Skip to main content

Ortsverein Oberachern stimmt als erster einer Fusion zu

Landwirte in Achern wollen BLHV-Stadtverband gründen

Die Zahl der hauptberuflichen Landwirte sinkt und es gibt wenig Nachwuchs. Die Ortsverbände finden kaum noch Personal.

Gruppenbild mit fünf Männern.
Die Oberacherner Landwirte stehen hinter dem Plan, einen BLHV-Stadtverband zu gründen. Das Foto zeigt von links Maximilian Bohnert, Engelbert Vogt, Adolf Karcher, Martin Huber und Wolfgang Vogt. Foto: Michaela Gabriel

Mehrere Ortsvereine des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbands (BLHV) planen die Gründung eines BLHV-Stadtverbands Achern. Dafür gab es bereits mehrere Vorgespräche. Der Ortsverein Oberachern stimmte dem Vorhaben diesen Donnerstag als Erster zu. Angestrebt wird eine Gründungsversammlung am 9. April in der BLHV-Geschäftsstelle in der Illenau.

Einstimmiger Beschluss in Oberachern

„Heute geht es um weitreichende Schritte für unseren Verein“, sagte Vorsitzender Adolf Karcher zum Auftakt der Mitgliederversammlung: „Wir müssen die Entscheidung treffen, ob wir mit dem neu zu gründenden Stadtverband fusionieren wollen.“ 13 der 33 Oberacherner Mitglieder waren ins Weingut Maximilian Bohnert gekommen. Die Argumente überzeugten sie. Einstimmig beschlossen sie, den Schritt zu gehen.

Ortsvereine finden immer weniger Personal

„Es wird langsam einsam auf dem Feld und in den Reben“, sagte der Vorsitzende. Wenn er draußen arbeite, treffe er nur noch wenige Kollegen. Noch weniger seien für die Verbandsarbeit zu begeistern. Die Ortsvereine der anderen Stadtteile hätten die gleichen Probleme, Posten zu besetzen.

Die meisten seien so klein wie der Oberacherner, nur Fautenbach habe deutlich mehr Mitglieder. Für größere Veranstaltungen sei ein Ortsverein zu schwach. „Ein größerer Verein wäre schlagkräftiger und könnte die Probleme der Landwirtschaft im Raum Achern besser darstellen“, so Karcher. In Oberachern seien dies unter anderem die ungesicherten Bahnübergänge. Für sie sei immer noch keine Lösung gefunden worden, mit der die Landwirte gut leben können.

Früherer Vorsitzender begrüßt geplante Fusion

Der frühere Vorsitzendes des Ortsvereins, Franz Xaver Basler, begrüßt die geplante Fusion: „Das ist sinnvoll und notwendig. Wir werden nicht mehr, sondern weniger Mitglieder.“ Er lege aber Wert darauf, dass alte Unterlagen im Dorf bleiben. Als Oberacherner Vertreter im künftigen Vorstand eines neuen Stadtverbands wurden einstimmig Adolf Karcher und Wolfgang Vogt gewählt. Dass man 1000 Euro als „Eintrittsgeld“ einbringe, war für die Mitglieder ebenfalls akzeptabel.

Engelbert Vogt, seit 35 Jahren Kassierer des Ortsvereins, dankte Adolf Karcher, der seit 24 Jahren an der Spitze des Vereins steht: „Bei dir liefen immer alle Fäden zusammen und du hast viel für uns erreicht.“ Wichtig seien auch seine Aktivitäten als Vertreter der Landwirtschaft im Ortsrat Oberachern: „Dort müssen dicke Bretter gebohrt werden, um Verständnis für die Landwirtschaft zu erreichen.“ Einstimmig bestätigte die Versammlung Karcher als ihren Vertreter im Ortsrat.

Für ihre langjährige Mitarbeit im Vorstand ehrte Karcher seine Stellvertreter Klaus Doll, Schriftführer Martin Huber, Kassierer Engelbert Vogt und Beisitzer Maximilian Bohnert. 1987 geboren, ist Bohnert der jüngste hauptberufliche Oberacherner Landwirt. Er stellte seinen Kollegen sein Konzept vor, seine Reben ganz auf pilzwiderstandsfähige Sorten umzustellen.

Mahnfeuer am 2. März auf dem Bienenbuckel

Am Samstag, 2. März, wollen die Oberacherner Landwirte auf dem Bienenbuckel ein Mahnfeuer entzünden. Kollegen und Interessierte seien willkommen, sagte Karcher. Der Protest beginne um 19 Uhr und richte sich gegen politische Entscheidungen und ausufernde Bürokratie. Bei der Bewirtung der Aktion unterstützen die Landfrauen Oberachern den BLHV-Ortsverein. Das habe sich bewährt: „Wir verstehen es schon, mit anderen zusammenzuarbeiten.“

nach oben Zurück zum Seitenanfang