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„Kloster Oase“

Viele Besucher im Kloster Neusatzeck: Führung zeigt künftiges Konzept

Die Genossenschaft „Kloster Oase“ führte durch das Kloster Neusatzeck. Auf was sich die Besucher ab Januar freuen können.

Gut ausgestattet: Der teils sehr gute Zustand der Immobilie wurde von den Besuchern erstaunt kommentiert.
Gut ausgestattet: Der teils sehr gute Zustand der Immobilie wurde von den Besuchern erstaunt kommentiert. Foto: Ulrich Coenen

Das Kloster Neusatzeck liegt idyllisch in der Sonne, umgeben von Bergen und Weiden. Man ahnt die Wirkung des Ortes auf die Teilnehmer einer Besichtigung.

Sie werden an diesem Sonntagnachmittag gerade von Joachim und Dorothee Bär von der Genossenschaft „Kloster-Oase“ durch jene Räume geführt, die schon ab Januar wieder mit Leben gefüllt sein sollen.

Einige der Teilnehmer sind bereits Mitglied der Oase, die sich als kooperative Wertegemeinschaft versteht und neben Gäste- und Seminarbetrieb auch eine Wohngemeinschaft im Kloster vorsieht. Andere erwägen den Schritt noch oder sind schlichtweg neugierig auf das Konzept, das auf die ganzheitliche Regeneration von Mensch und Umwelt setzt.

Besucher kommen aus ganz Deutschland ins Kloster Neusatzeck

Die Zahl der Interessenten ist an diesem Tag mit 40 Personen höher als erwartet, wie Joachim Bär einräumt. Er ist der Vorstandsvorsitzende der Genossenschaft und treibende Kraft hinter dem Projekt. „Einige sind unangemeldet hinzugekommen.“

Es gebe auch bereits Interessenten für die nächste Besichtigung am 5. November. „Die Menschen kommen aus der Region und aus ganz Deutschland, etwa aus Berlin. Heute haben wir sogar eine Teilnehmerin aus der Schweiz.“

Vorwiegend Besucher mittleren und gehobenen Alters sind zugegen, aber auch ein junger Mann, den besonders das im Garten geplante Anbauprinzip der Permakultur interessiert, oder ein Paar, das mitsamt Kindern hierher ziehen und Seminare anbieten möchte.

Dorothee Bär führt ihre Gruppe zunächst in den ehemaligen Schwesternflügel mit Zimmern, die über eine Nasszelle verfügen und großartige Ausblicke gewähren. „Wir kalkulieren bis zu 30 Bewohner ein.“

Sie zeigt Räume, in denen eine Bibliothek, ein Kinderspielzimmer und ein Coworking-Space denkbar wären, ebenso Gästezimmer. „Räume, in denen die Schwestern früher nähten oder Kerzen zogen, könnten die Bewohner für Hobbys wie Musizieren und Basteln nutzen.“

Der teils sehr gute Zustand der Immobilie wird von den Besuchern erstaunt kommentiert. Diesen erklärt Bär mit einer rund zwölf Jahre zurückliegenden Sanierung, in die mehrere Millionen Euro flossen.

Das Kloster sei auch an Glasfaser-Internet angeschlossen, berichtet sie. Weiter geht es zu Büroräumen, in die Großküche und in einen Bereich, in dem Praxen angesiedelt sein werden.

„Wir haben schon die Zusage einer Heilpädagogin, die mit ihrer Tochter hier leben wird“, sagt Bär. „Andere möchten einen Raum anmieten und nur im Kloster arbeiten.“

Die Teilnehmer des Rundgangs äußern sich durchweg positiv. Gabriele – man duzt sich – kennt das Kloster bereits und bescheinigt ihm eine schöne Atmosphäre, Geborgenheit, gute Energie.

„Mir gefällt vor allem der Gedanke, in und mit der Natur zu sein und zu arbeiten. Ich möchte, dass das Projekt in die Umsetzung kommt, deshalb bin ich Mitglied geworden.“ Mira begeistert der überkonfessionelle Ansatz, die Idee „von Toleranz und Miteinander“.

Dass so schnell so viel Geld kommt und die Weichen gestellt werden können, ist wie ein Wunder.
Sascha Doninger, Pfarrer und Genossenschaftsmitglied

Auch Rodney kann sich ein Leben in der Gemeinschaft vorstellen. Momentan sei das Kloster „eine leere Hülle“: „Wie die mit Leben gefüllt wird, hängt von den Menschen ab.“

Zum Abschluss bietet Pfarrer und Genossenschaftsmitglied Sascha Doninger einen Gottesdienst in der Klosterkirche an. Der gebürtige Laufer ist überzeugt, dass die Betreiber der Oase, „die schon viele Jahre mit der Klostergemeinschaft zusammengearbeitet haben“, den spirituell geprägten Ort nun im Sinne des Gründers Josef Bäder und der Dominikanerinnen weiterführen.

Er möchte das Konzept über regelmäßige Gottesdienste bereichern. „Dass so schnell so viel Geld kommt und die Weichen gestellt werden können, ist wie ein Wunder“, befindet er.

Daran, dass das Kloster wie geplant zum Jahreswechsel in die Hände der Genossenschaft übergeht, zweifelt er nicht eine Sekunde.

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