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Besonderer Podcast

Was hinter den QR-Codes an Ruhebänken in Linkenheim-Hochstetten steckt

Ruhebänke, die Geschichten über die Umgebung erzählen: Mit diesem innovativen Audio-Projekt will der Heimatverein Ortsgeschichte erlebbar machen.

Innovativ: Michael Möslang, Thomas Schroff sowie Rainer Grund (von links) bei der Vorstellung des Heimatvereinsprojekts von Ruhebänken mit digital abrufbarer Standortsgeschichte. 
Innovativ: Michael Möslang, Thomas Schroff sowie Rainer Grund (von links) bei der Vorstellung des Heimatvereinsprojekts von Ruhebänken mit digital abrufbarer Standortgeschichte.  Foto: Alexander Werner

„Ruhebänke, die eine Geschichte ihrer Umgebung erzählen – was für eine verrückte Idee.“ So leitete Linkenheim-Hochstettens Bürgermeister Michael Möslang (CDU) seine Laudatio zu einem besonderen Projekt des örtliche Vereins „Heimathaus Zehntscheuer“ ein. Er erinnerte dabei auch an frühere bemerkenswerte digitale Aktivitäten des Vereins im öffentlichen Raum. 

Wegen des Regens wurde das Projekt im Foyer der Gemeindeverwaltung und nicht auf dem Rathausplatz vorgestellt, wo gleich mehrere Bänke mit Schildern mit einem QR-Code bestückt sind.

QR-Codes an 14 Standorten in Linkenheim-Hochstetten

Wie Rainer Grund als Projektleiter und Schriftführer vom Heimatverein ausführte, werden solche Schilder an Bänken an heimatgeschichtlich relevanten Stellen angebracht. 14 Standorte sind entweder bereits ausgestattet oder in Arbeit. Dazu gehören so geschichtsträchtige Orte wie die Insel Rott, die evangelische Kirche, der ehemalige Bahnhofsplatz oder der Weschbuggl.

„Man scannt den Code mit dem Handy ein, sieht auf einem Lageplan, wo man sich befindet und erhält Informationen dazu“, erklärte Grund. Durch Tastendruck lasse sich eine Audiodatei abspielen. Darin werde anhand der Umgebungsbeschreibung auf die heimatgeschichtlichen Ereignisse und Besonderheiten des Standortes hingewiesen, so Grund.

Zeitzeugen vermitteln Heimatgeschichte aus erster Hand

Er betreibt im Ort ein Tonstudio und interviewte zahlreiche kundige Zeitzeugen, die aus erster Hand erzählen. Die von ihm verfassten und technisch umgesetzten acht- bis 14-minütigen Podcasts beruhen zudem auf umfangreichen Recherchen und Studien. Die abrufbaren Daten sind auf dem Server des Vereins abgelegt.

Im Juli 2022 hatte der Gemeinderat die Ruhebankkonzeption beschlossen, die die Aufenthaltsqualität im Ort verbessern sollte und so nun eine originelle Bereicherung erfährt. „Jeder von uns kennt das Gefühl, wenn man im Urlaub vor Ruinen steht und ihre Geschichte nicht kennt. Es sind für viele Menschen langweilige Steine“, verbildlichte Möslang. „Aber mit einem Fremdenführer oder guten Guide wird die Geschichte lebendig und die Steine bekommen eine Bedeutung und einen Kontext“, betonte er.

Ruhebank-Podcast soll Ortsgeschichte vermitteln

Er sprach auch Audio-Guides in Museen an. „Im Kern ist der Ruhebank-Podcast unser Audio-Guide für Bemerkenswertes in Linkenheim-Hochstetten“, hob Möslang hervor. Zum andere sei es eine tolle Möglichkeit, Menschen Geschichte vorzustellen, die sich nicht die Zeit nähmen, ein Heimatbuch zu lesen oder ansonsten nicht sonderlich an Geschichtlichem in ihrer Heimat interessiert seien.

Besonders jüngere Menschen bekämen so einen niederschwelligen und zeitgemäßen Zugang. „Unsere Ruhebänke machen Ortsgeschichte auch für die Generation QR-Code erlebbar. Und das attraktiv“, strich er heraus. Sein Dank ging an Thomas Schroff von der Sparkassenstiftung Karlsruhe, die das Projekt mit 4.000 Euro unterstützte. „Sprechende Ruhebänke sind eine pfiffige Idee, die Informationen bietet, unterhaltsam ist, neugierig macht und die Tradition und Innovation verbindet“, lobte Schroff.

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