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Kostensteigerung

Neubau oder Sanierung? Zukunft der Turmbergschule in Weingarten ist weiterhin offen

Die Turmbergschule in Weingarten braucht mehr Platz. Doch die Frage ist: Wo? Was sicher ist: Das Projekt kostet mehr als die anvisierten 30 Millionen Euro.

Turmbergschule Weingarten
Die Turmbergschule in Weingarten platzt aus allen Nähten. Es geht jetzt um verschiedene Varianten, das Platzproblem zu lösen. Foto: Nico Fischer

Neubau auf dem Festplatz? Oder Sanierung und Erweiterung am bisherigen Standort in der Ortsmitte? Wie die Zukunft der Turmbergschule (TBS) in Weingarten aussieht, ist weiterhin offen.

Sicher ist: Beide Varianten werden mehr kosten als die bisher veranschlagten rund 35 Millionen Euro. Bürgermeister Eric Bänziger (parteilos), Schulleiterin Karin Sebold sowie Konrektor Klaus Stirn geben bei einem Gespräch einen Einblick in den aktuellen Stand der Planungen.

Platzproblem in Weingarten wird sich verschärfen

Flüchtlingsklassen, Inklusion, steigende Anmeldezahlen und höherer Platzbedarf durch die Ganztagsgrundschule: Die TBS stößt mit aktuell rund 700 Schülern platztechnisch an ihre Grenzen. Dazu kommt das pädagogische Konzept der Schule, das auf die Arbeit in Kleingruppen setzt.

Schon jetzt nutze man laut Sebold „jeden Winkel“ – etwa den Keller oder die Aula. Dazu kommt: Für die Grundschule rechnet Sebold mit der Fünfzügigkeit, das heißt fünf Klassen pro Stufe. Aktuell sind es drei Klassen pro Jahrgang. Um den Platzproblemen zu begegnen, richtet die Gemeinde zum kommenden Schuljahr weitere Klassenzimmer im Lamm-Eck gegenüber dem Walk’schen Haus ein.

Positionspapier nach Absage des Neubaus

Der Wunsch der Schulleitung ist aber ein Neubau auf dem Festplatz an der Ringstraße. Die bestehenden Gebäude haben zahlreiche Mängel, sagt Sebold. Zum Beispiel sei das Grundschulgebäude nicht barrierefrei.

Turmbergschule Weingarten Schule Luftaufnahme
Der Platz in der Grundschule in Weingarten reicht nicht aus. Ob die Schule am traditionellen Standort erweitert wird ist noch nicht entschieden. Foto: Wolfgang Schuster

„Wie soll da Inklusion möglich sein?“ Ein Aufzug sei durch die Halbgeschoss-Bauweise der Toilettenräume nicht möglich. Und: Direkt am Festplatz liegen des Hallenbad und die große, neue Außensportanlage. Beides nutzt die Schule für den Sportunterricht.

Doch nach einer Klausurtagung des Gemeinderats im vergangenen November rückte das Thema Neubau in die Ferne: Das Projekt sei zu teuer, teilte die Verwaltung der Schulleitung mit. Kurz darauf wendete sich das Schulleitungsteam mit einem Positionspapier an den Weingartener Gemeinderat und die Gemeindeverwaltung. „Wir dürfen nicht länger zögern“, heißt es in der Stellungnahme unter anderem.

Wie soll da Inklusion möglich sein?
Karin Sebold, Schulleiterin

Um den akuten Platzproblemen zu begegnen, brachte das Schulleitungsteam den Ausbau der Speicher im Fachraumtrakt und im Grundschulgebäude als kurzfristige Lösung in die Diskussion ein.

Sollte es doch zu einer Sanierung mit Erweiterung am bestehenden Standort kommen, dann sei Unterricht auf der Baustelle nicht möglich, sagt Sebold. Eine Ausweichalternative könnten Container sein, in denen die Schüler über die Zeit des Umbaus unterkommen.

Geringe Förderung für Neubau

Bei einer Sanierung könne man einzelne Bauabschnitte ausweisen und die Baukosten über mehrere Jahre strecken, sagt Bürgermeister Bänziger. Eventuell könne man auch noch weitere Fördertöpfe anzapfen, so Sebold.

Die Kosten beziffert er – sowohl für Neubau als auch Sanierung – aktuell auf 40 bis 50 Millionen Euro. Das Problem: Für einen Neubau der Schule gibt es nur eine geringe finanzielle Förderung.

Unklar ist auch immer noch, wie es mit dem evangelischen Gemeindezentrum weitergeht, das im Norden an das Schulareal anschließt. Wird es abgerissen, so könnten in dem Neubau weitere Klassenzimmer untergebracht werden.

Letztlich liegt die Entscheidung beim Gemeinderat. In der Gemeinderatssitzung am Dienstag wurde das Thema im Gemeinderat nichtöffentlich diskutiert. Es sei eine Entscheidung „für Generationen“, so Bänziger, deswegen tue sich der Gemeinderat auch schwer mit dem Thema. Sobald der Gemeinderat aber genug Informationen hat, soll über das Projekt abgestimmt werden. Aktuell könnte es im Herbst zu einer Abstimmung kommen.

„Ich bin gespannt, wie es weitergeht“, sagt Sebold. Wann es das traditionelle Foto mit Bauhelm und Spaten geben kann? „Wir rechnen in zwei oder drei Jahren mit dem Spatenstich“, so die Rektorin.

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