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Mobiles Gotteshaus

Evangelische Kirche baut in Neureut einen Doppeldeckerbus zum mobilen Gotteshaus um

Die Kirche bleibt im Dorf – dieses Sprichwort gilt künftig nicht mehr so ganz. Die Evangelische Landeskirche Baden baut aktuell einen ehemaligen Linienbus um, um damit künftig in der Region unterwegs zu sein.

Bus
Im Frühjahr 2023 soll der Bus fertig sein und anschließend im Kirchenbezirk eingesetzt werden. Foto: Jörg Donecker

Übrig geblieben ist aktuell ein Gerippe. Und befindet man sich im Inneren des Gerippes, erinnert momentan nicht mehr viel an das, was es wirklich ist: an einen Bus. Das liegt an den Umbauarbeiten, die derzeit auf dem Gelände der evangelischen Kirche in Neureut-Kirchfeld stattfinden.

Auf dem Gelände der Kirchengemeinde im Kiefernweg steht der Doppeldeckerbus – überdacht von einem Gerüst – der aktuell zu einer mobilen Kirche umgebaut wird. Ab dem kommenden Jahr soll er in den verschiedenen Neureuter Quartieren und in den Landkreisgemeinden unterwegs sein.

Im Einsatz war das Gefährt mit Baujahr 1989 als Linienbus in der Bundeshauptstadt Berlin, später als Sightseeing-Bus in der Ostseemetropole Rostock. Für 10.000 Euro hat die Evangelische Landeskirche in Baden den Bus gekauft. Und gestaltet darin nun „eine völlig neue Form von Kirche“, wie Göran Schmidt betont. Er ist im Oberkirchenrat für die missionarischen Dienste zuständig.

Familien und Jugendliche sind unsere Zielgruppe für dieses Projekt.
Göran Schmidt, zuständig für missionarische Dienste

Nicht nur den gesamten Bus zu einer Kirche umzuwandeln ist ungewöhnlich. Das wird auch die Ausstattung der künftigen Kirche auf vier Rädern sein.

Wer den Bus betritt, wird im vorderen Bereich zunächst auf eine Küche treffen. Im hinteren Bereich wartet ein Café auf die Besucher. Ähnlich wie in einem Linienbus wird man sich gegenübersitzen können. Dort, wo der Radkasten ein gemütliches Sitzen unmöglich macht, wird eine Mini-Liegeinsel eingebaut.

Zwei Menschen schleifen eine Decke ab
Göran Schmidt (links) und Joachim Zeitler legen Hand an, um den ehemaligen Linienbus auf Vordermann zu bringen. Foto: Jörg Donecker

Wer die „Kirche“ im Bus sucht, muss die Treppe ins Obergeschoss nehmen. Dort werden ringsum eine Sitzbank und eine kleine Bühne eingebaut – für Gottesdienste und andere Veranstaltungen wie etwa Filmvorführungen. Außerdem gibt es Stauraum für Material sowie große Basteltische, die bei Bedarf ausgeklappt werden können. Bleibt die Fläche im Obergeschoss leer, kann dort sogar übernachtet werden.

Der Karlsruher Kirchen-Bus soll im Frühjahr 2023 auf Tour gehen

„Familien und Jugendliche sind unsere Zielgruppe für dieses Projekt“, berichtet Göran Schmidt. Aber auch Erwachsene sollen mit speziellen Abendveranstaltungen angesprochen werden.

Helfen beim Bus-Umbau

Regelmäßig gibt es Helfereinsätze beim Umbau. Wer Interesse hat mitzuhelfen, kann sich per Mail bei goeran.schmidt@ekiba.de melden.

Und das nicht nur an einem Standort. „Die Kirche kommt zu den Menschen“, erläutert er das Konzept. Der Plan sei, den Bus nicht nur irgendwo abzustellen, sondern immer auch mit einem Team auszustatten, ergänzt Verena Essig, Bezirksjugendreferentin im Evangelischen Kirchenbezirk Karlsruhe-Land, zu dem Neureut gehört.

Im Blick habe man beispielsweise die Schulen im Kirchenbezirk oder das neue Wohngebiet in Kirchfeld, erklärt Essigs Kollege Joachim Zeitler. „Oder wenn ein Gemeindefest stattfindet, wird man den Bus auch anmieten können.“ Bis Ende des Jahres soll der Bus fertig umgebaut sein, die Angebote sollen dann mit dem Frühjahr 2023 starten.

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