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Generationswechsel

In Linkenheim-Hochstetten soll der Nachwuchs seine Chance erhalten 

In den Gemeinderat zieht nach den Kommunalwahlen frisches Blut ein. Fünf der 18 Mitglieder von CDU, SPD und Grünen werden nicht mehr antreten. 

Fünf amtierende Gemeinderäte treten in im Linkenheim-Hochstetter bei der Kommunalwahl nicht mehr an. Alleine drei Mitglieder der CDU-Fraktion wollen Jüngeren Platz machen. 
Fünf amtierende Gemeinderatsmitglieder treten in Linkenheim-Hochstetten bei der Kommunalwahl nicht mehr an. Drei Mitglieder der CDU-Fraktion wollen Jüngeren Platz machen. Foto: Alexander Werner

Wie der Gemeinderat in Linkenheim-Hochstetten nach der Kommunalwahl aussehen wird, lässt sich noch nicht sagen. Eines ist aber schon jetzt gewiss: Es wird frisches Blut einziehen. Denn fünf der 18 Mitglieder aus den Reihen der CDU, SPD und Grünen werden nicht mehr antreten.

Bei den Freien Wählern stellen sich alle sechs Räte trotz des recht hohen Altersdurchschnitts nochmals zur Verfügung. „Kein Unternehmer würde seine ganze erfahrene Belegschaft auf einmal auszutauschen“, sagt FW-Ortsvereinsvorsitzender Niko Johs. „Wir möchten die langjährige Erfahrung der amtierenden Gemeinderäte sukzessive an die Jüngeren weitergeben und sie bei der Einarbeitung unterstützen. Wichtig ist uns Kontinuität.“ Im Ganzen habe man sich mit Kandidaten im Alter zwischen 23 und 70 Jahren breit aufgestellt. Es seien neue, erfahrene und vier weibliche Kandidaten dabei.

Drei CDU-Gemeinderäte kandidieren nicht mehr

Bei der CDU mit ihren vier Sitzen werden gleich drei altgediente Räte nicht mehr auf dem Wahlzettel erscheinen. „Es geht uns Bekanntheitsgrad verloren, aber wir machen den Wählern mit einer guten Liste ein sehr gutes Angebot“, so CDU-Gemeindeverbandsvorsitzender und Gemeinderat Andreas Stampfer. „Neue Kandidaten eröffnen auch neue Chancen. Wir haben auch Frauen dabei und Jüngere, die andere Lebensvoraussetzungen und andere Sichtweisen mitbringen.“

„Ich werde in diesem Jahr 65 Jahre alt“, so der scheidende CDU-Gemeinderat Joachim Walter. „Ich bin seit 25 Jahren im Rat und seit 20 Jahren Fraktionsvorsitzender. Ich sagte mir, dass es Zeit für die nächste Generation ist. Wir haben den Übergang schon länger vorbereitet.“ So trat er zurückliegend als Vorsitzender bei Verbandswahlen nicht mehr an und gab den Stab an Andreas Stampfer weiter.

CDU-Gemeinderat Uwe Ratzel setzt mit 64 Jahren und nach 15 Jahren bewusst einen Schlusspunkt. „Ich denke für mich, dass man das Amt mit 65 Jahren nicht mehr ausüben sollte“, sagt er. „In dem Alter passt auch die Lebenserfahrung nicht mehr mit den anstehenden Herausforderungen zusammen. Ich habe viel mit bewegen können. Aber es ist an der Zeit, Platz zu machen. Wir haben viele Jüngere, mit denen es weitergehen kann.“

Klage über zunehmende politische Vorgaben

Uwe Kugler sieht das nach 25 Jahren im Rat genauso: „Ich habe mich viel in die Gesellschaft, auch als Feuerwehrkommandant, eingebracht. Man muss Jüngere ranlassen, die Dinge auch anders sehen als wir.“ Die CDU sei gut aufgestellt mit einer vom Alter und von den Berufen her bunt gemischten Mannschaft. Er beklagt die durch politische und gesetzliche Vorgaben geschwundenen Entscheidungsmöglichkeiten von Gemeinderäten für die Belange ihres Orts.

Jürgen Müller kam 2009 für die SPD ins Gremium: „Ich bin jetzt 68 Jahre alt und sagte immer, dass ich mit 70 Jahren nicht mehr im Rat sitzen möchte. Eventuell bei einer Wiederwahl nach zwei Jahren vorzeitig ausscheiden, wäre gegenüber meinen Wählern nicht gerecht. Ich persönlich sehe die SPD für die Wahl gut aufgestellt. Wir haben engagierte Kandidatinnen und Kandidaten.“

SPD-Ortsvereinsvorsitzender Matthias Gräßle spricht von einem gut gemischten Kandidatenteam. „Wir werden uns auch programmatisch zur Wahl mit sozialdemokratischen Themen positionieren“, sagt er. Von mauen Umfragewerten für die SPD auf Bundesebene lässt er sich nicht beirren. „Ich denke, dass wir unsere drei Sitze halten können, wenngleich ich keine Prognosen abgeben kann.“ Von einem wesentlichen Einfluss der Bundespolitik auf die Kommunalpolitik geht er nicht aus.

Diese Ansicht ist auch von der örtlichen FDP zu hören. Sie geht bei derzeit zwei Ratssitzen mit einer jüngeren Liste und auch mehreren Frauen in die Wahl.

Die Fraktion von Bündnis90/Die Grünen hat zurückliegend einen dritten Sitz dazu gewonnen. „Wir gehen davon aus, dass wir positiv abschneiden werden“, sagt Margot Reibelt, die sich im Ortsverband den Vorsitz mit vier Kollegen teilt. „Wir haben viele Leute, die sich bei uns engagieren wollen und ein jüngeres Kandidatenteam mit 50 Prozent Frauenanteil.“ Sie selbst werde vor allem aus Altersgründen aber zumindest aus dem Gemeinderat ausscheiden, sagt die 69-Jährige.

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