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Bauleiter gibt Auskunft

Stadionstreit: So geht es jetzt weiter auf der Wildpark-Baustelle

Die Stadt Karlsruhe und der KSC streiten weiter vor Gericht, dennoch liegen die Arbeiten im Wildpark voll im Plan – sagt der Bauleiter, der auch für die U-Strab zuständig ist. Im Dezember steht schon der nächste Meilenstein an. Eine wichtige, symbolische Frage ist aber immer noch ungeklärt.

Im Wildpark ist die einstige Gegengerade bereits verschwunden.
Im Wildpark ist die einstige Gegengerade bereits verschwunden. Foto: Jörg Donecker

Die Stadt Karlsruhe und der KSC streiten weiter vor Gericht , dennoch liegen die Arbeiten im Wildpark voll im Plan – sagt der Bauleiter, der auch für die U-Strab zuständig ist. Im Dezember steht schon der nächste Meilenstein an. Eine wichtige, symbolische Frage ist aber immer noch ungeklärt.

Exakt ein Jahr ist es her, dass es im Wildpark so richtig gescheppert hat: Bagger zertrümmerten die Blöcke im Norden der Fußball-Arena. Vor den laufenden Kameras zahlreicher Journalisten startete mit diesem Abriss das Projekt Stadionbau – das trotz der andauernden juristischen Gefechte zwischen KSC und Stadt bisher gut vorankommt.

U-Strab-Bauleiter auch für Stadion zuständig

„Wir liegen voll im Plan, sowohl bei den Kosten als auch bei den Terminen“, versichert Frank Nenninger. Er ist Chef der Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft (Kasig). Die ist für den U-Strab-Bau zuständig und hat für die Stadt zusätzlich die Bauleitung im Wildpark übernommen. Und dort wird auch jetzt, da alle gespannt einen Spruch des Oberlandesgerichts im Stadionstreit erwarten, gearbeitet.

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„Es ist wichtig, dass der Bau weiter geht“, betont Nenninger. Denn es ist klar: Jede Verzögerung würde die Sache teurer machen.

Nächster Meilenstein im Dezember

Stand jetzt steht im Wildpark noch im Dezember ein Meilenstein an: Der Totalunternehmer BAM startet mit dem eigentlichen Neubau. Im ersten Jahr wurden nach den Abrissarbeiten schließlich im Norden und Süden nur provisorische Tribünen errichtet.

Auf der Seite der bisherigen Gegengeraden wird dies anders laufen. Dort errichtet BAM als ersten neuen Stadionteil die künftige Osttribüne – wobei alle Himmelsrichtungen bei dem Bauprojekt relativ grobe Angaben sind. Die Arena liegt nicht exakt in der Achse.

30 Tonnen Asbest weggeschafft

Die alten Zuschauerränge entlang des Adenauerrings sind verschwunden. „30 Tonnen Asbest haben wir weggeschafft“, berichtet der Leiter des städtischen Eigenbetriebs „Fußballstadion im Wildpark“, Werner Merkel. Baggerfahrer modellieren aktuell neue Erdwälle. Aufgrund deren Höhe gibt es von der Haupttribüne aus auch jetzt keine freie Sicht auf den Adenauerring.

Nenninger lobt: „Die beteiligten Firmen waren stark und haben abgeliefert.“ Die gesamten Vorabmaßnahmen im Stadion kosteten wie geplant 7,4 Millionen Euro, so Nenninger. Wegen der bei Erdarbeiten stets bestehenden Unwägbarkeiten räumte der Gemeinderat darüber hinaus eine Budgetreserve in Höhe von vier Millionen Euro ein. Davon benötige man rund 50 000 Euro, so Nenninger. Grund sei, dass wegen starker Regenphasen in Teilen der Untergrund gekalkt werden musste.

Warten auf den „roten Punkt”

Der Totalunternehmer BAM wird Ende des Jahres nun zunächst die Baustelle einrichten. Es stehen Kanal- und Fundamentarbeiten an, erklärt Merkel. Für all dies wurde am 28. Oktober eine Teilbaugenehmigung beantragt, die derzeit beim Bauordnungsamt liegt. Nun wartet man auf den „roten Punkt“.

Eine zunächst angestrebte Gesamtbaugenehmigung konnte man erst einmal nicht einholen, da es vor allem bezüglich der Haupttribüne noch keine 100 prozentige Einigkeit mit dem KSC als Nutzer gibt. Auf sie hofft man nun erst im März/April. „Das tut weh, behindert aber noch nicht den Ablauf“, sagt Merkel.

Bürgerforum erst mal verschoben

Dennoch verschiebe man das für Dezember geplante Bürgerforum, erläutert er. Noch könne man der Öffentlichkeit eben nicht alle Details präsentieren.

„Ein ganz wichtiger Aspekt ist der Brandschutz“, so Nenninger. Am Ende müssten die Dinge eben technisch machbar und genehmigungsfähig sein.

Osttribüne kommt im Sommer 2020

Die neue Osttribüne soll im Juli/August 2020 fertig sein und um Provisorien unter anderem für Polizei und Presse ergänzt werden. Wer bisher im Wildpark auf der Haupttribüne sitzt – VIPs inklusive –, wechselt dann zunächst die Seite. „Wir streben an, dies zum Saisonstart zu schaffen“, so Merkel.

Dann werden Schritt für Schritt auch die beiden provisorischen Tribünen im Norden und Süden wieder abgerissen und durch Neubauten ersetzt. Supporters und Ultras werden dem Plan zufolge im Frühjahr 2021 von der provisorischen Nordtribüne aus in den Süden umziehen. Dort entsteht eine Gegengerade hinterm Tor.

Gästefans im Norden

Die Gästefans wiederum sitzen künftig im Norden. Sie werden über eine Brücke vom Sammelpunkt auf dem ehemaligen Amateurplatz aus in die Arena geführt.

Die Arbeiten an der Haupttribüne sind mit 17, 18 Monaten kalkuliert, legt Merkel dar. Wie Nenninger geht er davon aus, dass bis Mitte 2022 die nach aktuellem Stand 125 Millionen Euro teure neue Arena steht. Platz hat sie für 34.000 Fans.

Nackter Mann wird eingelagert

Wo künftig einmal der nackte Mann – der vielen als wichtiges Symbol des Wildparks gilt – steht, wird derzeit diskutiert.

„Es gibt lose Ideen. Die Skulptur ist im Besitz des Vereins“, berichtet Merkel. Der lasse sie Ende November abbauen, restaurieren und erst mal einlagern.

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