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Frisches Gemüse und Unverpacktladen

Markthalle auf den Illenauwiesen in Achern eröffnet im April

In der Reithalle auf den Illenauwiesen in Achern eröffnet im April eine Markthalle. Dort soll es Gemüse und andere frische Produkte, einen Unverpacktladen und eine Floristikabteilung geben. Dazu kommen ein Caféhaus und ein kleiner Buchladen.

Ewald Glaser bei seinem Kurzvortrag über die genossenschaftlichen Grundlagen der Markthalle in Achern.
Ewald Glaser bei seinem Kurzvortrag über die genossenschaftlichen Grundlagen der Markthalle in Achern. Foto: Daniela Busam

Die Restaurierungsarbeiten an der unter Denkmalschutz stehenden Reithalle auf den Illenauwiesen gehen mit Volldampf voran. In dem als Einkaufszentrum vorgesehenen Areal, wurde die Bürgerschaft zur ersten Info-Veranstaltung der in Gründung befindlichen Markthallen-Genossenschaft eingeladen.

Rund 70 Interessenten informierten sich über die Konzeption. Bauherr Gerold Weber versprach, temperaturbedingt, eine „kurze und knackige Veranstaltung“. Weber erläuterte, dass die Reithalle 1945/46 von den französischen Streitkräften errichtet wurde.

Im vorderen Teil der Halle wird ein Caféhaus, ein kleiner Buchladen, sowie eine 400 Quadratmeter große Markthalle entstehen. Hier soll, auf genossenschaftlicher Basis, im April 2022 ein Angebot mit Gemüse und anderen Frischeprodukten, ein Unverpacktladen und eine Floristikabteilung eröffnet werden.

Ewald Glaser informiert über Renaissance der Genossenschaftsidee

Ewald Glaser, der von den sieben Gründungsmitgliedern der geplanten Kooperative zum Vorstand des Aufsichtsrats gewählt wurde, informierte über die Geschichte und Rechtsform der Genossenschaft. Glaser ist die Idealbesetzung für diesen Posten. Bis 2020 amtierte er 23 Jahre als Vorstandsvorsitzender der ZG Raiffeisen in Karlsruhe und ist seit 2004 als Geschäftsführer des Landwirtschaftsbetriebs Aspichhof in Ottersweier tätig.

Dabei profilierte er sich, als engagierter Brückenbauer zwischen Landwirtschaft und Verbrauchern. „Noch immer denken viele, die Genossenschaft sei eine verstaubte Sache“, sagte Glaser. Sie alle wurden eines Besseren belehrt, sei doch „in den vergangenen Jahren eine Renaissance der Genossenschaftsidee festzustellen“. Die Vereinzelung und Vereinsamung innerhalb der Gesellschaft habe das Gemeinsame zu suchen als Gegentrend hervorgerufen. „Gemeinsam ist besser als einsam“, sei das neue Credo.

Wir wollen an unserem Standort regionale und zum Teil örtlich erzeugte Lebensmittel anbieten.
Ewald Glaser, Vorstand des Aufsichtsrats

Die ersten Genossenschaften entstanden 1848 bis 1850. Gerade in turbulenten und Umbruchzeiten hätten sich damals wie heute Genossenschaften als Stabilitätsfaktor erwiesen. Die Genossenschaft sei zugleich eine Personen- und Kapitalgesellschaft. Die Mitglieder zeichnen Geschäftsanteile, die gleichzeitig als Haftung dienen. Ein Haftungszuschlag sei gemäß der Satzung nicht vorgesehen.

„Wir wollen an unserem Standort regionale und zum Teil örtlich erzeugte Lebensmittel anbieten“, erklärte Glaser. Sie sollen möglichst biologisch angebaut sein.

Die Genossenschaft biete den Landwirten eine neue Chance mit kurzen Transportwegen, aber auch den Verbrauchern „die an diesem Standort eine ganz besondere Auswahl, lokal erzeugter Lebensmittel kaufen können“. Mit möglichst wenig Verpackung auszukommen, gehöre zur Unternehmensphilosophie. „Wir verstehen uns als hybride Erzeuger- und Verbrauchergenossenschaft“, betonte Glaser. Das sei einer neuer, äußerst spannender Weg.

Großes Angebot in Acherner Markthalle

Carolin Kohler, Geschäftsführerin der Markthalle, informierte über das Warenspektrum. Neben Obst und Gemüse sollen auch Fleisch- und Wurstwaren sowie Molkereiprodukte angeboten werden.

Im Unverpackt-Bereich wolle man „nicht mit dem Kopf durch die Wand gehen“, sondern einzelne Produkte wie Mehl und Kaffee auch in einer Papierverpackung präsentieren. Zur Floristik-Abteilung sollen auch Dekoartikel gehören. Bisher seien von 37 Personen 81 Genossenschaftsanteile in Höhe von je 500 Euro gezeichnet worden.

Noch im Dezember hoffen die Genossenschaftler, die rechtlichen Prozeduren erledigt zu haben. Offene Fragen wurden im Anschluss der Präsentation in Einzelgesprächen beantwortet. Weitere Informationen finden sich auf der Homepage der Reithalle.

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