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Meinung

von Sarah Gallenberger

Neuanfang

Die „guten Vorsätze“ dürfen auch mal über Bord geworfen werden

Wer seine Vorsätze nicht schafft, verliert die Motivation. Dabei muss sich niemand schlecht fühlen: Man kann auch einfach neue Pläne schmieden.

ARCHIV - 02.10.2013, Berlin: Ein junger Mann trainiert in einem Fitnessstudio. (zu dpa "Umfrage zu guten Vorsätzen 2019: Jüngere wollen Handy weniger nutzen" vom 17.12.2018) Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ | Verwendung weltweit
Viele Menschen nehmen sich im neuen Jahr immer wieder vor, mehr Sport zu machen. Foto: dpa

Dieses Jahr ist aber auch wirklich wieder schnell vergangen. Und? Wer von Ihnen hat diesen Satz in den vergangenen Tagen mehrfach gehört – oder sogar selbst gesagt?

Ja, es ist wieder die Zeit, in der sich viele Menschen ihre Gedanken über die Vergangenheit machen. In der Vorsätze geplant und Wünsche formuliert werden. In der sich ein Großteil vielleicht sogar einen Neuanfang herbeisehnt.

Ein Neuanfang kann auch großen Druck aufbauen

Ja, das erste Kalenderblatt in einem neuen Jahr kann motivieren. Altes hinter sich lassen, sich neuen Dingen zuwenden – und schlechten Angewohnheiten den Kampf ansagen. Das klingt erfrischend, motivierend – muss aber nicht immer sein.

So schön ein Neuanfang ist, er kann auch schnell großen Druck aufbauen und am Ende das Gegenteil bewirken: Man fühlt sich schlecht, weil man seine eigenen Vorsätze nicht umsetzen kann. Weil man doch wieder zur Schokolade gegriffen hat und die Sporttasche im Schrank bleibt.

Aber, liebe Leser: Lassen Sie den Kopf nicht hängen, wenn etwas nicht sofort oder dauerhaft funktioniert. Verlieren Sie nicht den Mut, immer wieder einen Neuanfang zu wagen – auch dann nicht, wenn der erste Januar erst wieder im nächsten Jahr wartet.

Manchmal lässt es der Alltag nicht zu, Freiraum für gewisse Dinge zu schaffen. Manchmal hat man keine Motivation. Und manchmal wacht man einfach schlecht gelaunt auf. Egal, welchen Grund es gibt: Das ist vollkommen in Ordnung. Es geht jedem so. Niemand hat das Spiel verloren, wenn die Regeln nicht immer ganz genau eingehalten werden.

Was spricht denn dagegen, einfach neue Regeln aufzustellen? Die Zeit ändert sich schnell, und mit ihr die Rahmenbedingungen. Vielleicht stehen Sie schon im März an einem ganz anderen Punkt in Ihrem Leben. Vielleicht können Sie dann gewissen Dingen nicht mer so gerecht werden, wie Sie es sich noch am 1. Januar vorgenommen haben.

Pläne dürfen sich auch immer wieder ändern

Doch ist es nicht genau das, was es am Ende so spannend macht? Macht nicht genau das jeden einzelnen von uns zu einem Individuum, das für sich steht und einen eigenen Teil zu unserer Gesellschaft beiträgt?

Freuen Sie sich auf das neue Jahr, machen Sie eifrig Pläne – und nutzen Sie Ihren Mut, diese umzuwerfen und neue zu schmieden. Sie wissen: Das Jahr vergeht so schnell. Nutzen Sie die Zeit, um glücklich zu sein.

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