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Weihnachtsgeschäft

Rind, Schwein oder doch die Gans: Was brutzelt am Heiligabend im Ofen?

Weihnachten naht in großen Schritten. Und damit kommen auch die Planungen für das große Fest allmählich in die heiße Phase.

 Viele Weidegänse laufen in der Wermsdorfer «Gänsefarm Eskildsen» auf der großen Freilandfläche. Rund 15 000 Mast- und 6 000 Zuchtgänse des Unternehmens, die alle aus bäuerlicher Freilandhaltung stammen, landen in den nächsten Wochen als Martins- oder Weihnachtsbraten auf den Tellern der Kunden.
Traditionell beginnt dieser Tage die Saison der Martinsgänse. Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa

Bei vielen Familien steht dabei im Vordergrund, was an den Feiertagen auf den Tisch kommt, damit man mit Heinz Erhardt sagen kann: „Hm, welch Duft zieht aus dem Herde – macht, dass gut der Braten werde.“ Wann genau muss man sich darum kümmern? Und wie wirken sich die allgemein gestiegenen Verbraucherpreise auf den Weihnachtsbraten aus? Was erwarten die Metzgereien allgemein für diese Saison?

Bei der Metzgerei Kunzmann in Weingarten und Pfinztal ist die Vorbestellfrist bereits abgelaufen. Über die Preise war nichts zu erfahren. „Fleischpreise sind immer tagesaktuell und gewissen Schwankungen unterworfen“, erklärt Metzgermeister Kleinhans aus Jöhlingen. Er erwartet eine Steigerung von fünf bis acht Prozent gegenüber dem Vorjahr. Außerdem sieht er einen Trend zu kleineren Gerichten wie Gänsekeulen oder Entenbrüstchen. „Der klassische Gänsebraten wird weniger nachgefragt.“

Preissteigerungen durch Anstieg der Futter- sowie allgemeiner Betriebskosten

Auf eine treue Stammkundschaft kann die Land-Metzgerei Maag in Liedolsheim zählen. „Dadurch können wir die Verkaufspreise in einem fairen Rahmen halten“, berichtet Oliver Maag. Die unvermeidlichen Preissteigerungen erklärt er durch einen Anstieg der Futter- sowie der allgemeinen Betriebskosten. Außerdem sei beim Geflügel durch die Vogelgrippe ein Rückgang der verfügbaren Menge festzustellen.

Aufgrund der langen Erfahrung kann der Familienbetrieb gut abschätzen, was in der Weihnachtssaison benötigt wird. Bereits ab Anfang November werden bei den Bauern und Lieferanten, mit denen meist langjährige Verbindungen bestehen, erste Bestellungen und Vorankündigungen vergeben, um Engpässe zu vermeiden.

Sven Herrwerth, Großmeister der Fleischer-Innung Karlsruhe-Bruchsal, sieht es als selbstverständlich an, dass die Metzger wie auch der Lebensmitteleinzelhandel die gestiegenen Kosten an den Endverbraucher weitergeben müssen. Im Übrigen rechnet er mit einer Veränderung im Konsumverhalten: „Bei dem gestiegenen Preis von Gans und Ente werden einige wieder auf Rinder- und Schweinebraten zurückgreifen.“

Dem Weihnachtsgeschäft blickt er dennoch voller Zuversicht entgegen: „Unser Betrieb hat bis heute eine große Menge an Vorbestellungen. Der Kunde will einfach sicher sein, dass er das gewünschte Stück auch erhält.“

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