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Weg zur Energiewende

Heizen mit Geothermie: Gemeinderat in Forst gibt grünes Licht für Beteiligung an neuer Gesellschaft

Forst investiert im ersten Schritt 32.000 Euro. Zunächst muss eine Machbarkeitsanalyse die technischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für eine regionale Wärmetrasse für Geothermie klären.

Die Bohrstelle für das neue Geothermie-Kraftwerk in Graben-Neudorf.
Die Gemeinde Forst beteiligt sich an der Projektentwicklungsgesellschaft Regionale Wärmeverbund – hier ein Symbolbild. Foto: Rake Hora

Das Heizen mit Geothermie war der wichtigste Punkt auf der Tagesordnung, über den in der jüngsten Gemeinderatssitzung in Forst debattiert wurde.

Einstimmig gaben alle Fraktionen ihre Zustimmung zur Beteiligung der Kommune an der in Gründung befindlichen Projektentwicklungsgesellschaft (PEG) Regionale Wärmeverbund GmbH Co. KG. Damit gaben sie gleichzeitig auch grünes Licht für die Investition in Höhe von 32.000 Euro.

Der Landkreis Karlsruhe hat im Jahr 2022 begonnen zu prüfen, ob eine regionale Wärmetrasse geschaffen werden kann. Als ersten Strang will die Deutsche Erdwärme-GmbH die in Planung beziehungsweise im Bau befindlichen Tiefengeothermie-Kraftwerke Graben-Neudorf und Dettenheim über die bereits bestehende Tiefengeothermie-Anlage in Bruchsal bis nach Bretten führen.

Zuerst muss aber eine Machbarkeitsanalyse zeigen, welche technischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen notwendig sind, um das Projekt überhaupt zu starten. Erst danach gilt es, die Chancen und Risiken abzuwägen und zu entscheiden, ob man diesen Weg tatsächlich gehen will.

CDU Forst sieht Votum als wichtigen Zwischenschritt für die Geothermie

„Unser heutiges Votum ist noch keine Entscheidung für die Geothermie“, betonte Manfred Häffner (CDU), „sondern nur ein wichtiger Zwischenschritt“.

Auch die Freien Wähler seien bereit „diesen ersten kleinen Schritt“ zu gehen, sagte Konrad Dussel. Bis zur grundsätzlichen Weichenstellung sehe er aber noch einen weiten Weg, denn es handle sich um eine nicht ausgereifte Technologie. Er formulierte seine Forderungen deutlich: „Wir erwarten eine durchgearbeitete Machbarkeitsstudie und mindestens vier Wochen Zeit, zwischen der Zustellung der Vorlage und der Beschlussfassung.“

Sybille Klenzendorf (Bündnis 90/Grüne) begründete die Zustimmung ihrer Fraktion damit, dass ohne Tiefengeothermie die Energiewende nicht zu schaffen sei, und bekannte: „Wegen diesem Thema wollte ich überhaupt in den Gemeinderat gewählt werden.“ Auch Judith Thomsen (SPD) sieht in dem Projekt „große Möglichkeiten“ und ergänzt: „32.000 Euro können wir uns leisten.“

Markus Zieger (FW) regte an, dass die neue Gesellschaft all die Kritikpunkte, die gegenwärtig in den Sozialen Medien kursieren, selbst aufgreift und entkräftet.

Da Jonas Wilke, der designierte Geschäftsführer der neuen PEG wegen einer anderen Sitzung es nicht geschafft hatte, nach Forst zu kommen, sprang Karsten Thiel, der Bereichsleiter Erneuerbare Energien von der Umwelt- und Energieagentur Kreis Karlsruhe für ihn ein.

Verteilung der Wärme vor Ort sollen die Kommunen organisieren

Er bat alle Gemeindevertreter, ihm ihre Fragen schriftlich zu schicken. Das Konzept sehe vor, dass die Regionale Wärmegesellschaft die interkommunalen Leitungen bewirtschafte, während die Verteilung der Wärme vor Ort durch die Kommunen organisiert werden müsse.

Den Skeptikern hielt Thiel vor: „Wenn sich Gesellschaften gefunden haben, die für das Erdgas Leitungen aus Sibirien bis nach Deutschland gelegt haben, finden sich sicher auch Unternehmer, die Leitungen von Bruchsal bis nach Bretten legen.“

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