Sirenen sind auch in Zeiten, in denen alle Bürger permanent auf irgendwelchen Kanälen erreichbar sind, absolut wichtig. Denn gerade in der Nacht verrichten sie wichtige Dienste: Denn dann sind Smartphones ebenso im Ruhemodus wie ihre Besitzer und Radio, Computer und Fernseher ausgeschaltet.
Sinn und Zweck der Sirenen ist heute wie einst, die Bürger im Katastrophenfall aufmerksam zu machen.
Diese sind dann dazu aufgerufen, sich über das Internet sowie lokales Radio oder Fernsehen über die Lage zu informieren. Zusätzlich gibt es heutzutage noch Warn-Apps, die zur Vorwarnung, aber auch im Ernstfall wichtige Dienste leisten.
So hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe die Warn-App NINA aufgelegt, mit der die Bürger über bestimmte Gefahrenlagen informiert und mit Nachrichten dazu versorgt werden. Zudem gibt es die App BIWAPP, deren Warnungen regional und nach dem Grad der Bedeutung individuell ausgewählt werden können. NINA und BIWAPP sind über eine Schnittstelle vernetzt.
Sirenen werden in Baden-Baden viermal im Jahr geprüft
Doch gerade in der Nacht sind die Sirenen der wichtige Bestandteil bei der Warnung der Bürger, die sie im Katastrophenfall aus ihren Betten heulen. Aktuell hat die Stadt laut einer Mitteilung 26 solcher Warnanlagen im Stadtgebiet installiert und in Betrieb. Dass sie funktionieren, ist essenziell.
Daher werden sie routinemäßig zwei Mal im Jahr von Mitarbeitern der Stadtwerke überprüft – aktuell in dieser Woche. Die Prüfer lassen die Sirenen kurz anlaufen, sodass der Warnton zu hören ist. Daher werden die Kurstädter derzeit immer mal wieder ein kurzes Warngeheul vernehmen.
Alte Modelle werden in Baden-Baden schrittweise ersetzt
Zusätzlich zu dieser Wartung werden die Sirenen einmal im Jahr von einer Fachfirma überprüft. Und dann gibt es ja auch noch den nationalen Warntag, an dem deutschlandweit die Funktion und die Abläufe der Alarmsysteme getestet werden. Insgesamt werden die Sirenen also vier Mal im Jahr auf ihre Funktionstüchtigkeit untersucht.
Das ist besonders bei den älteren Modellen von Bedeutung. Die meisten der Warnapparaturen auf den kurstädtischen Dächern haben Jahrzehnte auf dem Buckel: 22 der 26 Anlagen sind Zivilschutzsirenen und stammen aus dem Jahr 1957. Die Stadt hat bereits in drei neue elektronische Anlagen investiert, weitere alte Modelle sollen nach und nach entsprechend ersetzt werden.
Denn die neuen Sirenen haben einen Vorteil: Sie sind mit einem Akku ausgestattet, der bei Stromausfällen einspringt und die Warnung der Bürger auch dann gewährleistet. 2021 wurde zudem die Auslösung der Sirenen von einem analogen auf ein digitales Funksignal umgestellt. Dafür verantwortlich ist seither die Integrierte Leitstelle Mittelbaden.