Zu ungewöhnlicher Stunde, um 9 Uhr deutscher Zeit, wird an diesem Donnerstag die Frauenfußball-WM mit der Partie Neuseeland gegen Norwegen angepfiffen.
Die deutsche Nationalmannschaft steigt am Montag, 24. Juli, ins Turnier ein. Dann geht es um 10.30 Uhr (MESZ) gegen Marokko.
Doch wie sind die Chancen der Deutschen bei dem Turnier? Darüber und über eine mögliche Sogwirkung der WM hat unserer Redaktion mit Lisa Murro gesprochen. Seit 2015 spielt sie beim 1. SV Mörsch. Zudem ist sie Teammanagerin der SV-Frauenmannschaft.

Was erwarten Sie von der Nationalmannschaft, wie bewerten Sie die Chancen bei der WM?
MurroIch habe keine persönlichen Erwartungen. Allerdings hoffe ich, dass sie uns mit ihrer Spielweise viel Freude bereiten. Bei der letzten EM konnte man sehen, wie viel Potenzial in der Mannschaft steckt. Der WM-Titel wird aber so hart umkämpft sein, wie nie zuvor. Das Beste wäre jetzt erst einmal ein Auftaktsieg gegen Marokko.
Interesse am Vereinssport ist beim SV Mörsch zuletzt gesunken
Wie wichtig ist so eine WM für den „normalen“ Vereinsfußball – insbesondere mit Blick auf Frauenmannschaften und auf den weiblichen Fußballnachwuchs?
MurroWeltmeisterschaften sind für den Vereinsfußball, für Frauenmannschaften und den weiblichen Fußballnachwuchs von großer Bedeutung. Solche Turniere bieten eine Plattform, um den Sport zu fördern und die Popularität des Fußballs zu steigern. Das Interesse am Vereinssport, insbesondere bei den Mädchen und Damen, ist in der letzten Zeit stark gesunken. Seit 2021 bieten wir deshalb in unserem Verein die Möglichkeit, an einem Girlsday unverbindlich teilzunehmen. Hier hat jede angehende, bestehende oder Hobbyfußballerin die Chance, den Verein und seine Mannschaften kennenzulernen.
Die Übertragungszeiten sind ja durch die Zeitverschiebung eher ungewöhnlich. Wie verfolgen Sie die WM – wird auch mal mit anderen geschaut oder eher in aller Ruhe?
MurroStimmt, die Spiele beginnen im TV schon zu ungewöhnlichen Zeiten. Man möchte halt allen Fans auf der Welt gerecht werden. Ich werde versuchen, die Spiele zu verfolgen, wie es mir eben möglich ist. Zu Spielen, wie beispielsweise das am 30. Juli (Sonntag) gegen Kolumbien, wird sich sicherlich die Mannschaft auf ein Kaltgetränk treffen und gemeinsam das Spiel anschauen.