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Erotik-Trends

Großer Andrang: Die Karlsruher Fetisch-Messe obscene ist eine Art offerta für Experimentierfreudige

Mehr Besucher als im vergangenen Jahr informierten sich in der Gartenhalle über die neuesten Erotik-Trends.

Latex fashion Design (Wiesbaden)
Fans von Lack und Latex, von Leder oder besonderen Fetischen kamen in der Gartenhalle auf ihre Kosten. Foto: Jute & Flogger

Über den Kartenverkauf konnte sich Michael von Enzberg, der Veranstalter der Fetisch-Messe „obscene“ nicht beklagen. „Wir haben mindestens 20 Prozent mehr Gäste als im letzten Jahr. Wir sind sehr zufrieden.“

An allen drei Tagen strömten die Besucher aus Karlsruhe aber auch aus der weiteren Umgebung in die Gartenhalle. „Unser Einzugskreis ist bis zu 250 Kilometer. Sogar aus der Schweiz reisen die Menschen an.“

Schon seit Längerem hatten ästhetisch ansprechend gestaltete Plakate für die Veranstaltung geworben, die als größter Treffpunkt für Anhänger der Bondage- und Fetisch-Szene im Südwesten gilt.

Paare lernen den fachgerechten Umgang mit Seilen und Fesselspielen

Dabei war der Eintrittspreis von durchschnittlich 25 Euro durchaus stolz. Dafür wurde aber auch einiges geboten. Vor allem abends herrschte Hochbetrieb. „Wir haben fesselnde Bühnenshows, Abend-Events zum Feiern, Tanzen und Spielen“, so von Enzberg.

Auch Workshops zu verschiedenen erotischen Vorlieben gab es. Bei RopeXperience (zu Deutsch: Seil-Erfahrung) etwa wurde Paaren aber auch Einzelpersonen angeboten, den fachgerechten Umgang mit Seilen zu lernen und nach Herzenslust zu üben. Fesselspiele, in gegenseitigem Einvernehmen natürlich, wollen gekonnt sein.

Viele Frauen fühlten sich von der Messe angezogen

Allein etwa 100 Aussteller waren vor Ort und boten ihre Produkte an, wobei Stände mit dem Namen Rubberfun, Schlagwerk oder Dino Sadino das Sortiment in etwa erahnen ließen. Wer annimmt, dass vornehmlich Männer diese Messe besuchten, sah vor Ort das Gegenteil.

Frauen, oft mit einer Freundin, aber auch sehr viele, auch junge, Paare nutzten die Gelegenheit, sich über Spielarten des erotischen Miteinanders zu informieren. Spielarten, die keineswegs selten sind.

Die Lust zu experimentieren wächst

Michael von Enzberg: „Die Lust zum Experimentieren und die Bandbreite der Leidenschaft ist größer geworden.“ Auch der Begriff Fetisch spielte bei der Messe eine große Rolle.

Als Fetisch bezeichnet man einen durchaus alltäglichen Gegenstand wie etwa Schuhe oder Ähnliches, mit dem sich erotische Fantasien verbinden. Auch hier zeigten die Aussteller eine reiche Auswahl für die Fans von Latex, Lack und Leder.

Viele Stände boten maßgeschneiderte Korsetts aus Seide und Spitze an, die im oberen Preissegment bis 600 Euro lagen. Die vorherrschende Farbe, auch bei der Kleidung der Besucher, war übrigens schwarz.

Uns ist sehr wichtig, dass die Menschen einander hier mit Respekt begegnen.
Michael von Enzberg
Veranstalter der Fetisch-Messe „obscene“

Zusammenfassend könnte man sagen, dass die „Obscene“ eine Art Offerta für experimentierfreudige Erotik darstellt. Sogar am Sonntagmorgen herrschte lebhafter Betrieb. Die Tatsache, dass die Messe mitten in Karlsruhe und auch noch am dritten Tag an einem Sonntagmorgen stattfand, hat gewiss viel dazu beigetragen, dass die Branche sich von einem geheimnisumwitterten oder sündigen Image distanzierte.

Noch einmal Michael von Enzberg: „Uns ist sehr wichtig, dass die Menschen einander hier mit Respekt begegnen. Ob Männer oder Frauen. Pornofilme, etwa, die den Voyeurismus befriedigen, gibt es bei uns nicht.“

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