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Reaktionen aus der Stadt

Schließung von Michelin in Karlsruhe: So reagiert der überraschte OB Mentrup

Nach der harten Entscheidung, die Produktion in Karlsruhe bis Mitte 2025 zu schließen, meldet sich die Politik zu Wort, einmal sehr drastisch.

Maskottchen Michelin auf Firmendach
Ein fröhlich schauendes Maskottchen, 601 traurige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Michelin in Grünwinkel schließt. Foto: Jörg Donecker

Seit 1931 produziert der französische Reifenhersteller Michelin an seinem Karlsruher Standort in Grünwinkel, Mitte 2025 soll damit Schluss sein. Die 601 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort wurden am Dienstag darüber informiert. Nun hat unter anderem Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) das Wort ergriffen.

„Eine Schließung des Werks und ein Rückzug Michelins aus Karlsruhe wäre ein großer Verlust für den Wirtschaftsstandort und die Stadtgesellschaft“, sagte das Stadtoberhaupt laut Mitteilung der Stadt. Die harte Ankündigung aus Paris habe ihn überrascht. Mentrup stand seit einigen Tagen in Gesprächen mit dem Unternehmen und dem Betriebsrat.

Nach Mentrups Kenntnisstand finden weiterhin Gespräche statt, um mögliche Lösungen für eine Weiterentwicklung des Standortes auszuloten. „Noch hat die Unternehmensleitung in Paris nicht erklären können, warum die Schließung unausweichlich ist und welche alternativen Lösungen für den Erhalt des Standortes geprüft wurden“, wird der Oberbürgermeister zitiert.

Karlsruhes OB kündigt Unterstützung an

Die Stadt strebe in den kommenden Wochen und Monaten einen intensiven Kontakt mit der Werks- und Standortleitung von Michelin, dem Betriebsrat, der Gewerkschaft und dem Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg an, hieß es weiter. Zur besseren Ausnutzung und höheren Rentabilität des Michelin-Geländes in Karlsruhe durch ergänzende Ansiedlung habe Mentrup ausdrücklich Unterstützung angeboten, etwa durch die Wirtschaftsförderung der Stadt.

Mentrup erinnert in der Mitteilung daran, dass im Zuge eines „schmerzhaften Standortsicherungsprozesses“ erst kürzlich Personal am Michelin-Standort Karlsruhe abgebaut worden war.

Das ist inakzeptabel und unsozial.
Franziska Buresch
Die Linke

Empört über die angekündigte Werksschließung ist die Linke. „Die Entscheidung der Geschäftsführung von Michelin ist ein fataler Fehler. Michelin scheint es rein um Profitmaximierung zu gehen, das ist inakzeptabel und unsozial“, sagte Franziska Buresch, Spitzenkandidatin der Linken bei der Kommunalwahl.

Der Karlsruher Bundestagsabgeordnete Parsa Marvi (SPD) hat die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben. Da ein solcher Schritt erhebliche Folgen habe, baue er darauf, dass der Konzern sämtliche Optionen in den Blick nehme, die auch mögliche Alternativen zu einer Schließung des Standorts berücksichtigen. Neben kurz- und mittelfristigen Erwägungen im aktuellen Wettbewerbsumfeld gehe es auch um die zahlreichen Beschäftigten vor Ort und deren Familien, sagte er.

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