Skip to main content

Nach tödlichem Vorfall

Zwischen Steinbach und Sinzheim: DRK muss Zug mit 80 Menschen evakuieren

Mitten in der Nacht stirbt ein Mensch auf einer Bahnstrecke im Baden-Badener Rebland. Das DRK muss fast 100 Menschen in Sicherheit bringen – doch das ist nicht so einfach.

Mehrere Einsatzfahrzeuge des DRK stehen an einem leichten Hang.
Während des Einsatzes sind insgesamt 13 Fahrzeuge beteiligt. 22 Helfer sind vor Ort, um die Betroffenen nach Baden-Baden zu transportieren. Foto: Martin Stiebitz/DRK

Mitten in der Nacht, auf dem Weg nach Hause, wird der Zug, in dem man sitzt, evakuiert: Das ist am Sonntag einigen Menschen genau so passiert. Zwischen Steinbach und Sinzheim fand ein mehrstündiger Einsatz statt.

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) berichtet dieser Redaktion durch eine Mitteilung über den Vorfall – und schreibt von einem „Personenschaden“. Die Bundespolizei in Offenburg klärt auf Nachfrage weiter auf: Ein Mensch ist von dem Regionalzug erfasst worden. Weitere Hintergründe sind derzeit unklar.

Pendelverkehr über Feldweg und Bundesstraße nach Baden-Baden

Weil der Regionalzug aufgrund des Unfalls nicht mehr weiterfahren kann, musste er auf der Strecke zwischen Steinbach und Sinzheim stehen bleiben und evakuiert werden. Ganz so einfach ließ sich das nicht bewerkstelligen: Seitens der Deutschen Bahn konnten keine Ersatzbusse organisiert werden.

Auch eine Evakuierung über ein anderes Schienenfahrzeug war laut DRK nicht möglich. Deshalb entschieden sich der Notfallmanager der Bahn, der organisatorische Leiter der Rettungsdienste und der Kreisbereitschaftsleiter für eine andere Lösung: Die rund 80 Fahrgäste ließen sie durch Mannschaftstransporter des DRK in Sicherheit bringen.

Dabei wurden die Reisenden zu einer begehbaren Übergangsstelle geleitet und von dort mit insgesamt zwölf Kleinbussen an den Hauptbahnhof in Baden-Baden gebracht. So fand am Sonntag mitten in der Nacht ein Pendelverkehr über Feldweg und Bundesstraße statt. Ihre Fahrräder sowie Gepäck konnten die betroffenen Personen mitnehmen.

Laut Mitteilung des DRK waren an dem nächtlichen Einsatz die Ortsvereine Achern, Fautenbach, Önsbach, Kappelrodeck, Ottenhöfen-Seebach, Lauf, Bühlertal, Sinzheim-Hügelsheim, Rheinmünster und die Bereitschaft Baden-Baden beteiligt. Insgesamt wurden 13 Fahrzeuge sowie 22 Einsatzkräfte benötigt.

Prinzipiell stehen dem DRK-Kreisverband Bühl-Achern insgesamt 14 Mannschaftstransportwagen (MTW) der Ortsvereine und acht weitere MTW des Fahrdienstes zur Verfügung. Je MTW können so sechs bis acht Personen inklusive Gepäck transportiert werden, heißt es vom DRK. Sechs Fahrzeuge haben ein Rollstuhlrückhaltesystem, bei dem auch Rollstuhlfahrer transportiert werden können.

Hinweis der Redaktion

Die Badischen Neuesten Nachrichten berichten eigentlich nicht über mögliche Suizide. Grund dafür ist, dass die Berichterstattung über Selbsttötungen erwiesenermaßen zu vielen Nachahmern führen kann. Ausnahmen werden nur gemacht, wenn ein Fall durch bestimmte Umstände besonders relevant ist. Sollten Sie selbst Probleme haben oder über Suizid nachdenken, gibt es in Deutschland 104 Seelsorgestellen, die jederzeit eine anonyme Beratung anbieten. Die kostenlosen Rufnummern lauten 0800 - 1110111 oder 0800 - 1110222.

nach oben Zurück zum Seitenanfang