Skip to main content

Fragen und Antworten

KSC gegen Kaiserslautern: Dieses Derby wird auch auf den Rängen ausgespielt

Beim Heimspiel des KSC gegen den 1. FC Kaiserslautern ist die Polizei mit einem Großaufgebot am Karlsruher Wildparkstadion. Szenekenner rechnen ab er mit Pyro im Fanblock.

Feuer auf dem Betze: Vor dem Spiel in Kaiserslautern im November zündeten KSC-Fans genau wie die Heim-Anhänger Pyrotechnik. Unter anderem deswegen wurden die Karlsruher nun zu einer Geldstrafe verurteilt.
Feuer auf dem Betze: Vor dem Spiel in Kaiserslautern im November zündeten KSC-Fans genau wie die Heim-Anhänger Pyrotechnik. Unter anderem deswegen wurden die Karlsruher nun zu einer Geldstrafe verurteilt. Foto: Helge Prang/GES

Derbystimmung im Wildpark. Wenn der Karlsruher SC am Samstag ab 13 Uhr gegen den 1. FC Kaiserslautern spielt, geht es nicht nur auf dem Rasen hoch her.

Auch auf den Rängen brennen die Fans traditionell ein emotionales Feuerwerk ab. Rund ums Stadion ist deshalb ein Großaufgebot der Polizei im Einsatz.

Woher rührt die Rivalität zwischen Fans des KSC und FCK?

Doch warum muss man die Fans der beiden Vereine eigentlich strikt trennen? Und wie sieht das Sicherheitskonzept der Polizei aus? Die Redaktion hat wichtige Fragen und Antworten rund ums Derby zusammengestellt.

Warum gibt es überhaupt eine große Rivalität zwischen den Fans aus Karlsruhe und Kaiserslautern?
Weil es ein Derby ist. Und weil es sich um zwei Traditionsvereine mit einer großen Anhängerschaft und zahlreichen Ultras handelt. „Da will man zeigen, dass man die dominierende Fangruppe in der Region ist“, sagt Volker Körenzig, Leiter des Fanprojekts Karlsruhe. Deshalb seien Rivalitäten zwischen Fans aus einer Stadt wie bei 1860 und Bayern München oder aus einer Region wie bei Schalke 04 und Borussia Dortmund besonders ausgeprägt. KSC-Fans stehen deshalb den Anhängern vom VfB Stuttgart, Waldhof Mannheim und dem 1. FC Kaiserslautern feindselig gegenüber.
Was gibt dem Derby zusätzliche Brisanz?
Die lange Zeit ohne Derbys. Der VfB Stuttgart spielt eine Liga höher, der SV Waldhof tiefer, und dem FCK gelang erst vor zwei Jahren der Aufstieg von Liga drei in Liga zwei. Außerdem pflegen Ultra-Gruppen aus Kaiserslautern eine Fanfreundschaft mit Hardcore-Anhängern des VfB Stuttgart. Das stößt den Karlsruhern ebenfalls sauer auf.
Werden auch VfB-Fans im Gästeblock sein?
Hinweise auf ein geballtes Auftreten von Stuttgarter Ultras im Wildpark hat die Polizei keine, sagt Presssprecher Ralf Eisenlohr vom Polizeipräsidium Karlsruhe auf Anfrage dieser Redaktion. Komplett auszuschließen seien gemeinsame Aktionen von VfB und FCK-Fans allerdings nicht. Der VfB spielt am selben Tag bei Mainz 05. Der Pfälzer Bundesligist hat Kaiserslautern schon vor einigen Jahren sportlich überflügelt und gehört deshalb ebenso wie der KSC zu den Feindbildern der Lautern-Anhänger.
Wird in den Fanblocks Pyrotechnik gezündet wie beim Derby am 8. November 2022 auf dem Betzenberg?
Schwer zu sagen. Kontrollen der Ordnungsdienste sind nicht effizient genug, zu leicht können Feuerwerkskörper unentdeckt ins Stadion geschmuggelt werden. Die Ultra-Gruppierungen des KSC werden nach Körenzigs Einschätzung allerdings mit ziemlicher Sicherheit keine Pyrotechnik zünden. Noch seien die Verfahren wegen des Pyro-Eklats beim Heimspiel gegen St. Pauli nicht abgeschlossen, und so werde wohl niemand weiter Öl ins Feuer gießen. Im Gästeblock wird nach Einschätzung von Szenekennern aber mit ziemlicher Sicherheit gezündelt.
Wie sieht das Sicherheitskonzept der Polizei aus?
Wie bei jedem Heimspiel wird der Adenauerring zwei Stunden vor Spielbeginn auf Höhe des Stadions für den Autoverkehr gesperrt. Außerdem errichtet die Polizei zur Fantrennung nach eigenen Angaben noch Gittersperren zwischen der Einmündung der Friedrichstaler Allee in den Adenauerring und dem Birkenparkplatz. Auch Radfahrer oder Fußgänger müssen deshalb Umwege in Kauf nehmen.
Werden die Fangruppen bereits während der Anreise getrennt?
Ja. Gästefans, die mit dem Auto über die Rheinbrücke anreisen, sollen die Südtangente am Bulacher Kreuz verlassen und dann über Brauerstraße und Reinhold-Frank-Straße zum Adenauerring fahren. Dort gelangen Lautern-Anhänger auf die für sie reservierten Parkplätze. Für bahnreisende Gästefans bieten die Verkehrsbetriebe Karlsruhe einen kostenfreien Transfer mit Shuttlebussen vom Hauptbahnhof zum BBBank Wildpark an. Heimfans mit Karten für Ost- und Südtribüne sollen über das Durlacher Tor fahren. Ab dort werden ebenfalls Pendelbusse für den Transfer zum Stadion eingesetzt. Heimfans mit Karten für die West- oder Nordtribüne empfiehlt die Polizei die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Innenstadt und von dort aus einen Fußmarsch über den Schlossgarten zum Stadioneingang an der Friedrichstaler Allee.
Wie viele Einsatzkräfte der Polizei sind vor Ort?
Dazu macht die Polizei aus einsatztaktischen Gründen erfahrungsgemäß keine Angaben. Für die Sicherheit der Stadionbesucher seien aber „ausreichend Kräfte“ im Einsatz, sagt Eisenlohr. Um das Geschehen aus der Luft im Auge zu behalten, werde eine Flugdrohne eingesetzt, teilt die Polizei weiter mit. Besonders im Blick hat die Polizei auch den Alkoholpegel der Besucher. Erkennbar berauschten Personen ist das Betreten des Geländes laut der Stadionordnung nicht gestattet.
nach oben Zurück zum Seitenanfang