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Klima-Puzzle

Studierende an Hochschule Karlsruhe puzzeln zum Thema Klimawandel

Mit einem Klima-Puzzle, das in Frankreich entwickelt wurde, will die Hochschule Karlsruhe Erstsemesterstudierende für den Klimawandel sensibilisieren.

Das Klima-Puzzle, das an der Hochschule Karlsruhe eingesetzt, wirkt auf einige Studierende wie eine Art Schocktherapie.
Das Klima-Puzzle, das an der Hochschule Karlsruhe eingesetzt wird, wirkt auf einige Studierende wie eine Art Schocktherapie. Foto: Jörg Donecker

Es geht konzentriert zu an diesem Vormittag im Foyer des Gebäudes B an der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft (HKA). An knapp 30 Tischen haben sich rund 180 Erstsemesterstudierende im Bereich Bauwesen und Architektur eingefunden, um gemeinsam zu ergründen, was es mit dem Klimawandel auf sich hat.

Deutschlandweit bisher größtes Klima-Puzzle

In einem dreistündigen Spiel versuchen sie mehrere Dutzend Kärtchen, die Aussagen über den Klimawandel herleiten, in eine richtige Reihenfolge zu bringen. Es ist deutschlandweit das bisher größte „Klima-Puzzle“, das durchgeführt wurde. Das Spiel kommt eigentlich aus Frankreich. Dort haben es schon rund eine Million Menschen gespielt – vielfach Studierende an Universitäten, aber auch zahlreiche Beschäftigte in den großen französischen Konzernen.

Es geht darum, die komplexen Kettenreaktionen und Zusammenhänge mit Blick auf den Klimawandel zu verstehen, insbesondere mit dem Fokus auf die Auswirkungen. Olivier Schecker, Professor für Mikrosystemtechnik an der Fakultät für Maschinenbau und Mechatronik an der HKA, hat das Klima-Puzzle nach Karlsruhe geholt. Er versucht, möglichst viele Studierende an seiner Hochschule, aber auch darüber hinaus zu erreichen. „Es geht darum, die Wirkung verschiedener Vorgänge auf der Erde in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen“, erklärt er die Aufgabe.

Sind es zu Beginn noch vergleichsweise einfache Puzzleteile, die die Verursacher von CO2 zeigen, werden die Karten im Laufe des Spiels komplexer – bis hin zu den gravierenden Folgen wie Dürren, Hungerkatastrophen, Überschwemmungen und großen Flüchtlingsbewegungen, die am Ende stehen.

Wissenschaftliche Zahlen als Basis

Allen Karten gemeinsam ist, dass die wissenschaftlichen Zahlen und Daten nicht wie von Klimawandel-Leugnern immer wieder kolportiert, von einer bösen, geheimen Macht stammen, sondern vom Weltklimarat. Der sammelt Daten zum Klimawandel und umfasst zirka 300 Wissenschaftler auf der ganzen Welt.

„Über diese Zahlen herrscht Konsens“, so Schecker, der immer wieder erlebt, dass es auch unter den Studierenden Skeptiker gibt, die in Zweifel ziehen, dass der Klimawandel menschengemacht ist. Hier wirkt das Klima-Puzzle wie eine Art Schocktherapie, wenn am Ende der ganze Tisch voller Karten liegt, die klarmachen: Der Klimawandel ist schon da.

Über diese Zahlen herrscht Konsens.
Olivier Schecker
Professor für Mikrosystemtechnik

Die Erwärmung auf zwei Grad zu begrenzen, würde erfordern, dass global sechs bis sieben Prozent des CO2-Ausstoßes jährlich eingespart werden müssen. „Das kann Europa gerade so schaffen“, weiß Schecker. Am Ende des Spiels sind es die Teilnehmenden, die überlegen, was sie selbst beitragen können, um die Klimaerwärmung abzumildern. Das Klima-Puzzle führt eindrücklich vor Augen: Um mehr geht es hier nicht mehr.

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