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Tierische Helfer

Flehinger Bauer nutzt die Schafe von Matthias Meerwarth auf dem Lämmlehof

Auf dem Lämmlehof in Flehingen fressen die Tiere die Reste der Zwischenfrucht. Dadurch spart der Bauer Zeit und Kosten – und die Tiere finden Nahrung und Platz.

Matthias Meerwarth (mit Hut und Stab) aus Diedelsheim, Steffen Hofmann und Schafe
Die Schafe von Schäfer Matthias Meerwarth (mit Hut und Stab) aus Diedelsheim fressen auf dem Lämmlehof von Steffen Hofmann die Restpflanzen der Zwischenfrucht. Der Landwirt spart einen Arbeitsschritt und Kosten für Diesel. Foto: Claudia Pospieszczyk

Sie haben ein flauschiges Fell und sind vorübergehend die heimlichen Stars auf dem Milchhof der Familie Lämmle-Hofmann in Flehingen: Rund 600 Schafe unterstützen Steffen Hofmann bei der Bodenbewirtschaftung.

Die Herde des Diedelsheimer Schäfers Matthias Meerwarth ist bereits den zweiten Winter zu Gast auf dem Lämmlehof. „Leider endet unsere gute Zusammenarbeit nach diesem Winter, da Matthias mit seiner Herde in den Schwarzwald zieht“, erzählt Steffen Hofmann mit Bedauern.

Doch was machen die Schafe auf seinem Hof? Nach dem Getreideanbau bearbeitete der Landwirt zunächst seine Ackerfläche, düngte mit Gülle und säte eine Zwischenfrucht. „Die von mir ausgewählte Mischung blüht auch im Herbst noch und enthält unter anderem Sonnenblumen“, erzählt der 31-Jährige.

Insektenschutz ist dem Flehinger Bauern wichtig

Ihm war dabei auch der Insektenschutz wichtig, betont er. Bienen und andere Insekten nutzen die Pflanzen als Nahrungsquelle.

Mit ihrer intensiven Wurzelleistung durchdringen die Pflanzen sogar Bodenverdichtungen. Folgekulturen wie Getreide oder Mais nutzen die entstandenen Wurzelgänge für einen raschen Wurzeltiefgang.

Die Zwischenfruchtmischung ist für Wiederkäuer, zu denen auch Schafe zählen, gut verträglich. „Bei der Ernte der Zwischenfrucht bleiben Restpflanzen übrig. Grundsätzlich verrotten sie und setzen sich im Idealfall zu Humus um“, berichtet Steffen Hofmann.

Dies biete zahlreiche Vorteile. Der Boden könne das Wasser besser halten, das Bodenleben werde gefördert und die Nährstoffverfügbarkeit erhöht.

„Ich müsste die Restpflanzen mulchen, da sonst der Grubber verstopfen würde. Da nun die Schafe die Restpflanzen fressen, spare ich den Arbeitsschritt“, ergänzt der Landwirt.

Bereits im vergangenen Jahr stellte er seine Ackerfläche der Schafherde von Matthias Meerwarth zur Verfügung.

Schafe sparen dem Flehinger Bauern viel Arbeit und Kosten für Diesel

Für Steffen Hofmann haben die tierischen Helfer viele Vorteile. „Ich reduziere den CO2-Ausstoß und schütze das Klima, da ich mir den Arbeitsgang der maschinellen Bearbeitung spare. Das spart zudem Kosten für Diesel und natürlich auch Arbeitszeit“, betont er.

Die Schafe finden auf den Ackerflächen Futter in Form von Tiefenrettich, Leindotter, Rauhafer oder auch Kohl. Ihre Hinterlassenschaften dienen zudem als Dünger. „Das ist dann wieder gut für den Humusaufbau“, sagt Steffen Hofmann.

Mit zwei Schafen begann Matthias Meerwarth vor zwölf Jahren seine Tätigkeit als Schäfer im Nebenerwerb. Seit 2019 übt er den Beruf im Vollerwerb aus. „Ich liebe es, draußen zu sein und genieße die Freiheit“, erzählt er.

Schäfer Meerwarth zieht im Sommer nach Rottweil

Weil der Kraichgau nicht genug Fläche für seine Tiere bietet, geht er im Sommer mit seinen 1.500 Schafen nach Rottweil. Insgesamt hat er acht Hunde, die ihn bei der Arbeit unterstützen.

In Flehingen verhindern Rocky und Eddy, dass ein Schaf aus der Herde ausbricht. Eddy ist ein Altdeutscher Border Collie. Ihn hat Matthias Meerwarth drei Jahre lang für seine Tätigkeit ausgebildet.

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