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„Konzept ist fehlgeschlagen“

Wössinger üben harte Kritik an der Straßenbauabteilung des Regierungspräsidiums

Im Dialog mit Behörden und Gemeindeverwaltung versuchen Vertreter einer Bürgerinitiative Lösungen für die starken Belastungen zu finden, die von der Sanierung der Umgehung der B293 bei Wössingen ausgehen. 

Ein lettischer LKW blockiert bei einem Wendemanöver an der Wössinger Tankstelle einen Lahrer PkW, nachdem er bemerkt hat,  dass der Weg durch das Dorf gesperrt ist.
Ein lettischer LKW blockiert bei einem Wendemanöver an der Wössinger Tankstelle einen Lahrer PkW, nachdem er bemerkt hat, dass der Weg durch das Dorf gesperrt ist. Foto: Arnd Waidelich

Mit harten Worten kritisiert nach wie vor eine Wössinger Bürgerinitiative das Verkehrskonzept, mit dem das Regierungspräsidium (RP) die Probleme mit der Umleitung der B293 rund um den Walzbachtaler Ortsteil Wössingen zu lösen versucht.

„Ihr Konzept ist leider vollumfänglich fehlgeschlagen“, reagiert BI-Sprecherin Anna-Lena Pfund auf die Vorschläge, mit denen das RP den Durchgangsverkehr minimieren will, der durch die Umgehung entstanden ist.

Leider habe sich gezeigt, so räumte RP-Pressesprecherin Irene Feilhauer auf Anfrage ein, dass die längere Fahrzeit über die Umleitungsstrecken häufig gemieden würden und die direktere Route durch Wössingen hindurch bevorzugt werde. Dies habe bedauerlicherweise zu einem beträchtlichen LKW-Mehrverkehr innerhalb der Gemeinde geführt.

Nicht daran beteiligt ist der Verkehr zu den beiden großen Wössinger Betrieben Prefag und Zementwerk. Die Betriebsleitungen haben nicht nur die eigenen Fahrer, sondern auch die der Fremdfirmen aufgefordert, die Umleitungsstrecken zu benutzen. Das hätten diese auch schriftlich zugesagt, betont Opterra-Sprecher Jörg Heimburg.

Fahrer halten sich nicht an die Umleitung

Von Mitgliedern der Bürgerinitiative wird allerdings immer wieder mit Fotos dokumentiert, dass sich insbesondere die Fahrer zweier Firmen nicht an die Zusage halten. Immer wieder würden der Gemeinde diese Lkw gemeldet, sagt Anna-Lena Pfund.

Bei Kontrollfahrten sei vom Regierungspräsidium die Notwendigkeit zusätzlicher Beschilderung erkannt und angeordnet worden, informiert Feilhauer. Deshalb habe die Beschilderung erst in der abgeschlossenen Woche komplettiert werden können.

Insgesamt habe sich der Lkw-Anteil mittlerweile deutlich reduziert. Diese Beobachtung bestätigt die BI-Sprecherin. Nach Zählungen der BI habe sich die Zahl der täglich Wössingen passierenden Lkw von 150 auf rund 40 reduziert.

Die Gemeinde habe zwar recht schnell auf Anregungen der Anlieger von Ludwig- und Seestraße reagiert.

Kaum wurde beispielsweise bei einem Vor-Ort-Termin des FDP-Landtagsabgeordneten Christian Jung bemängelt, dass Autos in der Seestraße wegen einer eingerichteten Verengung auf den gegenüberliegenden Gehweg vor der Gemeindebücherei ausweichen, da waren wenige Tage später bereits Poller installiert, die das verhindern. Eine ganze Pollerstrecke verhindert das ebenfalls ein paar Meter weiter im Bereich des Kindergartens „Moby Dick“.

Von Zufriedenheit mit den bisher getroffenen Maßnahmen kann bei der BI allerdings noch lange keine Rede sein. Der Vorwurf wird immer wieder erhoben, dass Verwaltung und Behörden abgewartet und mit Maßnahmen erst auf Initiative der BI reagiert hätten.

Jetzt richten sich ihre Befürchtungen auf das Ende der Sommferien. Aus den Mitte August gezählten 4.345 Pkw könnten nach dem Ende der Sommerferien 6.000 werden, schätzen BI-Vertreter.

Bürgerinitiative schlägt Einbahnstraßenregelung vor

Als probates Mittel zur besseren Verteilung des Verkehrs schlägt die BI eine Einbahnstraßenregelung vor, wie sie schon im Anfang 2023 verabschiedeten Mobilitätskonzept der Gemeinde enthalten sei.

Gänzlich ohne Antwort sei bisher der Vorschlag einer Pförtner-Ampel am westlichen Wössinger Ortsrand geblieben, den der FDP-Landtagsabgeordnete Christian Jung während eines Vor-Ort-Termins eingebracht habe.

Dieser Vorschlag sei mit dem Landratsamt Karlsruhe und der Polizei intensiv diskutiert aber verworfen worden.

Die Errichtung einer Anlage lediglich für den Zweck der Zufahrtsregulierung werde „sowohl rechtlich als auch tatsächlich kritisch bewertet und von diesen nicht mitgetragen“, informiert Irene Feilhauer und betont: „Aus Sicht des Regierungspräsidiums werden die umgesetzten Maßnahmen als ausreichend erachtet“.

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