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Kunde packt selbst mit an

Selbsthilfewerkstatt für Radfahrer in Karlsruhe hat im 14-tägigen Rhythmus wieder geöffnet

Die Selbsthilfewerkstatt für Radfahrer des ADFC in der Karlsruher Welfenstraße macht wieder auf. Interessierte können ihr eigenes Fahrrad bringen und sich bei der Reparatur helfen lassen.

Mann und Frau arbeiten an Fahrrad
Fingerspitzengefühl: Gunter muss bei seinem Fahrrad die Kette tauschen. Anleitung und Unterstützung erhält er dabei in der Selbsthilfewerkstatt von Birgit Kaiser. Foto: Jörg Donecker

Fahrradkette, Reifen, Bremsen und Schaltung verlangen immer wieder die Aufmerksamkeit des Radfahrers. Ein platter Reifen oder eine runterhängende Kette machen die Weiterfahrt oft unmöglich.

Nicht jeder hat das Kleingeld, um jede Reparatur in der Fahrradwerkstatt machen zu lassen. Und nicht jeder kann oder will längere Wartezeiten in Kauf nehmen. Was also tun? Selbst basteln, bis die Nerven blank liegen? Besser ist es, auf den Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club (ADFC) zu vertrauen. Der Kreisverband Karlsruhe hat seine Selbsthilfewerkstatt im ADFC-Fahrradbüro in der Welfenstraße 13 wieder geöffnet.

Vergangene Woche fanden sich die ersten Hilfesuchenden ein. Ein kaputtes Tretlager war das Anliegen von Clemens Ruf. Ein neues hatte er dabei, auch Einmalhandschuhe und eine Arbeitsschütze. Was ihm fehlte, war ein Ratschenschlüssel. Dem konnte ADFC-Vorstandsmitglied Ulrich Eilmann umgehend abhelfen.

Spende für den Club als Dank

Ein anderer ehrenamtlicher Mitarbeiter des Selbsthilfewerkstattteams erklärte die einzelnen Arbeitsschritte. Damit allein war es nicht getan. Das alte Tretlager machte Schwierigkeiten. Mit vereinten Kräften gelang der Wechsel dann doch. Zum Dank für die Hilfe gab es eine Spende für den Club.

Eine Dame aus der Südoststadt hatte Problem mit ihrem Lenker und bat zudem um einen Schnell-Check ihres Rades. Jean-Marc Beyer, der auch Grund- und Spezialkurse für Radfahrer gibt, war umgehend mit Rat und Tat zur Stelle.

Zweimal im Jahr ist er mit Kollegen auf den Radwegen im Stadt- und Landkreis unterwegs, um die Hinweisschilder zu überprüfen und, dort wo es geht, auch selbst Hand anzulegen. Sind Schilder beispielsweise zugewachsen, dann funktioniert das, sie werden freigeschnitten. Ist ein Schild umgefahren worden, dann wird ein Foto davon an das Tiefbauamt geschickt.

Ein Jugendrad wird für den Spaßparcours überholt

Der nächste Hilfesuchende trifft in der blitzblanken Werkstatt ein. Sein Name ist Gunter. Er hat beim Fahrradhändler eine Kette samt Kassette erworben und will das nun einbauen. Ulrich Eilmann stellt fest, dass die Kassette intakt ist, dass nur die Kette ausgetauscht werden muss. Ein Stück harte Arbeit, wie sich herausstellt.

Dann erfährt Gunter auch noch, dass seine Reifen heruntergefahren sind. Darum muss er sich nun kümmern. Birgit Kaiser vom Werkstattteam nimmt sich derweil eines der Jugendfahrräder vor. Es ist für den Spaßparcours bestimmt und muss überholt werden.

Im Fokus stehen in erster Linie die Bremsen. Eilmann erzählt, wie begeistert die Kinder bei diesem Parcours mitmachen. Schon die Kleinsten auf ihren Laufrädern seien nicht zu bremsen. Zehn verschieden große Räder stehen für Kinder zur Verfügung, die gerne mitmachen möchten, aber nicht über einen eigenen Drahtesel verfügen.

Eilmann berichtet auch von dem Zertifikat „Fahrradfreundlicher Arbeitgeber“ für Unternehmen. Dazu müssen bestimmte Bedingungen erfüllt werden. Es ist eine Initiative von EU und ADFC. Damit soll Menschen der Arbeitsweg mit dem Fahrrad erleichtert werden.

Service

Die Selbsthilfewerkstatt des ADFC Karlsruhe ist alle 14 Tage donnerstags von 18 bis 20 Uhr geöffnet. Weitere Termine stehen fest am 25. August, 8. und 22. September sowie 6. und 20. Oktober. Wer sein Fahrrad reparieren oder wieder in Schuss bringen will, kann sich helfen lassen und das Werkzeug vor Ort benutzen. Das Werkstattteam gibt Anleitung und Tipps. Wer sich angesprochen fühlt, sollte sich über die Internetseite des ADFC anmelden und mitteilen, was repariert werden soll und ob Unterstützung notwendig ist. Das Angebot ist für ADFC-Mitglieder kostenlos, sonst wird eine Spende erbeten. Weitere Infos unter karlsruhe.adfc.de/service

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