptbühne stehen dürfen. Foto: Tanja Mori Monteiro

Kurz vor halb 2 steht Toni Mogens neben Alligatoah. Nicht neben dem Künstler. Neben einer Kiste mit der Aufschrift „Alligatoah“. Die befindet sich wie viele andere im engen Bereich hinter der großen Hauptbühne vor „Mount Klotz“. Es sind Vorzeichen des Samstagabends. Vorher darf Mogens ran, auf der Bühne, von der er seit Jahren träumt.

Einmal fühlen wie Rea Garvey, Casper oder eben Alligatoah – für den Musiker aus dem Karlsruher Stadtteil Grötzingen wird das in wenigen Minuten Realität. Gut eine Stunde nach seinem Auftritt wird er das noch nicht komplett begriffen haben. „Ich merke jetzt erst, wie der Druck von mir abfällt und dass ich schon gespielt habe“, sagt er dann.

Morgens kümmert sich selbst um seine Technik

Seit Jahren bietet das „Das Fest“ eine große Bühne für lokale Künstler. Mogens ist einer von ihnen. „Als ich 2019 auf der Feldbühne gespielt habe, habe ich gesagt: Irgendwann will ich mal auf der Hauptbühne stehen. Und heute war ich dort einfach.“

Zwei Stunden früher hat Mogens kaum Gelegenheit, darüber nachzudenken, was mit ihm passiert. „Wir hatten ultra den knappen Zeitrahmen“, sagt der Musiker. Laut Plan geht es um 13.50 Uhr los. Bis dahin muss er einiges vorbereiten. Hinter der Bühne bereitet er die Technik für seine Show vor.

Als Sänger ist er der Koordinator. Er ist für alles verantwortlich. Während auf der Bühne die Pop- und Rockband „Keine Revolte“ spielt, bauen Mogens und seine Bandmitglieder ihre Instrumente auf.

Für die Vorbereitung hat die Band von Toni Mogens auf dem „Fest“ nur wenig Zeit

Es ist eng im für die Zuschauer unsichtbaren Bereich, zwischen hohen Stapeln mit Technik für die Hauptacts des Abends. Für die hat Mogens keine Augen. Auch nicht für den Trubel drumherum. Menschen wuseln herum: Bühnenhelfer, Techniker, wenige zugelassene Fotografen und Künstler. „Einmal ist Alligatoah an mir vorbeigelaufen. Vielleicht kann man nachher noch mit ihm Wasser trinken, man weiß es nicht“, sagt Toni Mogens und schmunzelt.

Von seinem aufgebauten Mischpult schreckt Mogens plötzlich hoch und verschwindet. Irgendetwas fehlt. Einige Augenblicke später kommt er zurück, mit einem Rucksack in der Hand. Zeit, um in diesem Moment die Situation zu beschreiben, hat er nicht.

Technik auf der Bühne wird mit Rollbrettern hin- und hergeschoben

Auf großen Rollbrettern steht die Ausrüstung von Mogens und seiner Band am äußeren Rand der Bühne. Es gibt einen festen Zeitplan. Wann Musiker spielen, wann umgebaut wird. Alles ist geregelt. Trotzdem wird es eng für Toni Mogens.

Beim Auftritt von „Keine Revolte“ sorgt ein Heiratsantrag auf der Bühne für Verzögerung. Die zukünftige Braut sagt ja. Aber für Mogens werden aus 20 Minuten Umbauzeit nur noch etwas mehr als zehn. Kaum hat die „Revolte“ ihren letzten Song gespielt, beginnt der Umbau.

Während Toni Mogens und seine Band ihre Instrumente auf die Bühne schieben, rollen „Keine Revolte“ ihre Technik zur Seite. Über die Bühne wuseln Menschen. Im Hintergrund stehen bereits die Musiker um Sängerin Diana Ezerex, die darauf warten, ihre Sachen aufzubauen.

Toni Mogens ist beeindruckt von der Größe der Hauptbühne

Für Toni Mogens geht es Schlag auf Schlag. „Wir kamen an, mussten direkt aufbauen, Zeug auf die Bühne schaffen, Soundcheck machen, zehn Minuten alles durchschauen. Und dann ging es los.“ Von der Hektik unbeeindruckt beginnt Toni Mogens mit seiner Show. „Man merkt auf dieser riesigen Bühne, man hat Platz sich zu bewegen.“

Und den nutzt Mogens aus. Mal springt er zwischen seinen Bandmitgliedern hindurch, dann läuft er vorn entlang, setzt sich an die Kante der Bühne oder motiviert die Menge vor sich zum Mitsingen.

Der Platz vor der Bühne ist gut gefüllt. Auch am Hügel sind einige Besucher schon am frühen Nachmittag gekommen. Für Mogens, der mittlerweile in Berlin wohnt, ein Grund, sich wohlzufühlen. „Karlsruhe ist eben Heimat. Ich habe hier sehr viele Freunde und Verwandte. Das schöne hier ist einfach der Bezug zum Publikum, und das ist nochmal besonderer.“

40 Minuten steht Mogens mit seiner Band auf der Bühne und beendet seinen Auftritt pünktlich um 14.30 Uhr – trotz deutlicher Rufe nach einer Zugabe. Für die ist an diesem Samstag auf der „Fest“-Hauptbühne keine Zeit. Mit Diana Ezerex steht die nächste regionale Künstlerin in den Startlöchern.

Für Mogens geht es wieder an den Abbau. „Wenn ich nicht auf der Hauptbühne gespielt hätte, wäre ich heute vermutlich trotzdem so hier. Einfach als Gast“, sagt er. Für einen kurzen Snack und einen Schluck Sekt nehmen Mogens und seine Band sich dann beim Abbau aber doch einen Moment Zeit.

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