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Engagement

Oberderdingen bekommt Ehrenamtshilfe

„Nebenan & Gegenüber“ gründet ein Netzwerk in der Verbundkirchengemeinde. Hilfe bekommt hier jeder.

Pfarrerin Ditta Grefe-Schlüntz ( links ) und Eva Obhof-Röhrle (  zweite von rechts ) hatten beide die Idee in der Gemeinde ehrenamtlich Unterstützung und Hilfe anzubieten. Mit ihrem Team starten sie nun in die „aktive Arbeit“.
Pfarrerin Ditta Grefe-Schlüntz ( links ) und Eva Obhof-Röhrle ( zweite von rechts ) hatten beide die Idee in der Gemeinde ehrenamtlich Unterstützung und Hilfe anzubieten. Mit ihrem Team starten sie nun in die „aktive Arbeit“. Foto: Susanne Lindacker

Wer Hilfe benötigt, egal in welchem Alter, bekommt nun in Oberderdingen Unterstützung durch ein neugegründetes Netzwerk. „Menschen verbinden und Unterstützung anbieten“, nennen die Gründer ihr Konzept. Dabei geht es um ganz praktische Dinge, wie Arbeiten rund um den Haushalt, Gesellschaft leisten, Fahrdienste oder handwerkliche Tätigkeiten.

Alle diese Leistungen werden von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern übernommen. Unter dem Dach der Evangelischen Verbund-Kirchengemeinde Oberderdingen-Großvillars organisierten sich Frauen und Männer, die Menschen zueinander bringen wollen.

„Die einen brauchen Unterstützung, die anderen haben Potenzial und Zeit, die benötigten Arbeiten zu übernehmen“, sagt Eva Obhof-Röhrle, eine der beiden Initiatorinnen. So entstehe eine „Win-Win-Situation“. Das Team trifft sich jeden Dienstag im Gemeindehaus der evangelischen Kirche in Oberderdingen.

„Menschen, die zu uns kommen, finden dort ihren passenden Helfer oder hinterlassen eine Anfrage. Im besten Fall ist bereits eine geeignete Person vor Ort“, erklärt sie weiter. „Oder wir notieren die gewünschte Leistung und starten die Suche. Auch über E-Mail oder telefonisch können die Ehrenamtlichen und Hilfesuchenden zusammenkommen“. Ebenso werde es künftig im Ortsblatt, in den kirchlichen Nachrichten eine gesonderte Rubrik geben, die die angebotenen Leistungen veröffentlicht.

Organisatoren in Oberderdingen wollen in allen Bereichen helfen

Die Organisatoren wollen in allen Bereichen helfen und unterstützen, fasst Elke Obhof zusammen. „Wir möchten ein weites Feld abdecken. Das können ganz praktische Dinge sein, wie einkaufen, Begleitung zum Arzt, Grünschnitt abfahren oder mit dem Hund Gassi gehen“.

Auch das Ausfüllen von Formularen und Anträgen soll möglich sein oder Unterstützung bei Computerarbeiten und beim Bedienen eines Mobiltelefons. „Junge Familien begleiten wir ebenfalls. Wir helfen bei Hausaufgaben und geben Lerntipps, allerdings stets mit der Anwesenheit eines Elternteils“, betont Obhof. Babysitting sei deshalb nicht möglich.

„Eva Obhof-Röhrle und Pfarrerin Ditta Grefe-Schlüntz hatten beide zur selben Zeit die Idee, ein Netzwerk zu gründen“. „Da war es einfach, die beiden zusammen zu bringen“, erzählt Obhof. Zu ersten Gesprächen trafen sich die beiden im April vergangenen Jahres. Über Veröffentlichungen im Ortsblatt fanden weitere Unterstützer ihren Weg zu den beiden Gründerinnen.

Besuche und Einkäufe machen dem Ehepaar Freude

Eine davon ist Waldtraut Kreuz, die mit einigen Erfahrungen und ihrem Wissen in der nachbarschaftlichen Hilfe aufwartet und das Team stärkt. „Mein Mann Norbert kauft gerne ein und mir bereitet es Vergnügen, Menschen zu besuchen“, sagt Edeltraut Barthelmes. So gehört das Ehepaar nun ebenfalls zum Basisteam.

„Über eine Mitteilung im Seniorentreff fanden weitere Ehrenamtliche den Weg zu uns“, so Obhof. Ihre Grundsätze fassten die Helfer in einem Postulat zusammen. Den Machern ist dabei wichtig: Ihr Engagement ist ehrenamtlich, unentgeltlich und freiwillig – eine Rechnung wird nicht ausgestellt. Im Vordergrund stehe stets die Unterstützung und Hilfe sowie die Solidarität. Ein Anspruch könne daraus per se nicht abgeleitet werden.

Als äußerst wichtig erachten die Organisatoren die Verschwiegenheit und den Schutz der Privatsphäre jedes Einzelnen. „Im Rahmen der Tätigkeit kommen wir mit Menschen in Kontakt und suchen diese in ihrer häuslichen Umgebung auf“, erklären sie. Dabei bekommen die Ehrenamtlichen Einblicke in die Lebensumstände und Lebenssituation. „Diese gilt es zu schützen und mit größtmöglicher Sorgfalt zu behandeln“, betont Grefe-Schlüntz. „Wir haben ein Papier zusammengestellt, welches diese Punkte zusammenfasst und allen Helfern zur Unterschrift vorliegt“, so Obhof-Röhrle.

Kosten übernimmt die Kirchengemeinde

Anfallende Kosten übernehme die evangelische Verbund-Kirchengemeinde. „Spenden sind dennoch gerne gesehen und jederzeit willkommen.“ Wichtig sei dem Team, dass sich das Netzwerk als generationenübergreifend verstehe und Menschen aller Altersklassen zusammenbringe. „Und alle Ehrenamtlichen sind über die Kirchengemeinde versichert“, betont die Geistliche.

Helfer und Suchende treffen sich dienstags zwischen 17 und 19 Uhr im Gemeindehaus der evangelischen Kirche in Oberderdingen, Amthof 10. Anfragen unter Telefon (0 70 45) 560 oder per E-Mail an pfarramt.oberderdingen@elkw.de und pfarramt.grossvillars@elkw.de.

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