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Streit ums Verkehrskonzept

Einzelhändler wollen keine längere Fußgängerzone in Karlsruhe-Durlach

Bereits eine Woche nach der Präsentation eines neuen Verkehrskonzepts für die Durlacher Altstadt gibt es spürbaren Gegenwind.

Blick auf die Fußgängerzone in Durlach
Die Fußgängerzone in der Altstadt Durlach wird neu sortiert. Foto: Rake Hora

Die geplante Verlängerung der Durlacher Fußgängerzone stößt einigen Geschäftsleuten aus der Altstadt sauer auf. „Sehr skeptisch“ sieht der Vorstand der Wirtschaftsvereinigung Durlacherleben das neue Verkehrskonzept mit mehr Platz für Fußgänger und eingeschränkten Zufahrtsmöglichkeiten für Autos.

Kritisch sieht der Vorstand der Wirtschaftsvereinigung dabei vor allem den Wegfall einiger Kurzzeitparkplätze am Altstadtring. „Dadurch würde sich die Parksituation für Kunden aus dem Umland oder mobilitätseingeschränkte Menschen, die mit dem Auto zum Einkaufen nach Durlach kommen, deutlich verschärfen“, heißt es in einem Schreiben von Durlacherleben an die Redaktion.

Laut dem neuen Verkehrskonzept soll die Fußgängerzone im Westen bis zur Seboldstraße und im Osten bis zur Karlsburgstraße verlängert werden. Außerdem soll die Marstallstraße zwischen der Pfinztalstraße und der Prinzessenstraße als Fußgängerzone ausgewiesen werden.

Ein möglicher nächster Schritt zur Verkehrsberuhigung ist die Ausweisung des gesamten Altstadtrings als Bewohnerparkzone. Das teilte Birke Bronner vom Stadtplanungsamt bei der Präsentation der Umbaupläne mit.

Parkplätze gibt es nach Einschätzung des Stadtplanungsamts in Durlach trotzdem noch zur Genüge. Und zwar im Parkhaus am Scheck-In-Center und in der Amalienbadgarage.

Durlacher Einzelhändler haben Angst vor sinkenden Umsätzen

Um den Schleichverkehr auszubremsen, will das Stadtplanungsamt die Querstraßen entlang der Fußgängerzone zu Sackgassen und die Prinzessenstraße zu einer Einbahnstraße mit Fahrtrichtung Osten umwidmen. Alles Maßnahmen, weswegen die Wirtschaftsvereinigung sinkende Umsätze befürchtet.

Kritisiert wird auch die fehlende Einbindung der lokalen Einzelhändler bei der Erstellung des neuen Verkehrskonzepts. „Die Vorstandschaft von Durlacherleben hätte sich von Anfang an mehr Transparenz und einen direkten Austausch mit den betroffenen Gruppen gewünscht“, heißt es in dem Schreiben.

Bereits im März habe man die Bedenken bezüglich der neuen Verkehrsführung in einem Workshop vorgetragen. In den aktuellen Plänen sei davon aber nichts mehr zu sehen.

Auch Anwohner sind nicht zufrieden mit dem Konzept

Bei der Präsentation hatte Bronner erwähnt, dass einige Einzelhändler und Anwohner mit dem neuen Verkehrskonzept nicht zufrieden seien. Auch während der zweistündigen Veranstaltung meldeten sich mehrere Besucher mit Kritik an der geplanten Verkehrsführung zu Wort.

Mit einem Verkehrskonzept für die komplette Altstadt will das Stadtplanungsamt zahlreiche Wünsche aus dem Durlacher Ortschaftsrat bündeln. In den vergangenen Jahren wurden dort immer wieder Anträge gestellt, um die Verkehrssituation im Stadtteilzentrum zu verbessern.

Die Parksituation wurde dabei ebenso thematisiert wie die Neuordnung des Verkehrs im Rahmen der Mobilitätswende.

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