Es lief doch viel besser als gedacht: ein Plus von 12,9 Millionen Euro steht am Ende der Jahresabschlussrechnung 2022 für die Stadt Bruchsal. Bei der Berechnung war man noch von einem Minus von 3,8 Millionen Euro ausgegangen.
Ein Grund für diese deutliche Verbesserung ist auch in diesem Jahr die Gewerbesteuer. Schon wie 2021 waren die Einnahmen viel größer als zunächst vermutet. Damals war man sogar von einem Defizit von rund elf Millionen Euro ausgegangen.
Bruchsal nimmt 16 Millionen Euro mehr Gewerbesteuer ein
Allen politischen und wirtschaftlichen Krisen zum Trotz kam auch im Jahr 2022 mehr Geld in die Bruchsaler Stadtkasse. „Der Jahresabschluss fällt traditionell besser aus als geplant“, sagte Bruchsals Kämmerer Steffen Golka mit einem Augenzwinkern. 16 Millionen Euro mehr Gewerbesteuer wurden in die Bruchsaler Kasse gespült. So richtig daran glauben, dass es in den nächsten Jahren so positiv weitergeht, kann Golka nicht. „Gerade, wenn man auf die aktuellen Entwicklungen der Gewerbesteuern schaut.“
Zur weiteren Verbesserung trugen für 2022 mehr Zuweisungen und Zuwendungen bei. Außerdem blieb der Personaletat unter den vorgesehenen Kosten.
Dauerthema bei den städtischen Finanzen sind in Bruchsal die Ermächtigungsübertragungen. Auf sie ging auch Klaus Lindenfelser, Leiter des Rechnungsprüfungsamtes, ein. Bei diesen Übertragungen geht es, vereinfacht gesagt, um Geld im Haushalt, das nicht direkt für geplante Projekte genutzt werden konnte.
Da die Investitionen erst später kommen, wird der Posten in den nächsten Haushalt mitgenommen. Sie schmälern damit den Spielraum für künftige Haushalte, weil das Geld so schon gebunden ist. Bei 24,5 Millionen Euro liegen diese Ermächtigungsübertragungen aus dem Jahr 2022.