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Sommer ist Reisezeit

Im Kraichgau lassen die Reisepässe oft auf sich warten

Die Sommerreisesaison steht vor der Tür. Wer eine Reise geplant hat, sollte die Gültigkeit seines Reisepasses prüfen. Derzeit dauert die Bearbeitung deutlich länger als sonst. Das stellen auch die Mitarbeitenden in Kraichgauer Bürgerbüros fest.

Wer jetzt noch einen Reisepass für den bevorstehenden Sommerurlaub braucht, ist reichlich spät dran. Fünf bis sechs Wochen dauert es derzeit, bis das fertige Dokument im Rathaus ankommt und abgeholt werden kann, ist übereinstimmend von verschiedenen Bürgerbüros der Region zu hören.
Fünf bis sechs Wochen dauert es derzeit, bis der Reisepass im Rathaus ankommt. Foto: Monika Eisele

Außerhalb Europas brauchen Touristen für die Einreise einen Reisepass. Dieser muss in der Regel noch mindestens sechs Monate über das Reiseende hinaus gültig sein.

Wer jetzt noch einen Reisepass für den bevorstehenden Sommerurlaub beantragen will, ist reichlich spät dran: Fünf bis sechs Wochen dauert es derzeit, bis das fertige Dokument im Rathaus ankommt und abgeholt werden kann, ist übereinstimmend von Mitarbeitenden verschiedener Bürgerbüros der Region zu hören.

„Seit zwei bis drei Monaten stellen wir fest, dass bei der Bundesdruckerei die Produktion und Auslieferung von Reisepässen deutlich verzögert stattfindet. Momentan müssen wir daher bei Reisepässen von einer gesamten Bearbeitungszeit von der Antragstellung bis zur Auslieferung durch die Bundesdruckerei von circa vier bis fünf Wochen ausgehen. Vorher waren es eher zwei bis drei Wochen“, sagt Wolfgang Braunecker, Hauptamtsleiter in Östringen.

In Östringen gehen mehr Anträge für Reisepässe ein

Bürgerinnen und Bürger würden bei der Antragstellung darüber informiert. „Zugleich gehen bei uns momentan deutlich mehr Anträge auf Ausstellung eines Reisepasses ein, als sonst üblich“, stellt man in Östringen fest.

Wer seinen Reisepass schneller haben will, muss in den sauren Apfel beißen und die Express-Lieferung beantragen. Die kostet allerdings zusätzlich 32 Euro. Dafür ist der Reisepass dann innerhalb von drei bis vier Tagen zu haben. „Viele Bürgerinnen und Bürger entscheiden sich in Anbetracht der momentan zu erwartenden vergleichsweise langen Bearbeitungsdauer für die Beantragung eines Express-Passes“, teilt Braunecker mit.

Eine weitere Möglichkeit ist der vorläufige Reisepass. Um den zu bekommen, muss man aber glaubhaft machen, dass man das Dokument wirklich sofort benötigt. Gründe wären beispielsweise dringende familiäre Angelegenheiten oder die verzögerte Ausstellung des regulären Passes, obwohl der Antrag eigentlich rechtzeitig gestellt wurde.

„Das Bürgerbüro hat vor diesem Hintergrund in den zurückliegenden Wochen den Bestand an vorläufigen Reisepässen aufgestockt, um für Notfälle eine Option anbieten zu können“, erklärt Braunecker.

In Ubstadt-Weiher will man sich nicht auf Lieferzeiten festlegen

Im Rathaus in Ubstadt-Weiher will man sich auf keine bestimmte Lieferzeit festlegen. „Wir sind gebrannte Kinder“, berichtet eine Mitarbeiterin.

Sie empfiehlt, sich auf jeden Fall vor Reiseantritt zu informieren, ob ein Reisepass überhaupt benötigt wird und dann rechtzeitig einen Termin im Rathaus zu vereinbaren. „Auch die sind knapp“, sagt sie.

Hilfreich und zeitsparend sei auch, zum Termin die erforderlichen Unterlagen gleich parat zu haben. Dazu zählen der Personalausweis und der alte Reisepass sowie ein aktuelles biometrisches Foto. In einigen Gemeinden können weitere Unterlagen erforderlich sein, wie zum Beispiel Personenstands- oder Staatsangehörigkeitsurkunden.

Am besten, man erkundigt sich bei der Terminvereinbarung danach. Für die Antragstellung ist die Abgabe von Fingerabdrücken gesetzlich verpflichtend. Dabei wird ein flacher Abdruck des linken und des rechten Zeigefingers genommen.

Kinder ab sechs Jahren müssen Fingerabdrücke abgeben

Die Abgabe von Fingerabdrücken ist auch schon bei Kindern ab sechs Jahren erforderlich. Für Auslandsreisen mit Kindern bis zum zwölften Geburtstag genügt in der Regel ein Kinderreisepass ohne elektronischen Chip.

Seit dem 1. Januar 2021 sind Kinderreisepässe nur noch ein Jahr gültig und können grundsätzlich nur noch um jeweils ein Jahr bis höchstens zum vollendeten zwölften Lebensjahr verlängert werden. Vorher beantragte und ausgestellte Kinderreisepässe sind weiterhin sechs Jahre gültig. Der Kinderreisepass wird allerdings von einigen Ländern nicht zur visumfreien Einreise anerkannt, zum Beispiel von den USA.

Menschen unter 24 Jahren zahlen für einen Reisepass 37,50 Euro, für einen Reisepass im Expressverfahren werden 69,50 Euro fällig. Ab dem 24. Lebensjahr beträgt die Gebühr für einen Reisepass 60 Euro, für das Expressverfahren 92 Euro. Der Reisepass hat normalerweise 32 Seiten. Will man einen Reisepass mit 48 Seiten haben, ist ein Zuschlag von 22 Euro zu zahlen.

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