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Tipps von Experten

Begehrte Süßigkeiten: So wird Halloween in Bruchsal und Umgebung zum Erfolg

An Halloween scheiden sich die Geister. Was raten Ordnungsamt und Polizei, damit die Tour durchs Wohngebiet für Kinder und Jugendliche gut verläuft.

Zum Themendienst-Bericht vom 25. Oktober 2021: Am besten abgepackt: Zu Halloween ziehen viele Kinder von Haustür zu Haustür und freuen sich über süße Sachen.
Zu Halloween ziehen viele Kinder von Haustür zu Haustür und freuen sich über süße Sachen. Foto: Armin Weigel/dpa

Sie sehen aus wie kleine Monster und Vampire, und sie wollen nur eins, aber davon reichlich: Süßigkeiten. Am 31. Oktober, an Halloween, ziehen auch in Bruchsal und Umgebung Kinder und Jugendliche von Haustür und Haustür und hoffen auf eine süße Spende.

Vom Bruchsaler Ordnungsamt und der Polizei gibt es Tipps für eine entspannte Tour durchs Wohngebiet.

Nicht jeder Anwohner reagiert zu Halloween gelassen

Findet diese amerikanische Tradition denn viele Nachahmer hier in der Region?
Das populäre Fest hat längst den Sprung aus den USA nach Deutschland geschafft. Davon zeugen auch die vielen Halloweenpartys und –konzerte, die es seit langem um den 31. Oktober in der Region gibt. Seit mehr als zehn Jahren sind außerdem in Bruchsal und Umgebung regelmäßig gruselig verkleidete Kinder und Jugendliche unterwegs und rufen „Süßes, sonst gibt’s Saures“ an der Haustür.
Ursprünglich geht Halloween, was übersetzt so viel bedeutet wie der Abend vor Allerheiligen, auf einen keltischen Brauch zurück. Böse Geister sollen so vertrieben werden. Irische Einwanderer brachten Halloween dann im 19. Jahrhundert in die USA.
Wie stark sind Behörden an Halloween gefragt?
„An diesem Tag erwarten wir keine übermäßige Belastung“, sagt Bruchsals Ordnungsamtsleiter Oliver Bienek. Auch wenn es immer mal wieder Beschwerden gebe: weil wiederholt geklingelt werde oder Anwohner Opfer von Kinderstreichen werden. „Es wurden schon rohe Eier geworfen“, erinnert sich Bienek.
Weiteres Konfliktpotenzial könne sich ergeben, wenn abends Gruppen unterwegs aufeinander treffen. „Da kommt es schon zu Lärmbeschwerden.“ Auch aus Sicht der Polizei ist Halloween kein außergewöhnlicher Tag. „Dennoch behalten wir Halloweenpartys im Blick“, so Revierleiter Jürgen Conrad.

In der Bruchsaler Südstadt gibt es einen richtigen Süßigkeiten-Plan

Kann ich einfach an jeder Tür klingeln?
Grundsätzlich schon. Doch es lohnt sich, auf ein paar Indizien zu achten. „Steht vor der Tür ein leuchtender Kürbis, kann das ein guter Hinweis sein“, sagt Bienek. Manche Anwohner betreiben einen großen Aufwand bei der Dekoration und gestalten regelrechte Horror-Häuser, zum Beispiel in Graben-Neudorf. Ein Haus, das dagegen komplett im Dunklen liege, sei dagegen eher keine gute Anlaufstelle.
Wer in der eigenen Nachbarschaft unterwegs sei, kenne womöglich auch die Leute, bei denen sich das Klingeln lohne. Und mancherorts haben sich Eltern und Anwohner längst organisiert: in Obergrombach etwa oder auch in der Bruchsaler Südstadt. Dort gibt es sogar einen richtigen Plan, welche Häuser von den Kindern gerne angesteuert werden können.
Was ist, wenn es keine Süßigkeiten gibt?
Dann gilt: nicht aufregen. „Man darf nicht die Erwartung haben, dass alle Halloween offen gegenüberstehen. Es gibt Menschen, die damit nichts zu tun haben wollen. Das sollte man respektieren“ Daher empfiehlt Bienek: Nicht nachtragend sein, einfach weiterziehen und keine Streiche spielen.

Dunkle Kostüme: Vorsicht im Straßenverkehr

Kann ich mein Kind an Halloween alleine losschicken?
„Wir empfehlen, dass Kinder von ihren Eltern begleitet werden“, sagt Oliver Bienek. Grundsätzlich gelte die Aufsichtspflicht. Auch wenn die Kinder in unmittelbarer Nachbarschaft alleine eine Runde drehen dürfen, sei es wichtig, ein Auge darauf zu haben, was sie machen.
Jürgen Conrad von der Bruchsaler Polizei sieht es ähnlich, er ergänzt: „Man darf nicht unterschätzen, welchen Eindruck kostümierte Erwachsene auf Kinder haben können“. Eltern könnten da den Schreck nach der Begegnung mit einem vermeintlichen Zombie mildern. Ältere Kinder oder Jugendliche sollten in Gruppen gehen.
Wann raten Experten zur Vorsicht?
Besondere Vorsicht gilt im Straßenverkehr. Wegen der Zeitumstellung ist es an Halloween schon früh dunkel. Durch die häufig dunklen Vampir- oder Monsterkostüme sind Kinder schlechter zu erkennen. „Auch an Halloween sollten die Kinder auf Gehwegen unterwegs sein und Zebrastreifen nutzen“, so Bienek. Autofahrern empfiehlt er erhöhte Aufmerksamkeit.
Ganz wichtig aus Sicht von Polizei und Ordnungsamt: Auch am 31. Oktober sollte man seine Grundsätze nicht über Bord werfen. „Auch an Halloween sollten Kinder sich nicht von Fremden ansprechen lassen, von denen etwas annehmen oder gar ins Auto steigen.“

Lange vor der Nachtruhe sollte Schluss sein

Und wann ist Schluss mit dem Süßigkeiten Sammeln?
In Baden-Württemberg beginnt um 22 Uhr die Nachtruhe. Bis dahin sollte man seine Sammelrunde aber längst abgeschlossen haben. „Da kommt es auf das gesunde Augenmaß an“, so Bienek. Seine Empfehlung: sich an den üblichen Bettgehzeiten der Kinder zu orientieren.
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