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23. gemeinsame Veranstaltung

Hybridkonzert: Musik aus Bretten wird live über das Internet ausgestrahlt

Die Stadt Bretten und der evangelische Kirchenbezirk fördern kulturellen Dialog und menschliche Erfahrungen in konfliktreichen Zeiten. 

Band auf der Bühne
Sänger Ivo überzeugte mit seiner Stimme bei seinem Song „Signs“. Gregor von Keudell (von links) begleitete ihn als Backgroundsänger und an der Gitarre. Foto: Nina Tossenberger

Musik kann Konflikte überwinden, Verständnis fördern und Menschen miteinander in Kontakt bringen: Das zeigte sich auch am Samstagabend in der Brettener Stiftskirche beim „Europe Spirit Songwriting Concert“. Das Hybridkonzert der 14 Musikerinnen und Musiker aus Bretten wurde aufgenommen und über das Internet gestreamt. Parallelveranstaltungen aus Straßburg, Birmingham, St. Gallen und dem süditalienischen Acri wurden live in die Stiftskirche zugeschaltet.

Bereits zum 23. Mal trafen sich Musiker aus Deutschland, Italien, Großbritannien, Frankreich und der Schweiz im Sommer in Straßburg, um gemeinsam inspirierende Lieder zu schreiben und den kulturellen Dialog zwischen den Nationen zu fördern. In diesem Jahr stand das Musikprojekt unter dem Motto „Human“, bei dem menschliche Erfahrungen mit all ihren Facetten erforscht wurden.

Von persönlichen Geschichten bis hin zu gesellschaftlichen Themen spiegeln die Lieder die Herausforderungen und Schönheiten des Zusammenlebens in Europa wider. Der Titel sei treffend gewählt, denn gerade in Zeiten, in denen der Krieg in Europa real sei, die Menschenwürde mit Füßen getreten werde, sei der Ruf nach Frieden umso lauter, hieß es.

Idee stammt von dem Brettener Pfarrer Gunter Hauser

In St. Gallen begrüßte der Präsident des Kirchenrates, Martin Schmidt, das musikalische Engagement, um Grenzen zu überwinden. „Im Moment hat man das Gefühl, dass sich die Menschen eher voneinander entfernen, anstatt Brücken zu bauen“, sagte Schmidt. Ein mobiles Tonstudio in Straßburg nahm die neuen Musikstücke auf und veröffentlichte sie anschließend online. Einige dieser neuen Kompositionen begeisterten während des Hybridkonzerts das Publikum.

Die Idee für das „Songwriter Concert“ kam dem Brettener Pfarrer Gunter Hauser bei einem Besuch der Pizzeria Peppino. „Zusammen mit Peppinos Schwägerin Assunta Conforti und dem portugiesischen Sänger Zeze Miranda überlegten wir, ein europäisches Projekt zu starten“, berichtete Hauser.

Mit viel Herzblut ist es Hauser gelungen, die kulturelle Vielfalt und den europäischen Zusammenhalt durch die Kraft der Musik zu stärken. In einer Zeit, in der gemeinsame Werte und Zusammenarbeit wichtiger denn je seien, zeige diese Initiative, wie Kunst und Kultur Brücken zwischen Nationen und Menschen bauen können.

Seit 1999 realisiert Gunter Hauser Musikprojekte und CD-Produktionen mit europäischen Partnern

In den Anfangsjahren brachte Hauser seine Songwriter-Seminare auf die europäische Bühne. Mit seinem musikalischen Partner Paul Douglas aus Birmingham realisiert er seit 1999 Musikprojekte und CD-Produktionen mit europäischen Partnern.

Den Auftakt des Abends machte Lionel Perrin mit seinem Stück „Funky Chateau“. Brettens Bürgermeister Michael Nöltner (CDU) begrüßte anschließend die Zuschauer. Die Melanchthonstadt positioniere sich nach dem Vorbild Melanchthons als „Preceptor Europeae“ und trete in den europäischen Dialog ein. „Das ist eine kleine Eurovision“, sagte der Bürgermeister.

Vor einem Jahr hat die Stadt Bretten in enger Kooperation mit dem Evangelischen Kirchenbezirk Bretten-Bruchsal die Leitung des Projekts übernommen, um die musikalische Tradition fortzuführen und gleichzeitig den europäischen Zusammenhalt zu stärken.

Das Schöne daran ist, dass es kein Wettbewerb ist. Denn es geht nicht darum, wer das beste Lied schreibt oder die meisten Stimmen bekommt.
Laura Hauser
Moderatorin des Abends

Laura Hauser und Dominik Christmann moderierten den Abend in der Stiftskirche. „Das Schöne daran ist, dass es kein Wettbewerb ist. Denn es geht nicht darum, wer das beste Lied schreibt oder die meisten Stimmen bekommt, sondern darum, gemeinsam Musik zu machen“, sagte Laura Hauser. Man unterstütze sich gegenseitig und sehe sich nicht als Konkurrenten. „Es ist eine Erfahrung, voneinander zu lernen.“

Verschiedene Musikgenres waren vertreten: Jazz, Rap, Gospel, Chanson. Menschlichkeit zeige sich besonders in Freundschaft und Liebe. So schrieb Gregor von Keudell ein Lied über Freundschaft. Der Musiker brillierte an diesem Abend nicht nur mit seinem Gesang, sondern auch an der Gitarre und am Klavier.

Im Rap von Karim Jelinek ging es um das Verliebtsein seines Musikfreundes, Ujjol Teichmann, der an diesem Abend ebenso seine Begeisterung für die Musik bewies. Genauso überzeugte Sabine Schäfer die zahlreichen Zuschauenden. In ihrem deutschen Solo-Chanson thematisiert sie den Umgang mit der kostbaren Ressource „Zeit“.

Service

Das Konzert kann im YouTube-Kanal „Douglas & Hauser Productions / DH Records Ltd“ von Gunter Hauser gestreamt werden. www.youtube.com/watch?v=Vgm7ubcc8xA

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