Nur mit viel Mühe und mehrmaligem Nachfassen bekommt Jürgen Kleinhans das 20 Quadratmeter große Banner durch die enge Luke.
Doch dank tatkräftiger Unterstützung überwindet der Leiter des Aufsichtsdiensts am Badischen Landesmuseum auch diese Hürde, und eine Minute später flattert am Mast auf dem Schlossturm eine blau-weiße KSC-Fahne.
Ex-Trainer Winnie Schäfer war schon auf dem Thron im Landesmuseum in Karlsruhe
Anlässlich der offiziellen Stadioneröffnung am Mittwoch mit dem Spiel des KSC gegen den FC Liverpool zeigt das Landesmuseum Flagge. Die Eröffnung des neuen Fußballtempels sei ein „historisches Ereignis“ für Karlsruhe, betont Museumsdirektor Eckart Köhne.
Der KSC sei immer mal wieder Thema im Landesmuseum gewesen, gerüchteweise habe Ex-Trainer Winnie Schäfer einst auf dem markgräflichen Thron Platz genommen.

„Schön, dass wir nun ein paar Tage im Zentrum präsent sind“, freut sich KSC-Präsident Holger Siegmund-Schultze über den Coup mit der fünfeinhalb Meter breiten und dreieinhalb Meter hohen Flagge.
Werbung für das ausverkaufte Liverpool-Spiel brauche man zwar keine, aber immerhin könne damit bis Donnerstag auf die Fertigstellung des BBBank Wildparks nach fünf Jahren Bauzeit verwiesen werden.
KSC spürt positive Effekte durch neues Wildparkstadion
Die ersten positiven Effekte durch den Neubau hat KSC-Geschäftsführer Michael Becker bereits bei den Verhandlungen mit den Neuzugängen wie Torhüter Patrick Drewes gespürt. „Das Stadion macht schon Eindruck“, sagt Becker, das sei für die Spieler ein wichtiger Faktor bei der Wahl des künftigen Clubs.
Außerdem hofft er darauf, dass der Wildpark mit seinen steilen Tribünen und dem großen Stehplatzblock bei Heimspielen zu einem echten Hexenkessel wird. Wenn der Funke von der Tribüne aufs Spielfeld überspringe, könne der KSC seine Heimbilanz künftig mit Sicherheit ausbauen.
Zufrieden ist der Geschäftsführer auch mit der Resonanz des Stadions auf Geschäftskunden. „Über die Hälfte der Logen“ sei bereits verkauft, so Becker, das seien mehr als zu diesem Zeitpunkt erhofft.