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Für die Fernseh-Gala

Wie die Sportlerinnen vor der Sportlerehrung in Baden-Baden gestylt werden

Um für den Fall der Fälle vorbereitet zu sein, kommen Radsportlerin Pauline Grabosch und viele andere am Sonntagnachmittag in den Salon von Klaus Späth nach Baden-Baden. Der frisiert sie passend zu ihren Abendgarderoben. Das macht er schon seit mehr als 20 Jahren.

Friseur Klaus Späth mit Pauline Grabosch und Alessa-Catriona Pröpster.
Friseur Klaus Späth mit den Radsportlerinnen Pauline Grabosch und Alessa-Catriona Pröpster (von links), die er auf den großen Auftritt am Abend vorbereitet. Foto: Martina Fuß

Pauline Grabosch hat mit ihren knapp 26 Jahren bereits mehrere Weltmeistertitel errungen. Zusammen mit Lea Sophie Friedrich und Emma Hinze gewann sie dieses Jahr die Bahnrad-Weltmeisterschaft im Teamsprint in Glasgow. Mit neuem Weltrekord fuhr das deutsche Trio zu Gold und sendete damit rund ein Jahr vor den Olympischen Spielen in Paris ein deutliches Zeichen an die Konkurrenz.

Pauline Grabosch weilte am Wochenende in Baden-Baden, denn sie und ihr Team waren nominiert bei der Sportlerehrung des Jahres.

Seit mehr als 20 Jahren kommen Sportlerinnen zu Klaus Späth nach Baden-Baden

Für den Fall, dass sie am Sonntagabend auf die Bühne gerufen wird, dass gleißende Lichter und Kameras auf sie gerichtet werden, wollte sie vorbereitet sein. Dafür wählte sie den Salon von Klaus Späth in der Baden-Badener Langen Straße.

Der Friseur und Visagist hat viel Erfahrung, denn seit mehr als 20 Jahren gehen die Sportlerinnen des Jahres bei ihm ein und aus. Sie kommen vor der Ehrungsveranstaltung, um sich für den großen Auftritt auf der Fernsehbühne stylen zu lassen. So auch an diesem Sonntagnachmittag, wenige Stunden bevor die Show der Sportlerehrung 2023 im Kurhaus beginnt.

Pauline Grabosch bekommt „Beach Waves“ in ihr blondes Haar gedreht und wird anschließend von Späths Mitarbeiterin, der Visagistin Emine Dogdu geschminkt. „Oh ja!“, lautet der überraschte Ausruf der Sportlerin, als sie sich nach der Make-up-Aktion erstmals im Spiegel sieht.

Neben ihr sitzt die gerade mal 22-jährige Alessa-Catriona Pröpster, die ebenfalls zur Spitze der deutschen Radsportlerinnen zählt.

„Meinen zweiten Vornamen hat mir mein Vater gegeben, weil er die kanadische Eisschnellläuferin Catriona LeMay Doan so großartig fand“, erklärt die junge Sportlerin. „Jetzt habe ich ausgerechnet in Kanada meinen ersten Weltcup-Sieg errungen.“

Während Klaus Späth der jungen Frau gezupfte Zöpfe flicht und Emine Dogdu zu den künstlichen Wimpern greift, ist auch der Papa dabei und berichtet über die Karriere seiner Tochter.

Die Familie lebt in der Nähe von Hechingen. Alessa geht mit 16 Jahren zum Sportgymnasium Kaiserslautern. Nach der Schule wechselt sie zur Spitzensportförderung der Bundespolizei, wo sie neben dem intensiven Training eine Polizistenausbildung absolviert.

Die Abschlussprüfung ist auch der Grund, warum Alessa Pröpster nicht bei der Europameisterschaft im Januar antritt und im Trainingslager auf Mallorca eher Grundlagentraining absolvierte. Bei der Sportlerehrung trägt sie eine lange grüne Robe.

„Ich frage immer nach der Abendgarderobe, damit ich die Frisur entsprechend gestalten kann“, erklärt Klaus Späth, der einen intensiven Sonntag vor sich hat.

Ich frage immer nach der Abendgarderobe, damit ich die Frisur entsprechend gestalten kann.
Klaus Späth
Friseur und Visagist

Mehr als 30 Sportlerinnen kommen an diesem Nachmittag zu ihm in den Salon, um individuell, typgerecht und einfühlsam gestylt zu werden. „Ja, es ist anstrengend, aber es macht sehr viel Spaß“, sagt der Baden-Badener Friseur.

Die Partnerin von Kugelstoßer Niko Kappel, Olympia-Sieger und Weltrekordhalter, ist zum ersten Mal in Baden-Baden. Sie wird ein schwarzes asymmetrisches Kleid tragen. Ihr schweres Haar wird auf eine Seite designt, um die Asymmetrie des Kleides aufzugreifen.

Die Individualität zu unterstreichen und dabei kreativ zu sein, sei ihm wichtig, erklärt Klaus Späth, denn niemand will exakt die gleiche Frisur tragen beim Sportlerball in Wiesbaden, in Berlin und in Baden-Baden.

„Sportlerinnen sind so easy, super sympathisch und bodenständig. Die freuen sich total über eine Hochsteckfrisur, über ein tolles Make-up und auf den Galaauftritt im langen Kleid“, erklärt Klaus Späth und deutet dabei dezent an, dass es auch Kundinnen gibt, die durchaus kompliziert sind und hohe Aufmerksamkeit fordern.

Sportlerinnen sind sehr zufrieden mit Klaus Späths Arbeit

In diesem Moment kommt Sportlerin Natalie Armbruster in den Salon. Mit gerade mal 17 Jahren ist die nordische Kombiniererin bereits in der Weltspitze angelangt. Sie möchte einen natürlichen Look, die Locken ein bisschen definierter, das Make-up nur dezent.

In kürzester Zeit werden die Haare zu einer romantisch-festlichen Frisur designt, das Make-up ist sowohl zurückhaltend als auch irgendwie strahlend. Natalie Armbruster ist glücklich und geht zurück ins Hotel Roomers, das den Sportlern als Domizil dient und nur einen Steinwurf entfernt liegt vom Salon.

Victoria Frantzen ist mit der Firma ihres Gatten, dem Gin-Produzenten Ginstr, seit einigen Jahren bei der Sportlehrehrung dabei. Späth hat ihr eine „klassische Banane“ frisiert.

„Ich glaube, ich kann hier für viele sprechen. Wir sind alle sehr dankbar, dass Klaus uns stylt. Er sieht einen an und weiß, was wir machen können“, lobt die Stuttgarterin den Baden-Badener Friseur. „Er bringt Leichtigkeit rein und nimmt Druck raus.“

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