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24 Jahre Chefarzt an Uni Heidelberg

Verdauungssystem verständlich für Laien: Arzt schreibt Buch „Darm-Alarm“

„Darm Alarm“ heißt das neue Buch des Baden-Badener Arztes Professor Wolfgang Stremmel. Was rät der Autor den Lesern, der im Medical-Center in der Beethovenstraße eine eigene Praxis betreibt?

Was ist los im Bauch? - Wolfgang Stremmel klärt in seinem aktuellen Buch „Darm-Alarm“ auf
Was ist los im Bauch? - Wolfgang Stremmel klärt in seinem aktuellen Buch „Darm-Alarm“ auf Foto: Christiane Krause-Dimmock

Es wird rund um die Uhr gearbeitet. Was im Verdauungssystem abspielt, in diesem perfekt koordinierten und aufeinander eingespielten Abfallentsorgungsteam, weiß kaum einer besser als Wolfgang Stremmel, der darüber in seinem neuen Buch mit dem Titel Darm-Alarm schreibt.

Ganze 24 Jahre war der gebürtige Kölner zuletzt an der Uni Heidelberg Chefarzt als Gastroenterologe. „Innere Medizin war immer mein Thema“, sagt er, begeistert für das, was im Innern des Menschen grummelt und brummt.

Mit gut verständlichen Worten lässt der Fachmann auch den Laien erkennen, was los ist im Bauch – in guten wie in schlechten Tagen. Er klärt auf über die wichtigsten Krankheiten aber auch über Behandlungsmythen, Diätfehler und Ernährungsmärchen.

Kölner Herkunft ist bei Baden-Badener Arzt immer noch zu hören

Ein Quentchen seiner Herkunft spielt dabei unüberhörbar eine Rolle. „Ich bin Kölner von Herzen“, bekennt er schmunzelnd und lässt seinen Humor durchaus auch ins Buch einfließe. Gleichzeitig aber zollt er seinen Patienten Respekt, weil sie trotz Krankheit den Mut bewahrt haben.

Diesem Umstand mag es geschuldet sein, dass er nach seiner Pensionierung im Jahr 2018 den berühmten weißen Kittel nicht einfach an den Nagel hängte, sondern den Menschen, die seine Hilfe brauchen, noch immer beisteht.

Davon sind in Deutschland nur etwa 5.000 Menschen betroffen.
Wolfgang Stremmel, Arzt und Buchautor

So eröffnete er im Herbst 2019 im Medical Center hinter dem Roomers eine Privatpraxis: „Ab einem bestimmten Alter bekommt man einfach keine Kassenzulassung mehr.“ Parallel schrieb er „Darm-Alarm“. Vier Jahre lang. Denn das Fachwissen des Arztes ist immens.

Schleim und Fett sind für Darm überlebenswichtig

Viel Zeit hat er mit Forschung verbracht, war beruflich in der ganzen Welt unterwegs, hat an internationalen Kliniken gearbeitet und berichtet mitreißend von Themen wie Kupferüberbeladung oder Eisenüberbeladung.

„Davon sind in Deutschland nur etwa 5.000 Menschen betroffen“, erklärt er das was vielen anderen eher unbekannt erscheint. Viel mehr weiß man gemeinhin über Schleim und Fett. Beides haben wohl die wenigsten bislang durch die Augen des Autors betrachtet.

Denn beides ist für den Darm überlebenswichtig, erinnert er an die harten Bandagen, welche der Körper zum Einsatz bringt, wenn es darum geht Nahrung zu verdauen. Mancher Inhaltsstoff wäre bei direktem Kontakt für den Magendarmtrakt fatal.

Baden-Badener Arzt erhielt Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis für Lecitin-Präparat

Stremmel hat all diese Zusammenhänge erforscht, etwa auch den Umstand, dass bei fast allen ernsthaften Darmerkrankungen das Fett vermindert ist. Einfach dicke Butterbrote zu essen, das helfe nicht.

Also hat er sich Gedanken gemacht, wie man das benötigte Fett in den Darm hineinbekommt. Eines Tages war es dann soweit. Er hatte ein Lecitin-Präparat entwickelt, das genau das ermöglicht. Keine Frage also, dass die Branche seinen Namen sehr wohl kennt, spätestens aber seit er den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis erhielt.

Baden-Baden ist längst mein neues Zuhause geworden.
Wolfgang Stremmel, Arzt und Buchautor

Obendrein sagt er, dass er seine Patienten in- und auswendig kenne. Aus all diesem gebündelten Wissen schuf er nun ein Werk, dass mehr Sach- als Fachbuch ist, das Mut macht und obendrein aufklärt.

So ergibt sich quasi bei der Lektüre ganz von alleine, was ein jeder selbst tun kann, um dem Bauch und damit sich selbst das Leben zu erleichtern.

Stremmel will zu Hause im Odenwald für Baden-Baden aufgeben

Ob es nun noch mehr Bücher dieser Art geben wird, das könne er noch nicht so genau sagen. Jetzt gibt es erstmal „Darm-Alarm“ und als nächstes eine neue Wohnung.

Denn die historische Kirche im Odenwald, in denen er nach seiner Heidelberger Zeit nur mehr an den Wochenende zu Hause ist, die plant er aufzugeben. „Weh tut das schon. Ich habe sie schließlich wieder aufgebaut und erhalten. Aber Baden-Baden ist längst mein neues Zuhause geworden.“

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