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Fahrrad-Tour

Hier gibt es in Karlsruhe umweltbewusste und faire Kleidung

Wie sich Kleidung umweltbewusster konsumieren lässt, zeigt eine Fahrrad-Tour durch Karlsruher Geschäfte und Secondhand-Läden mit Fokus auf nachhaltiger, langlebiger Ware.

Peter Diez (links) führt die Teilnehmer der Radtour zu Läden mit ökologisch hergestellter und fairer Kleidung und zu Seconhand-Läden, wie hier in der Winterstraße.
Peter Diez (links) führt die Teilnehmer der Radtour zu Läden mit ökologisch hergestellter und fairer Kleidung und zu Seconhand-Läden. Foto: Jörg Donecker

„Wir orientieren uns nicht nur an den Siegeln“, sagt Tina Bächle, „ich bin froh, wenn eins da ist, aber es ist kein Ausschlusskriterium.“ Die Inhaberin des Concept-Stores „Glore“, den sie 2021 in der Waldstraße eröffnete, hält den direkten Kontakt zu den Firmen für wichtig, prüft deren Materialien und Arbeitsbedingungen.

„Manche Siegel sind sehr teuer, so dass kleinere Unternehmen sich diese nicht leisten können“, erklärt sie. In Deutschland seien Siegel wichtig, in Spanien dagegen weniger.

Die Textilbranche belastet die Erde, doch Marken, Konsumenten und Politik denken um. In Karlsruhe gibt es bereits viele Geschäfte, in denen der Fokus auf fairer Ware liegt, die umweltschonend produziert wird. Langlebigkeit und Reparaturmöglichkeiten der Kleider gehören zu den Kriterien sowie ein Kreislauf-Denken.

Wir orientieren uns nicht nur an den Siegeln.
Tina Bächle, Inhaberin Concept-Store „Glore“

Das erfuhren die Teilnehmenden einer spannenden Radtour quer durch die Innenstadt mit Etappen in Läden mit ökologisch hergestellter und fairer Kleidung.

Peter Diez von der Micha-Lokalgruppe Karlsruhe, einem christlichen Netzwerk, das sich unter anderem für globale Gerechtigkeit einsetzt, erklärte zuerst die Gütesiegel für Textilien.

Viele Läden in Karlsruhe setzen inzwischen auf faire und nachhaltige Kleidung

Der erste Stopp führte die wetterfest gekleidete Gruppe zum Waschbär in der Rüppurrer Straße, bevor im Spinnrad in der Karlstraße Inhaberin Fabienne Plan ein Plädoyer für natürliche Fasern hielt. Im Spinnrad werden bereits seit knapp 40 Jahren fair gehandelte Produkte aus Bio-Materialien verkauft.

„Wir arbeiten nicht mit Firmen, die nur drei Ökoprodukte als Aushängeschild anbieten. Unsere Kunden können sicher sein, dass hier jedes Kleidungsstück fair und bio ist“, verspricht Plan.

Auch bei der nächsten Station erwartet die Gruppe eine engagierte Besitzerin. Gabriela Merx war bereits mit der „Tragware“ nachhaltig. Seit sie in die Herrenstraße umgezogen ist und auf einer größeren Fläche das „Faire Kaufhaus“ eröffnet hat, kann sie ihre Ware von unbeschichteten Pfannen über Hausschuhe aus Kork bis hin zu Pullovern aus recyceltem Kashmir übersichtlicher präsentieren.

Von Micha-Karlsruhe gibt es einen Konsumführer für faire Kleidung

Die Pandemie sowie die aktuelle politische Lage zählen zu den großen Herausforderungen gerade für höherpreisige Geschäfte. Merx bietet daher zehn Prozent Studenten-Rabatt. Günstiger gibt es Kleider nur in Secondhand-Läden, an denen die Tour ebenfalls vorbei führte – einer nur für Männer in der Yorkstraße, das Kashka in der Karlstraße sowie „The Hunter“ in der Winterstraße.

In der Weststadt endete die Tour im Laden „Zwei“ in der Goethestraße. Besitzerin Manuela Seith hatte zuvor eine Farbtherapie-Praxis und sortierte daher alles nach Farben. Die quirlige Inhaberin bietet den Kreativen eine Stange oder ein Fach zur Miete, im hinteren Bereich ist Kunsthandwerk, vorne Mode zu finden. Zudem veranstaltet sie Ladenkonzerte, das nächste am 19. November um 14 Uhr.

Micha-Karlsruhe hat einen Konsumführer zum Thema faire Kleidung herausgegeben, der in den entsprechenden Läden kostenfrei ausliegt. Die Radtour wird einmal jährlich oder auf Anfrage angeboten.

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