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Bisher zwei Interessenten

Gemeinde Forst will ihr Altenheim verkaufen

Der Betrieb sei teuer und die anstehenden Aufgaben seien besser von spezialisierten Betreibern zu leisten, sagt Forsts Bürgermeister Bernd Killinger (Freie Wähler). Deswegen soll der Verkauf des Forster Senioren- und Pflegeheims schon in einigen Wochen in trockenen Tüchern sein.

Das Seniorenzentrum in Forst wird demnächst privatisiert.
Das Seniorenzentrum in Forst wird demnächst privatisiert. Foto: Gemeinde Forst/Andrea Bacher-Schäfer

Das Forster Senioren- und Pflegeheim soll verkauft werden. Der Forster Gemeinderat hat in seiner Sondersitzung am Montagabend den Grundsatzbeschluss für die Privatisierung des Heims, welches sich im Besitz der Gemeinde befindet, gefasst.

Gleichzeitig erteilte der Rat der Verwaltung den Auftrag, mit den Interessenten zu verhandeln.

Die neue Trägerfirma soll die Grundstücke Bruchsaler Straße 18, 18a und 20 kaufen und darauf einen Neubau für Senioren realisieren.

Ebenso ist vorgesehen, dass der neue Träger die Angebote für die betreuten Seniorinnen und Senioren erweitert, den Beschäftigten einen guten Arbeitsplatz sichert, den Mietern des betreuten Wohnens sowie den Ehrenamtlichen weiterhin einen verlässlichen Rahmen bietet.

Außerdem soll er die Gesamtanlage, die die Ortsmitte prägt, in einem gepflegten Zustand erhalten und für die Teileigentümer die Wohnungen verlässlich verwalten.

Gemeinde kann die Aufgaben nicht mehr bewältigen

Das Thema treibt die Forster schon seit Jahren um, wird aber immer brisanter. Wie Bürgermeister Bernd Killinger (Freie Wähler) darstellte, gebe es mehrere Gründe, warum die Gemeinde das Seniorenzentrum nicht länger betreiben sollte.

Bisher habe der Hauptamtsleiter das Seniorenzentrum „nebenbei“ geleitet. Das sei in Zukunft nicht mehr möglich, denn die fortschreitende Professionalisierung in dem Bereich, vor allem aber das Errichten eines Neubaus, erfordere den Einsatz von Fachleuten.

Der Kreispflegeplan für das Jahr 2025 sehe für Forst einen Bedarf von 77 Heimplätzen vor. Das bedeute, dass zusätzliches Personal eingestellt werden müsse, so Killinger.

Dazu komme die angestrebte Digitalisierung in diesem Bereich. Das größte Problem sei jedoch das Defizit, das von Jahr zu Jahr größer werde.

Entscheidung über Vergabe noch vor Weihnachten geplant

Killinger präsentierte auch den ehrgeizigen Zeitplan für das Projekt: Am 30. November ist eine öffentliche Bürgerinformation zur „Zukunft des Seniorenheims“ vorgesehen.

Noch vor Weihnachten, genauer in der Gemeinderatssitzung am 13. Dezember, soll die Vergabe exklusiv an einen Interessenten erfolgen. Zwei gemeinnützige Bewerber stehen schon in den Startlöchern: das Wohlfahrtswerk und die Bruderhaus Diakonie.

Auf Anfragen aus der Reihe der Zuhörer berichtete der Bürgermeister, dass die Verwaltung gleich nach der nichtöffentlichen Gemeinderatssitzung am 26. Oktober den Personalrat, die Belegschaft des Heimes, die privaten Eigentümer einiger Wohnungen, Pächter, Mieter und ehrenamtlich Helfende über den Sachverhalt unterrichtet habe.

SPD-Antrag abgelehnt

Vor der Abstimmung über die Verwaltungsvorlage hatte der Gemeinderat einen SPD-Antrag abgelehnt. Inhalt war, die Gemeinde solle das bestehende Gebäude im Eigentum behalten, auf den ebenfalls im Gemeindeeigentum befindlichen Grundstück den Erweiterungsbau selbst erstellen und danach alles an eine Betreiberfirma vermieten.

Dann habe man zumindest Einfluss darauf, was im Heim passiert und wie die Dorfmitte aussieht, so die SPD.

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