Neue Zeiten brechen an – auch bei den Werbeschildern der städtischen Gewerbeentwicklungsgesellschaft. Die Tafeln, die schon seit Jahren Reklame machen für Firmenansiedlungen in der Kurstadt, wurden erneuert.
Man sehe den zukünftigen Entwicklungsschwerpunkt für Unternehmen, die gut zur Weltkulturerbestadt passten, wie die Branchen Pharmazie, Kosmetik, Medizintechnik, Finanzdienstleistungen, Medien-, IT- und Kreativwirtschaft, teilt die städtische Gesellschaft mit. Mit den neuen Schildern sende man eine zeitgemäße Botschaft an die Wirtschaft.
Aufmerksamen Betrachtern und Betrachterinnen dürfte aber vor allem eins auffallen: Frauen dominieren die Bilder. Eine toughe Managerin, eine kluge Forscherin und eine freundliche Personalerin sind da jeweils groß im Vordergrund abgebildet.
Männer finden sich nur unscharf auf den Werbetafeln wieder
Männer dagegen finden sich – wenn überhaupt – nur klein, in anscheinend subalterner Rolle und etwas unscharf auf den Werbetafeln wieder. Na, das wäre ja fast ein Fall für die städtische Gleichstellungsstelle – wenn, ja wenn es nicht in der Zeit zuvor über gefühlt Tausende Jahre andersherum gewesen wäre.
Insofern gönnen wir den Frauen die neue, hervorgehobene Rolle auf den Plakaten – und die Last der damit verbundenen Verantwortung auch. Und vielleicht kommt ja auch die unterschwellige Geschlechterbotschaft bei ansiedlungswilligen Unternehmerinnen an.
Nicht dass am Ende die Frauen in den Baden-Badener Gewerbegebieten nur auf den Plakaten das Sagen haben, in den Unternehmen aber weiterhin die Männer bestimmen, wo es langgeht.