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Offener Brief

Eltern beklagen marode Zustände in Kindertagesstätte St. Josef in Stutensee-Blankenloch

In einem offenen Brief an Stadt und Gemeinderat haben sich Eltern über die missliche Situation in der Kindertagesstätte St. Josef in Blankenloch beschwert. Die Folgen für Kinder und Erzieher seien eine Zumutung.

Eingangsbereich der katholischen Kindertagesstätte St. Josef in Stutensee-Blankenloch
Der Eingangsbereich der katholischen Kindertagesstätte St. Josef in Stutensee-Blankenloch dient nach einem Wasserschaden im Keller als provisorischer Gruppenraum für die Waldkinder. Foto: Julia Oechsler

In der katholischen Kindertagesstätte St. Josef in Blankenloch herrschen schon seit Jahren marode Zustände. Bereits im Oktober 2020 hatte der Gemeinderat einer Sanierung zugestimmt.

Im März 2020 wurde das Sanierungskonzept angepasst und eine Prioritätenliste erstellt. Ende August dieses Jahres entstand im Keller ein Wasserschaden. Bis dahin diente der Bereich als Gruppen- und Bewegungsraum für die Waldgruppe sowie als Speisesaal.

Aufgrund des Wasserschadens musste der Boden inklusive Estrich entfernt werden. Mittlerweile befindet sich der Mehrzweckraum im Keller im Rohbauzustand. In einem offenen Brief an Stadt und Gemeinderat schildern betroffene Eltern die missliche Situation und die Folgen für ihre Kinder. Innerhalb von zwei Tagen wurde das Schreiben 46 Mal unterzeichnet und vor dem Gemeinderat Oberbürgermeisterin Petra Becker (parteilos) überreicht.

Kinder essen in der Kindertagesstätte St. Josef in Blankenloch auf dem Boden

„Innerhalb der Einrichtung erhalten nur noch die Ganztageskinder warmes Mittagessen; einige Gruppen essen nach ihrem Abschlusskreis aufgrund des Platzmangels auf dem Boden im Gruppenraum; die Kinder fühlen sich ausgeschlossen und verweigern zum Teil weinend ihr Essen“, heißt es darin unter anderem.

Außerdem sei der noch nutzbare Bereich überbelegt, was zu einem erhöhten Lärmpegel und zusätzlicher Belastung der Kinder führe. Auch für den Turnraum und die sanitären Anlagen im gesperrten Keller gebe es keinen Ersatz.

In einer Bekanntgabe informierte die Stadt über die bereits eingeleiteten Maßnahmen. Zunächst wurden die Ursachen des Wasserschadens untersucht, anschließend Boden, Estrich und Einbauten abgebrochen und entsorgt sowie die Holzdecke entfernt. Estrich- und Bodenbelagsarbeiten sind in Auftrag.

„Ziel ist die kurzfristige Wiedernutzbarmachung des Untergeschosses“, heißt es vonseiten der Verwaltung. Wegen handwerklicher Abläufe – etwa notwendige Austrocknung des Estrichs – könne dies allerdings erst voraussichtlich Ende Januar oder Anfang Februar 2024 erfolgen.

Wir werden immer nur vertröstet.
Julia Oechsler
Sprecherin

Die Eltern zeigen sich enttäuscht, dass die versprochenen Sanierungen immer wieder verzögert werden. Ihre Kinder werden wohl nicht mehr davon profitieren.

„Wir werden immer nur vertröstet, und für die Kinder, Eltern und auch für die Betreuer ist es eine Zumutung“, sagt Julia Oechsler, eine der Sprecherinnen. Einen Terminvorschlag für ein Treffen vor Ort, wie von den Eltern gewünscht, hat die Stadtverwaltung bislang nicht unterbreitet.

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