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Neue Wege

Internet-Café für Wohnungslose bei kommunaler Notunterkunft in Achern eingerichtet

Ein Internet-Café speziell für Wohnungslose gibt es jetzt in Achern, um ihnen den Zugang zur digitalen Welt zu ermöglichen. Die Stadt Achern und der Caritasverband Acher-Renchtal gehen damit neue Wege in der Sozialbetreuung.

Mehrere Menschen stehen in Abständen vor einem Baucontainer.
Bei der kommunalen Notunterkunft treffen sich Susi Kropp-Kuhn von Schultze & Braun, die ehrenamtlichen Helfer Ulrike Nöltner und Kurt Dober, Robert Sauer, Hildegard Grosch und Carmelo Scalisi vom Caritasverband Acher-Renchtal und Oberbürgermeister Klaus Muttach (von links). Foto: Michaela Gabriel

Im Hof der kommunalen Notunterkunft Haus 58 wurde ein Baucontainer zu einem Treffpunkt umgestaltet. Ehrenamtliche Helfer sollen dort ab Januar den Bewohnern helfen, im Internet Arbeit oder eine Wohnung zu suchen oder mit Behörden Kontakt zu halten.

Um den im Haus fehlenden Gemeinschaftsraum zu ersetzen, wurde der ausrangierte Container der Acherner Baufirma Bold als Spende bereits 2020 aufgestellt und vom Bauhof mit Strom versorgt. Die Pandemie bremste die Pläne, ihn zu streichen und zu nutzen, jedoch aus.

„Am Anfang war da Skepsis. Er ist ja lang nur rumgestanden“, erinnert sich Sozialarbeiter Carmelo Scalisi: „Aber mit dem Herrichten sind Neugier und Akzeptanz gewachsen.“ Bewohner und Jugendliche aus dem Jugendtreff der Stadt Achern hätten in Etappen nach und nach die Malerarbeiten erledigt.

Projekt soll Wohnungslosen in Achern Zugang zur digitalen Welt ermöglichen

Das Konzept für die Nutzung des Raums als Internet-Café habe er in der Pandemie entwickelt, berichtet der Fachbereichsleiter Soziales des Caritasverbands. Persönliche Gespräche bei Behörden seien nicht mehr möglich gewesen.

Agentur für Arbeit, kommunale Arbeitsförderung und andere Stellen hätten stattdessen die Kontaktaufnahme per E-Mail und Online-Formulare angeboten. Die Idee, Wohnungslosen den Zugang zur digitalen Welt zu ermöglichen, sei bei der Stadtverwaltung auf offene Ohren gestoßen.

Dieses Angebot zu schaffen, ermöglicht eine Form von Teilhabe.
Klaus Muttach, Oberbürgermeister

„Die Digitalisierung durchzieht viele Lebensbereiche. Dieses Angebot zu schaffen, ermöglicht eine Form von Teilhabe“, sagte Oberbürgermeister Klaus Muttach (CDU) diesen Freitag bei der Vorstellung der Neuheit vor Ort. Nach der Pandemie könne der neu geschaffene Raum auch als Kommunikationspunkt attraktiv werden, wo es eine Tasse Kaffee oder Tee gibt.

Die Zusammenarbeit mit dem örtlichen Caritasverband bei der Betreuung Wohnungsloser werde bei der Stadtverwaltung als positiv und hilfreich wahrgenommen. Der OB dankte den Spendern, die die Renovierung des Baucontainers und seine Ausstattung mit Möbeln und Technik ermöglicht haben.

Striebel-Stiftung spendet 10.000 Euro für das Internet-Café in Achern

Gabriele Striebel von der Striebel-Stiftung spendete 10.000 Euro, die helfen werden, das Pilotprojekt mindestens drei Jahre zu finanzieren. Von der Kanzlei Schultze & Braun aus Achern kamen weitere 500 Euro. Abteilungsleiterin Susi Kropp-Kuhn stellte das Geld zur Verfügung, anstatt allen Mitarbeitern zu Weihnachten kleine Aufmerksamkeiten zu übergeben. Es sei bei der Belegschaft gut angekommen, dass ein soziales Projekt vor Ort unterstützt wird, sagte sie.

Besonders sei, dass das Internet-Café zwei Menschen bewegt habe, sich neu ehrenamtlich für die Wohnungslosen im Haus 58 zu engagieren, sagte der Vorstandsvorsitzende des Caritasverbandes Acher-Renchtal, Robert Sauer. Er dankte Ulrike Nöltner und Kurt Dober und wünschte viel Erfolg: „Dass die Bewohner das Angebot annehmen werden, daran habe ich keinen Zweifel.“

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