Skip to main content

Gemeinderat stimmt zu

Sinzheim investiert 2,6 Millionen Euro in neues Sportzentrum

Nach langen Debatten hat der Gemeinderat nun die Weichen für ein neues Sportzentrum auf dem Gelände des Sportvereins Sinzheim gestellt.

Für das neue Sportzentrum in Sinzheim hat der Gemeinderat den Weg geebnet. Die neue Entwurfsplanung wurde einstimmig gebilligt.  Foto: Michael Brück
Für das neue Sportzentrum in Sinzheim hat der Gemeinderat den Weg geebnet. Die neue Entwurfsplanung wurde einstimmig gebilligt. Foto: Michael Brück Foto: Michael Brück

Was lange währte, soll nun endlich gut werden. Denn nach Jahren ständiger Debatten, Planungen und Neuplanungen sind inzwischen die Weichen für Bau des neuen Sportzentrums auf dem Gelände des Sportvereins Sinzheim (SVS) gestellt.

Vergangene Woche billigte der Gemeinderat einstimmig die neue Entwurfsplanung für die Sanierung und Erweiterung der Sportanlage, die nun in zwei Bauabschnitten wachsen soll, und ließ damit zumindest schon mal die Kostendiskussion hinter sich.

Die Neuplanung war notwendig geworden, nachdem die Baukosten Ende vergangenen Jahres exorbitant in die Höhe geschnellt waren. Fast zehn Millionen Euro hätte der Bau der Anlage dadurch gekostet. Eine Summe, die auch unter Berücksichtigung großzügiger Fördermittel den Haushalt der Gemeinde gesprengt hätte. Zudem hatte die Landesregierung in Stuttgart den erhofften Städtebau-Förderungen eine Absage erteilt, die man unter anderem zum Bau einer Rundlaufbahn benötigt hätte.

Diskussionen um Rundlaufbahn für neues Sportzentrum in Sinsheim

Gerade diese Rundlaufbahn hatte in der Vergangenheit zuweilen Keile zwischen die Fraktionen getrieben. Ungeliebt bei den Fußballern des SVS, aber auch eine nicht zur Diskussion stehende Notwendigkeit in den Augen derer, die ein Projekt dieser Größenordnung einer größtmöglichen Öffentlichkeit zugute kommen lassen wollten. Breiten- und Schulsport sollten in angemessenem Umfang von der Sportanlage profitieren.

Dass nun ausgerechnet diese Rundlaufbahn im ersten Bauabschnitt keine Berücksichtigung mehr findet, hätte das Potenzial gehabt, das Projekt aus den Angeln zu heben. Praktisch in letzter Sekunde waren es Verwaltung, Vereine und Ehrenamtler, die gemeinsam mit den Experten des Planungsbüros Dreigrün eine Lösung gefunden hatten, mit der alle Seiten leben konnten. Vorausgesetzt, der Eigenanteil der Gemeinde in Höhe von 2,6 Millionen Euro werde eingehalten.

Die neue Planung sieht vor, dass zunächst die Kunstrasen-Anlage in Angriff genommen wird und die Infrastrukturmaßnahmen angegangen werden. Zudem soll die Beregnungsanlage ausgetauscht werden, die mit rund 100.000 Euro im Bauabschnitt I die kleinste Summe ausmacht. Das Kunstrasen-Feld, ursprünglich waren einmal zwei vollständige Spielfelder geplant, wird nun mit 140 Metern in Richtung Süden etwas länger werden und mit 72 Metern auch etwas breiter. Es beinhaltet ein Wettkampfspielfeld, ein Kompaktspielfeld und ein Kleinspielfeld.

Erster Bauabschnitt soll 3,7 Millionen Euro kosten

Insgesamt, so die Planung, soll der erste Bauabschnitt rund 3,7 Millionen Euro kosten. Nach Abzug eines Bundeszuschusses in Höhe von 936.000 Euro und einem Ausgleichsstock in Höhe von 428.000 Euro würde der Gemeinde von ihrem Investitionsvolumen noch eine Summe von etwa 260.000 Euro bleiben. Und das wäre zumindest schon mal ein Anfang zur Finanzierung der annähernd 1,6 Millionen Euro, die für die Finanzierung des zweiten Bauabschnitts gebraucht werden.

Hierfür will Bürgermeister Erik Ernst (CDU) dann auch wieder auf die Suche nach neuen Fördermöglichkeiten gehen. Denn klar ist: Erst wenn die Finanzierung steht, wird der Leichtathletik-Bereich umgesetzt, der auch den Bau der Rundlaufbahn vorsieht. Und zwar dort, wo sie zu Beginn aller Gespräche der Sportverein auf keinen Fall sehen wollte, nämlich angedockt an den Rasenplatz am östlichen Rand des Stadions, wo aktuell noch ein staubiger Mehrzweckplatz eher schlecht als recht zu Trainingseinheiten einlädt.

Dennoch scheint es, als hätten sich auch die Fußballer des SVS angesichts fehlender Alternativ-Pläne mit dieser Lösung abgefunden. Im Gemeinderat zeigten sich die Fraktionen ebenfalls einig. So sprach etwa Gabriel Schlindwein (CDU) davon, dass es ein großer Wunsch gewesen sei, die Anlage zu bauen, aber eben unter Einhaltung des Kostenrahmens. Das sei nun der Fall und so werde seine Fraktion den Planungen zustimmen, wenn auch mit ein paar Bauchschmerzen. Von einem langwierigen Thema sprach Carsten Bräutigam (Grüne). Es sei nicht genau das dabei herausgekommen, was man sich gewünscht habe. Doch wenn die Kosten so davoneilen würden, müsse man eben auch kompromissbereit sein.

Wichtig sei es, bei den veranschlagten Investitionen von 2,6 Millionen Euro zu bleiben, erklärte Johannes Hurst (GfS). Sei das der Fall, trage auch seine Fraktion das Projekt mit. Dem stimmten so auch die Freien Wähler, SPD und FDP zu.

nach oben Zurück zum Seitenanfang