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Immer in Bewegung bleiben

Frank Elstner spricht in Bruchsal über seine Parkinson-Erkrankung

„Parkinson ist kein Todesurteil“, sagt „Wetten, dass..?“-Erfinder Frank Elstner bei seinem Besuch bei den Bruchsaler Schlossgesprächen. Wie er mit seiner Krankheit lebt und wie er Betroffenen Mut machen will.

Showmaster-Legende Frank Elstner (von links) steht im Bruchsaler Schloss neben Stiftungsrat Klaus Gaßner, Parkinson-Experte Jens Volkmann und einem Fitnesstrainer.
Immer in Bewegung zu bleiben, ist gut für Parkinson-Erkrankte. Showmaster-Legende Frank Elstner (von links) – selbst Betroffener – demonstriert beim Bruchsaler Schlossgespräch, wie das gehen kann. Mit dabei Stiftungsrat Klaus Gaßner, Parkinson-Experte Jens Volkmann und ein Fitnesstrainer. Foto: Hansjörg Ebert

Frank Elstner scheint einfach ein netter Mensch zu sein: freundlich, positiv, zugewandt, wertschätzend. Und engagiert. Seit seine Parkinson-Erkrankung diagnostiziert wurde, setzt er sich dafür ein, dass die medizinische Forschung intensiviert wird und Betroffene mehr Unterstützung erfahren.

„Parkinson ist kein Todesurteil, man kann damit ganz gut leben“, sagt die Showmaster-Legende beim Bruchsaler Schlossgespräch, wohl wissend, dass es auch schwere Verläufe gibt, für die das nicht zutrifft.

Parkinson ist kein Todesurteil.
Frank Elstner
Ehemaliger Showmaster

Rund 150 sichtlich angetane Zuhörerinnen und Zuhörer feiern ihn dabei für seine Ehrlichkeit und Bodenständigkeit und den Mut, damit an die Öffentlichkeit zu gehen.

Roland Schäfer, der Vorstandsvorsitzende der Dr. Bertold-Moos-Stiftung, die das Schlossgespräch ausrichtet, skizziert Vita und Verdienste des Erfinders von „Wetten, dass..?“ und der intelligenten deutschen Fernsehunterhaltung, der eindrücklich bewiesen habe, dass man es auch ohne Abitur zu etwas bringen kann. „Ich liebe diese Passage in ihrer Biografie“, erklärt Schäfer, langjähriger Vorstandsvorsitzender der Volksbank Bruchsal-Bretten, zur Erheiterung des Publikums, denn da haben man eine Gemeinsamkeit.

Gespräch über die Folgen von Parkinson

Stiftungsrat Klaus Gaßner moderiert den Abend im Plauderton, wobei der emeritierte Showmaster ihm die Rolle als Gesprächsleiter mitunter wohl aus alter Gewohnheit einfach abnimmt. Als zweiten Gast hatte die Stiftung den Medizinprofessor und Vorsitzenden der Parkinson-Stiftung, Jens Volkmann, eingeladen, mit dem Elstner zum Thema das Buch „Dann zitter‘ ich halt“ geschrieben hat.

Betroffene sind der Erkrankung nicht ausgeliefert, sie können ihr etwas entgegensetzen
Jens Volkmann
Vorsitzender der Parkinson-Stiftung

Er beleuchtet medizinischen Aspekte der Erkrankung des Gehirns, die zu Bewegungsstörungen und Muskelsteifheit führt, aber auch Gedächtnisstörungen, Depressionen und Pflegebedürftigkeit zur Folge haben kann. Bislang sei Parkinson noch nicht heilbar, Fortschritte in der Forschung gäben allerdings Anlass zur Hoffnung.

„Betroffene sind der Erkrankung nicht ausgeliefert, sie können ihr etwas entgegensetzen“, erklärte er. Statt zu resignieren, helfe es, sich auf das zu fokussieren, was man alles noch kann, so der Parkinson-Experte.

Frank Elstner kämpft gegen seine Erkrankung

„Ich betreibe zehn Sportarten und mache jeden Tag mindestens eine halbe Stunde Übungen“, erklärt Elstner, wie das praktisch geht.

Und hat auch gleich zwei Sportwissenschaftler und Fitnesstrainer mitgebracht, mit einem der beiden demonstriert er eine Boxeinheit. „Machen sie, was ihnen guttut, ziehen sie sich nicht zurück und bringen sie Menschen zusammen“, lautet die Empfehlung des Entertainers an seine Schicksalsgenossen.

Frank Elstner plaudert in Bruchsal über „Wetten, dass..?“

Ganz nebenbei verrät er auch, dass ihm die Idee für „Wetten, dass..?“ nach dem Besuch eines Hunderennens in London gekommen sei, bei dem er auf den kleinsten Hund gesetzt und 20.000 Pfund gewonnen habe.

Und was es mit dem Gerücht auf sich habe, er sei Multimillionär. „Ich habe meine Rechte an der Show dem ZDF damals für einen Schnäppchenpreis verkauft“, bekundet er ungebrochen heiter.

Viel wichtiger sei doch, dass er eine tolle Frau, fünf tolle Kinder und vier Enkel habe, die alle gesund seien. Und dass er mit seinem milden Parkinson-Verlauf gut leben könne.

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