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Nachhaltige Mode

Wie der neue Fair Fashion Store in Karlsruhe von einem neuem Anmietungsmodell der Stadt profitiert

Vivien Joy und Tatjana Boeckle verkaufen ihre Mode neuerdings in einem gemeinsamen Store in der Kaiserstraße. Ihr Vermieter auf Zeit ist die Stadt. So funktioniert das Konzept.

Vivien Joy  zeigt im Fair Fashion Store nachhaltige Damenmode.
Viven Joy ist eine der beiden Modehändlerinnen, die den neuen Laden Fair Fashion Store in der östlichen Kaiserstraße betreiben. Sie verkauft nachhaltige Damenmode. Foto: Peter Sandbiller

Der erste große Schritt ist getan: Nach der erfolgreichen Eröffnung des Fair Fashion Stores am 26. Mai überlegen die beiden jungen Geschäftsfrauen nun, wie sie ihren neuen Laden von außen noch besser sichtbar machen und Kunden aus anderen Stadtteilen herlocken.

Die östliche Kaiserstraße vom Marktplatz Richtung Berliner Platz zeichnet sich bislang nicht gerade durch attraktive, innovative Stores aus.

Doch das soll sich ändern, unter anderem durch ein ambitioniertes Konzept der Stadt Karlsruhe. Sie mietet leerstehende Ladenlokale mit einer Fläche von bis zu 300 Quadratmetern an und vermietet diese für zwei Jahre vergünstigt an überzeugende Geschäftskonzepte weiter.

Anmietungsmodell in Karlsruhe soll für Geschäftsleute attraktiv sein

Die angehenden Mieter tragen maximal 25 Prozent der ursprünglichen Bruttokaltmiete. Ohne dieses Anmietungsmodell hätten Vivien Joy mit ihrer handgenähten Damenmode aus nachhaltigen Materialien und Tatjana Boeckle mit handgefertigter Lingerie aus recycelter Spitze sicherlich noch keinen eigenen Laden aufgemacht.

„Wir hätten uns auch nicht unbedingt diesen Standort ausgesucht, vielleicht hätten wir uns eher in der Wald- oder Herrenstraße gesehen. Aber die Gegend hier hat sehr viel Potenzial und es ist schön, wenn sich die Angebote durchmischen“, sagt Vivien Joy.

Beide haben noch viele Ideen, wie sie Kunden gewinnen können und wollen Veranstaltungen, Workshops oder kleine Feiern anbieten. Sie möchten sich mit anderen Stores vernetzen, die Fassade auffälliger gestalten, Schilder anbringen oder vielleicht auch den Außenbereich mit nutzen.

Es braucht erst mal noch Zeit, damit die Menschen unseren Laden kennen und schätzen lernen.
Tatnaja Boeckle, verkauft nachhaltige Unterwäsche

Die Atmosphäre soll auf jeden Fall stimmen. Dafür haben sie bereits einiges geleistet: Eine dunkelgrüne Tapete mit großen Blättern sorgt für natürliches Ambiente, zwei Sessel laden im Eingangsbereich zum Verweilen ein, Pflanzen stehen da, die Theke ist aus Bambus aus dem elterlichen Garten, die Kleiderstangen selbst gemacht und alles wirkt sehr einladend.

Auch die Kollektion von Joy besticht durch helle, natürliche Unifarben, die sich wunderbar kombinieren lassen. Sie verwendet Ecovero Viskose, Tencel oder Bio-Baumwolle.

Auch Schmick und Mode gibt es im hinteren Teil des Ladens

Tatjana Boeckle meint: „Es braucht erst mal noch Zeit, damit die Menschen unseren Laden kennen und schätzen lernen. Ich kann beispielsweise auf Sondergrößen eingehen und Lingerie individuell anfertigen. Auf Wunsch nähe ich Einzelstücke nach Maß.“

Nach einem halben Jahr müssen sich die Geschäftsfrauen entscheiden, ob sie das Anmietungsmodell für zwei Jahre nutzen wollen. Noch sind die Ladenbesitzerinnen sehr zuversichtlich und positiv gestimmt.

Die Gemeinschaft ist wichtig, wir helfen einander im Laden, diskutieren gemeinsam weitere Strategien.
Vivien Joy, verkauft nachhaltige Damenmode

Im hinteren Bereich haben sie weiteren Designern Fläche zur Verfügung gestellt, ein Mehrwert für Kunden. Hier gibt es Schmuck, Mode, Postkarten, Trockenblumen oder Duftkerzen.

„Die Gemeinschaft ist wichtig, wir helfen einander im Laden, diskutieren gemeinsam weitere Strategien. Für den einzelnen wäre es nicht machbar, aber zusammen ist es möglich“, resümiert Joy.

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