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Sieben statt elf Stationen

Der Klangpfad in Karlsruhe-Neureut wird immer kleiner

Der Klangpfad Neureut entstand 2015. Auf einem etwa zehn Kilometer langen Weg konnte man seinerzeit an elf Stationen verschiedenen Objekten Klänge entlocken. Mittlerweile sind nur noch sieben Instrumente in Betrieb.

Auffälligste Station des Neureuter Klangpfads ist die Windharfe in der Nähe des Heidesees.
Auffälligste Station des Neureuter Klangpfads ist die Windharfe in der Nähe des Heidesees. Foto: Wolfgang Weber

Vor acht Jahren wurde anlässlich des 300. Karlsruher Stadtgeburtstags der Klangpfad in Neureut eröffnet. Von den ursprünglich elf Instrumenten und Objekten sind mittlerweile aber nur noch etwa die Hälfte funktionsfähig.

„Wir prüfen derzeit, wie man diese Lücken wieder schließen kann“, beantwortet die Ortsverwaltung Neureut eine Anfrage der Badischen Woche. Schließlich sei es „wünschenswert“, dass der Klangpfad wieder ein Aushängeschild für Neureut werde. „Die Ortsverwaltung ist zuversichtlich.“

Irma Boss hatte die Idee

Die Idee zum Klangpfad hatte seinerzeit Irma Boss vom Bürgerverein Neureut-Heide. „Die Stadt stellte den Stadtteilen wegen des Geburtstags Geld für Projekte zur Verfügung“, sagt sie.

„Uns war es wichtig, etwas Nachhaltiges zu schaffen.“ Dass einige Objekte und Instrumente inzwischen kaputt oder ganz verschwunden sind, macht sie schon ein bisschen traurig. „Ich finde es schade, dass der Klangpfad nach und nach immer kleiner wird.“

Der Weg beginnt an der Ecke Blankenlocher Weg/Abraham-Lincoln-Allee im Ortsteil Kirchfeld und endet Am Zinken, wo mit dem Dunnerladdich eines der auffälligsten Instrumente steht.

„Die großen Metallplatten erzeugen Töne, die an ein Gewitter erinnern“, erzählt Irma Boss. Daher stamme auch der ungewöhnliche Name Dunnerladdich. Das Objekt ist inzwischen nicht nur beschmiert worden, sondern die gesamte Grundkonstruktion muss nach Auskunft der Ortsverwaltung erneuert werden. Das sei „sehr aufwendig“.

Alle Stationen haben einen Paten

Das ganz Besondere am Klangpfad war nach den Worte von Irma Boss die Tatsache, dass die einzelnen Stationen jeweils einen Paten hatten oder haben – vom Forstrevier über verschiedene Schulen und Kindergärten bis hin zur Hardtstiftung, dem Schwarzwaldverein oder der Bundeswehr.

Letztere war beteiligt an der Aufstellung des Sprachrohrs vor der Kaserne An der Trift in Kirchfeld. Das Sprachrohr ist 35 Meter lang. An der einen Seite kann jemand etwas hineinsprechen, 35 Meter entfernt kann ein Begleiter diese Worte hören.

„Das Sprachrohr entstand in einer Zusammenarbeit von Soldaten der Bundeswehr und der Bildungsakademie der Handwerkskammer Karlsruhe“, sagt Irma Boss. Noch heute ist sie begeistert darüber, dass die Zusammenarbeit von so vielen Menschen aus den verschiedensten Organisationen so prima funktioniert hat.

Windharfe macht schöne Musik

Auffälligstes Objekt des Klangpfads ist sicherlich die Windharfe, die in der Nähe des Heidesees steht. Die 2,30 Meter hohe Stahlkonstruktion wurde von der Oldenburger Künstlerin Jutta Kelm angefertigt.

Wenn der Wind weht, hört man wunderschöne Klänge. Ändert sich die Windgeschwindigkeit, springen die Töne von einem zum anderen (Ober)-ton über, so dass verschiedene Akkorde und zuweilen kleine Melodiefolgen zu hören sind. Wer möchte, kann auf dem kleinen in die Harfe integrierten Bänkchen Platz nehmen und sich hier verzaubern lassen.

Sehr beeindruckend war auch das Theremin, das bei der Hartdtstiftung aufgestellt war. „Es wurde mit einer Solarzelle betrieben und hat am Anfang gut funktioniert“, sagt Irma Boss. Letztlich sei es aber zu witterungsanfällig gewesen und wurde abgebaut.

„Hauptsächlich Unikate“

„Bei den Klangobjekten handelt es sich hauptsächlich um Unikate, die damals von einzelnen Bürgergruppen entworfen und hergestellt wurden“, teilt die Ortsverwaltung Neureut mit. „Je nach Konstruktion sind diese nicht reparabel.

Aus Sicherheitsgründen mussten einzelne Standorte aufgegeben werden.“ Schade eigentlich, dass ein so schönes Projekt nach nur wenigen Jahren nach und nach immer kleiner wird...

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