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Hitze erträglicher gestalten

Karlsruher Studentinnen entwickeln beim „Climathon“ neue Klimaschutz-Projekte

Wie kann man künftige Hitzesommer erträglicher für die Bevölkerung gestalten? Daran haben junge Menschen in Karlsruhe getüftelt.

Climathon hier die Gruppe die sich mit „Summer in the City“ beschäftigt hat und dazu Lösungen erabrbeitete. 
( von links Johanna Brünger, Finjia Wisgin, Pauline Schürfeld und Sophie Roether )
Einsatz für das Klima: Die Studentinnen Johanna Brünger, Finja Wisgin, Pauline Schürfeld und Sophie Roether (von rechts) haben sich mit „Summer in the City“ beschäftigt. Foto: Peter Sandbiller

Am Ende hatten Sophie Roether, Johanna Brünger, Finja Wisgin und Pauline Schürfeld die Nase vorn. Die vier Karlsruher Studentinnen nahmen am „Climathon“ 2022 teil und überzeugten die Jury mit ihren Ideen, der sommerlichen Hitze im urbanen Umfeld zu trotzen.

Jährlich wird im Vorfeld der UN-Klimakonferenz um die besten Ideen für Klimaschutz und Energieeinsparungen auf lokaler Ebene gerungen. In den Co-Working Spaces der einstigen Dampfschreinerei in der Karlsruher Südweststadt brüteten nun drei Tage lang junge Leute über Strategien für die Zukunft.

In drei Gruppen formierten sich die Klimaschützer: einmal ging es um innovative Zusammenarbeit als Motor der Nachhaltigkeit – wie können Unternehmen und Organisationen kooperieren? Ausgelobt wurde das Projekt von „Volksbank pur“.

Es ist toll, dass wir mit unseren Ideen die konkrete Lebensrealität vor Ort beeinflussen können.
Sophie Roether, KIT-Studentin

Des Weiteren gab es die Gruppe LoRaWAN: Netz für Karlsruhe – investitionsarm durch den Winter, initiiert vom Energie Forum Karlsruhe. Der Siegerbeitrag „Summer in the City: Oasen in der Hitzewelle schaffen“ wurde unterstützt von der TechnologieRegion Karlsruhe.

„Es ist toll, dass wir mit unseren Ideen die konkrete Lebensrealität vor Ort beeinflussen können“, sagte KIT-Studentin Sophie Roether bei der Siegerehrung. Speziell der praktische Nutzen und die schnelle Umsetzbarkeit überzeugte die Jury, der unter anderem Bürgermeisterin Bettina Lisbach (B90/Grüne) angehörte.

„In den Ideen steckt viel Potential. Sie sind vor allem sehr konkret, um die Lebensqualität in unserer Stadt zu verbessern. Es wäre schön, dies mit euch weiter zu entwickeln“, so Lisbach. Es sei zudem wichtig, dass Karlsruhe Teil der weit über 100 Projekte weltweit sei, die sich im Kontext der Klimakonferenz in Ägypten für Strategien auf der Mikro-Ebene engagieren.

Stadtbegrünung und Trinkstationen

Stichworte beim Siegerprojekt waren Stadtbegrünung, Trinkstationen, eine Kartierung für kühle Plätze sowie die Einbindung der Stadtgesellschaft. Die jungen Frauen sprachen über öffentlich zugängliche Trinkstationen in Supermärkten, Apotheken oder Drogeriemärkten.

Auch im Außenbereich könnten Trinkstationen entstehen. „Vorbild ist hier Luxemburg. Dort habe ich so etwas kürzlich gesehen“, sagte Finja Wisgin, die an der Karlshochschule studiert.

Wir müssen Menschen Strategien an die Hand geben, um sich selbst zu schützen.
Pauline Schürfeld, Studentin Karlshochschule

Schattenplätze mit Bänken oder Sonnensegel, unter die sich Menschen vor der Hitze flüchten können, stellte das Quartett vor. Gerne mit selbst gebauten Paletten als Sitze. Wichtig war es den Studentinnen, die Bevölkerung zu informieren, sich selbst besser gegen Tropentage zu wappnen.

„Do it yourself“, laute das Stichwort. „Wir müssen Menschen Strategien an die Hand geben, um sich selbst zu schützen“, so Pauline Schürfeld. Dafür sollen Social Media, Sticker mit QR-Codes sowie Plakate genutzt werden, um auch die ältere Bevölkerung zu erreichen. Kernpunkt war eine Karte mit Hitze-Hotspots und kühlen Oasen.

Architektur-Studentin Johanna Brünger hatte dafür einprägsame Icons kreiert. „So wie es Notinsel-Aufkleber als Zufluchtsort für Kinder gibt, könnte man dies auch für Wasser-Stationen bei großer Hitze machen“, sagte Pauline Schürfeld. Wichtig sei es, mit der Kampagne rechtzeitig zu starten, nicht erst im Frühsommer.

Lob von der Jury

Angetan war Jochen Ehlgötz, Chef der TechnologieRegion. „Ein guter Input, der schnell und kostengünstig realisierbar wäre.“ Auch für die weiteren Projekte gab es von der Jury viel Lob. So für LoRaWan, einer Funktechnologie, die in der Lage ist, Daten mit großer Reichweite zu übertragen. Das sei energieeffizient, kostengünstig und sicher. Bei Strom- oder C02-Messung ließe sich dies unter anderem nutzen.

Bei der Gruppe „innovative Zusammenarbeit“ wurden unter anderem Bankgebäude als künftige Schutzräume bei Katastrophen mit vertikalen Beeten vorgestellt. „Es waren intensive Tage und es war sehr inspirierend“, so Anton Baranowski von Impact Hub, der gemeinsam mit Maria Fritz den lokalen „Climathon“ organisierte und moderierte.

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