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Mittagsschlaf kann helfen

Arzt aus Bad Schönborn erklärt: Was hat es mit der Frühjahrsmüdigkeit auf sich?

Die Natur erwacht und die Tage werden wieder länger. Doch ausgerechnet jetzt fühlen sich viele Menschen schläfrig und antriebslos. Was hat es mit der Frühjahrsmüdigkeit auf sich? Ein Arzt aus Bad Schönborn gibt Auskunft.

Müde trotz längerer Tage? So geht es aktuell vielen Menschen. Hier ein Symbolbild.
Müde trotz längerer Tage? So geht es aktuell vielen Menschen. Hier ein Symbolbild. Foto: Friso Gentsch/dpa

Die Natur erwacht und die Tage werden wieder länger. Doch ausgerechnet jetzt fühlen sich viele Menschen schläfrig und antriebslos. Was hat es mit der Frühjahrsmüdigkeit auf sich? Auskunft gibt Reinhard Kästner (Foto: Claudia Maciejewski), Arzt für Allgemeinmedizin, Naturheilverfahren und Sportmedizin in Bad Schönborn.

Arzt im Interview

Die Frühjahrsmüdigkeit greift um sich, ist das nur Einbildung?
Kästner
Die Frühjahrsmüdigkeit ist an und für sich kein Mythos. Viele Menschen kennen unabhängig von der Jahreszeit „Phasen“ von für sie nicht nachzuvollziehender Müdigkeit, Schlappheit und Abgeschlagenheit. Da dies gehäuft im Frühjahr auftritt, führt diese zur Bezeichnung Frühjahrsmüdigkeit. Medizinisch bedeutend ist, dass die an und für sich harmlose Frühjahrsmüdigkeit von anderen krankheitsbedingten Ursachen einer Müdigkeit abgeklärt wird.
Was ist die Ursache?
Kästner
Letztendlich ist nicht ganz klar, was die Frühjahrsmüdigkeit verursacht. Es gibt Patienten, die dafür anfälliger sind, zum Beispiel mit niedrigem Blutdruck. Man vermutet, dass die Ursache in einer Umstellung des Körpers vom Winter- auf Sommerbetrieb liegt. Auch scheinen Hormone wie Serotonin und Melatonin eine Rolle zu spielen, wobei die Untersuchungsergebnisse hierzu nicht eindeutig sind.
Was hat es mit der Frühjahrsmüdigkeit auf sich? Auskunft gibt Reinhard Kästner, Arzt für Allgemeinmedizin, Naturheilverfahren und Sportmedizin in Bad Schönborn
Was hat es mit der Frühjahrsmüdigkeit auf sich? Auskunft gibt Reinhard Kästner, Arzt für Allgemeinmedizin, Naturheilverfahren und Sportmedizin in Bad Schönborn Foto: Claudia Maciejewski
Was hilft?
Kästner
In jedem Fall sollte man seine Aktivität nicht komplett herunterfahren, sondern vielmehr aktiv bleiben und sich aber etwas Zeit für die Anpassung nehmen. Aktivitäten im Freien sind besonders zu empfehlen, weil im Sonnenlicht der Vitamin-D-Stoffwechsel angeregt wird. Gut sind kreislaufstabilisierende Maßnahmen wie Bäder oder ein Saunagang. Auch die Ernährung sollte man anpassen, die im Winter meist schwerer ist und im Sommer leichter sein sollte. Eine ausreichende Trinkmenge sollte selbstverständlich sein. Medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten sind begrenzt und beschränken sich auf Vitamine oder Koffein, letzteres in Maßen und nicht zu spät am Tag. Wobei grüner Tee teilweise günstiger angesehen wird als Kaffee. Hilfreich kann auch ein „Powernap“ also ein kurzer Mittagsschlaf von zehn bis maximal 30 Minuten sein. Allerdings besteht die Gefahr zu lange zu ruhen und dann wieder zu „schwer in die Gänge“ zu kommen.
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