Der Sonntag wird in weiten Teilen von Baden-Württemberg nicht nur ungemütlich, es kann auch gefährlich werden. Bereits am Samstag hatte der Deutsche Wetterdienst (DWD) vor einem aufziehenden Sturmtief mit Orkanböen gewarnt.
Am frühen Sonntagmorgen registrierten Polizei und Feuerwehren die ersten umgestürzten Bäume und Bauzäune im Großraum Karlsruhe sowie in Mittelbaden.
Am Ortsausgang von Weisenbach stürzte gegen 5.30 Uhr ein Baum auf die B462 und blockierte die Fahrbahn in Richtung Forbach. Die Feuerwehr konnte das Hindernis beseitigen.
Auch aus Bühlertal wurde ein umgeknickter Baum gemeldet. In Karlsruhe blockierte ein umgestürzter Baum im Bereich Aue die B3. In Ettlingen und Durlach rissen Orkanböen einige Bauzäune um.
Schäden durch Orkanböen hielten sich in der Region Karlsruhe und Offenburg in Grenzen
Nach Angaben der Polizeipräsidien Offenburg und Karlsruhe hielten sich die Schäden aber bis 6.30 Uhr in Grenzen. Über Verletzte oder größere Sachschäden lagen zunächst keine Meldungen vor. Das Polizeipräsidium Pforzheim hatte am frühen Sonntagmorgen zunächst keine Einsätze aufgrund des Sturmtiefs zu vermelden.
Das Sturmtief hinterließ auch in anderen Teilen von Baden-Württemberg Spuren. Von umgestürzten Bäumen, Gerüsten und Straßenschildern berichtet das Polizeipräsidium Reutlingen nach einer stürmischen Nacht.

Mindestens acht Einsätze habe es in der Nacht auf Sonntag gegeben, sagte ein Sprecher. In Meßstetten (Zollernalbkreis) sei ein Baum auf die Straße gestürzt. Das führte später zu einem Unfall mit Sachschaden. In Rottenburg und Tübingen stürzten mehrere Bäume um.
Schwere Orkanböen im Schwarzwald erwartet
Die Gefahr durch Orkanböen dürfte im Laufe des Sonntags weiter zunehmen. Landesweit erwartet der DWD Windgeschwindigkeiten von mindestens 80 Kilometer pro Stunde im Flachland.
In den Bergen der Schwäbischen Alb oder des Schwarzwaldes könnten sich ab 1.000 Meter Höhe schwere Sturmböen oder auch orkanartige Böen bis 110 km/h entwickeln.
Auf dem höchsten deutschen Berg abseits der Alpen, dem Feldberg im Schwarzwald, erwarten Meteorologen Orkanböen um 120 Kilometer pro Stunde – sogar extreme Orkanböen bis 150 km/h sind möglich. Der Höhepunkt des Tiefs wird um die Mittagszeit erwartet.
Gefahr durch umstürzende Bäume und herabfallende Dachziegel in Baden-Württemberg
Überall dort, wo viele Bäume stehen – beispielsweise in Parks, Wäldern oder auf Friedhöfen – ist Vorsicht vor herabfallenden Ästen oder umstürzenden Bäumen geboten, wie ein Sprecher des DWD sagte.
Viele Bäume trügen noch viel Laub und böten daher dem Wind Angriffsfläche. Auch vor herunterfallenden Dachziegeln sollten sich Menschen draußen in Acht nehmen.
Zu dem starken Wind mischen sich immer wieder Schauer, am Abend und Nachmittag kann es auch zu Gewittern geben. Es werden Temperaturen zwischen 7 und 11 Grad an der Donau und bis zu 15 Grad im Norden des Landes erwartet.
In der Nacht auf Montag soll der Sturm schwächer werden, aber anhalten. Vor allem am Feldberg kann es noch schwere Sturmböen geben.
Die neue Woche startet dann wechselhaft: Nach Angaben des DWD wird am Montagmorgen Sonnenschein erwartet, nachmittags könnte es im Schwarzwald Gewitter und erneut Sturmböen geben. An der Alb sollen es 7, am Rhein bis zu 15 Grad werden.