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Abbruch von St. Laurentius-Altbau

Neues Pflegeheim in Bretten: Gemeinderat befürchtet Verkehrschaos während Bauzeit

Jetzt wird es konkret: Nach den Sommerferien soll das katholische Altenpflegeheim St. Laurentius abgerissen werden. Der Gemeinderat befürchtet allerdings ein Verkehrschaos während der Bauzeit.

Seine Tage sind gezählt: Bis Ende des Jahres soll vom Altenpflegeheim St. Laurentius nicht mehr viel zu sehen sein. Der Eingang des neuen Heims soll direkt gegenüber der Kirche sein.
Seine Tage sind gezählt: Bis Ende des Jahres soll vom Altenpflegeheim St. Laurentius nicht mehr viel zu sehen sein. Der Eingang des neuen Heims soll direkt gegenüber der Kirche sein. Foto: Tom Rebel

Die Stadt Bretten macht den Weg frei für den Bau eines Altenpflegeheims in der Apothekergasse. Dazu hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung eine Abbruchvereinbarung für das jetzige Pflegeheim St. Laurentius mit dem Grundstückseigentümer beschlossen.

In dieser ist festgeschrieben, dass sich die Stadt mit 540.000 Euro an den Abrisskosten beteiligt. Bund und Land wiederum übernehmen von diesem Zuschuss 60 Prozent. Bei der Stadt verbleibt somit ein Anteil von 216.000 Euro. Der Beschluss erfolgte mehrheitlich bei zwei Enthaltungen.

Im neuen Bebauungsplan ist das Heim nach Angaben von Cornelia Hausner, Amtsleiterin Stadtentwicklung und Baurecht, als Gebäude mit vier Etagen und Flachdach geplant. Der Bau soll gut 55 Meter lang, gut 25 Meter breit und fast 17 Meter hoch werden.

78 Pflegezimmer und Tagespflege in Brettener Neubau geplant

In dem Gebäude sollen neben 78 Pflegezimmern eine Tagespflege und neun Wohnungen für Betreutes Wohnen unterkommen. Außerdem soll es ein Foyer, eine Begegnungsstätte, eine Kapelle, einen Speisesaal, Gemeinschaftsbereiche und eine Wohnung mit vier Zimmern für Ordensschwestern geben.

Im Keller sieht der Plan Lagerflächen, Umkleiden für das Personal, Räume für Haustechnik und eine Wäscherei sowie eine Vollküche vor. Das Gebäude soll nachhaltig sein und deshalb beispielsweise mit Photovoltaik auf dem Dach und an den Fassaden ausgestattet werden.

Bequem nach oben und unten: Wo jetzt die Baustelle ist, soll künftig ein Aufzug die Menschen vom Parkplatz bis auf Höhe des Pflegeheims bringen.
Bequem nach oben und unten: Wo jetzt die Baustelle ist, soll künftig ein Aufzug die Menschen vom Parkplatz bis auf Höhe des Pflegeheims bringen. Foto: Tom Rebel

Im Plan stehen ausschließlich Einzelpflegezimmer. Auf Wunsch lassen sich jedoch jeweils zwei nebeneinanderliegende Räume zu Doppelzimmern für Paare verbinden.

Das Grundstück des Altenpflegeheims liegt im so genannten Sanierungsgebiet Altstadt III. Ziel des Sanierungsgebiets ist laut Beschlussvorlage unter anderem, die dortigen Wohnverhältnisse zu verbessern und die Altstadt weiterzuentwickeln. Daraus ergibt sich der Förderungsanspruch des Investors, wie Frank Bohmüller, Amtsleiter Wirtschaftsförderung und Liegenschaften, dem Gemeinderat erläutert.

St. Laurentius-Abriss muss bis Jahresende erfolgen

Dieser Anspruch sei an zwei Faktoren gekoppelt. Erstens: an einen Abbruch bis zum Jahresende. Zweitens: an die Nutzung. Der Investor darf also nicht etwa ein Einfamilienhaus auf das freie Grundstück stellen.

Der Gemeinderat äußerte sich durchweg positiv zu den neuen Plänen. Martin Knecht (CDU) begrüßte, dass „wesentliche Wünsche der CDU-Fraktion verankert sind“. Als Beispiel nannte er unter anderem das Betreute Wohnen und die Außenarchitektur.

Bedenken kamen hauptsächlich zur Verkehrssituation während der Abbruch- und Bauzeit. Sibille Elskamp (fraktionslos) sprach von einem Verkehr, „der sich schon jetzt durch den Postweg“ wälze. „Ich kann mir nicht vorstellen, wie der Verkehr geregelt wird“, sagte sie.

Oberbürgermeister Martin Wolff (Freie Wähler) widersprach: „Ich bin jeden Tag mehrmals am Promenadenweg. Der Verkehr wälzt sich da beileibe nicht durch.“

Eine Sperrung beschränke sich auf wenige Tage, informierte Ordnungsamtsleiter Simon Bolg. „Wir haben die Zusage, dass sich beim Abbruch ganz viel vom Promenadenweg aus abspielen wird.“

Abbrucharbeiten sollen nach den Sommerferien beginnen

Für die SPD sprach Birgit Halgato den Busverkehr an, der teilweise über die Apothekergasse laufe. Dazu sagte Bürgermeister Michael Nöltner (CDU): „Das sind morgens zwei Busse, die machen das auch weiterhin. Und auch die Feuerwehr muss weiter durchkommen.“

Der Fahrplan sieht nun vor, dass der Investor nach den Sommerferien mit dem Abbruch beginnt. Zum Jahresanfang 2023 sollen nur noch Restarbeiten anstehen, teilte Hausner mit. Die Baugenehmigung soll demnach im April kommenden Jahres erteilt werden. Mit dem Bau dürfte es dann im Oktober 2023 losgehen. Nach zwei Jahren soll das Werk fertig sein, sodass im Oktober 2025 die ersten Menschen einziehen können.

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