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Konzept verabschiedet

Wie Gernsbach seine Spielflächen bedarfsgerecht weiterentwickeln will

In der Stadt Gernsbach gibt es perspektivisch zu wenig Spielflächen für Kinder und Jugendliche. Das soll sich bald ändern. Der Gemeinderat hat dafür ein entsprechendes Entwicklungskonzept verabschiedet.

Junge Erwachsene blicken auf einen Stadtplan und zeichnen ein, wo und wie sie sich mehr Aufenthaltsqualität vorstellen können.
Am Skater-Platz in der Baccarat-Straße entstehen bei einem Workshop im Juli schon ganz konkrete Ideen für die künftige Gestaltung. Das Interesse der Jugendlichen an zeitgemäßen Angeboten für ihre Altersgruppe ist groß. Foto: Stephan Juch

Viel Lob gab es in der jüngsten Sitzung des Gernsbacher Gemeinderats für das neue Spiel- und Sportflächenkonzept. Stadtplaner Dennis Beiser vom Büro Planschmiede Hansert & Partner aus Ortenberg hatte es den Kommunalpolitikern vorgestellt. Daraus wird ersichtlich, dass die Stadt Gernsbach über zu wenig altersgerechte Angebote für Kinder und Jugendliche verfügt.

Spielflächen: Jugendbeteiligung mit sehr konkreten Entwürfen

„Es ist überfällig, dass wir uns damit auseinandersetzen“, stellte Julian Christ (SPD) fest. Der Bürgermeister ist selbst Vater zweier kleiner Kinder. Er kann den Mangel, der in seiner Stadt herrscht, auch privat gut nachvollziehen. Dabei hält sie insgesamt 23 öffentliche Spielplätze vor. Viele davon sind allerdings nicht mehr zeitgemäß.

Das soll sich nun sukzessive verbessern. Bei der Frage nach dem Wie haben sich die Zielgruppen selbst eingebracht. Beiser bezeichnete die verschiedenen Beteiligungsformate als Erfolg. Vor allem bei einem Workshop am Skater-Platz in der Baccarat-Straße seien „schon sehr konkrete Entwürfe“ zustande gekommen.

Die Beteiligung hat sehr deutlich gezeigt, dass die Jugendlichen keine adäquaten Freiflächen zur Verfügung haben.
Dennis Beiser
Stadtplaner

Sie sollen nach Möglichkeit Berücksichtigung finden. So beinhaltet das Konzept die Neuplanung des Skater- und Bolzplatzes. Unter Hinzunahme und gegebenenfalls dem Erwerb angrenzender Grundstücke soll eine Bewegungslandschaft (Skaterpark, Pumptrack, Bolzplatz, Klettern/Parkour) für ältere Kinder und Jugendliche entstehen. Zudem sei perspektivisch die Vergrößerung des Freibereichs am Jugendhaus dringend anzuraten.

„Die Beteiligung hat sehr deutlich gezeigt, dass die Jugendlichen keine adäquaten Freiflächen zur Verfügung haben“, erklärte Beiser. Aber nicht nur die. Auch bei den Angeboten für die kleinen Gernsbacher gibt es Nachholbedarf.

„Auf fast allen Spielflächen fehlen adäquate Spielangebote für Kleinkinder“, stellt das Konzept fest. Darauf zielen die vorgeschlagenen Leuchtturmmaßnahmen ab. Sie empfehlen mit wenig Planungsvorlauf schnell und kostengünstig umsetzbare Verbesserungen.

Mit dem Schwerpunkt auf Kleinkinder schlägt das Konzept vor, den Spielplatz an der Waldbachstraße (Stadtmauer) neu zu entwickeln. Und der Spielplatz an der Dorfstraße in Obertsrot soll zum Wasserspielplatz werden – vorrangig für die Altersgruppe Kindergarten- und Grundschulkinder.

Spielflächen: Großes, bisher nicht adäquat genutztes Potenzial auf der Murginsel

Außerdem soll im Zuge des Neubaus Kindertagesstätte Scheuern der Außenbereich für Schulkinder mit überplant werden. Und mit der Murginsel verfüge Gernsbach über „eine hochattraktive stadtnahe Erholungsfläche, die derzeit nicht adäquat genutzt wird“, sagte Beiser. Um dies perspektivisch zu ändern, schlägt der Stadtplaner eine Projektentwicklung vor.

„Das Konzept ist sehr, sehr gut gelungen“, sagte CDU-Stadträtin Christine Winkelhorst. Die junge Mutter aus Hilpertsau lobt vor allem, dass alle Altersgruppen abgedeckt sind. Und dass ihnen Mitsprache ermöglicht wurde.

Entwicklung der Spielflächen kostet Stadt enorm viel Geld

Alexander Hoff (Freie Bürger) und Emelie Knöpfle (SPD) unterstrichen dieses Lob. Und verwiesen auf den Dorfplatz in Staufenberg. Ein Spielangebot, das größtenteils im Ehrenamt entwickelt wurde. Und das eine Art Vorbildfunktion für weitere Maßnahmen in der Stadt einnehmen könnte.

Denn: Die Umsetzung des Konzepts werde die Stadt enorm viel Geld kosten. Darauf machte Walter Schmeiser (Freie Bürger) aufmerksam. Gleichwohl begrüßt der Ortsvorsteher von Obertsrot das Konzept. Genauso wie der komplette Gemeinderat, der es einstimmig verabschiedete.

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