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Eröffnung am Samstag

Startschuss für Ortenauer Puppenparade: Künstler bieten ein buntes Programm in Achern

Auch der Kasper war bei der Eröffnung dabei: Der sehnlichst erwartete Neustart der „Ortenauer Puppenparade“ lockte am Samstag zahlreiche Besucher nach Achern.

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Die Besucher verfolgten unter anderem die Bühnen-Adaption des Bilderbuchklassikers „Armer Petterson“ mit großer Begeisterung. Foto: Daniela Busam

Tri Tra Trullala? Auf dem Acherner Rathausplatz? Na klar! Auch der Kasper war bei der Eröffnung der „Ortenauer Puppenparade“ wieder da. Beim sehnlichst erwarteten Neustart des Festivals wurde am Samstag ein abwechslungsreiches Programm geboten.

Oberbürgermeister Klaus Muttach eröffnete, flankiert von den Kulturbeauftragten der zwölf beteiligten Kommunen, die beliebte Veranstaltungsreihe. Bis zum 10. April sind in der Ortenau 26 Stücke für Kinder und zwölf für Erwachsene zu sehen.

Nach dem Auftakt in Achern stehen in Lahr (2. April) und Gengenbach (9. April) zwei weitere Open-Air-Vormittage auf dem Programm. Kultur-Tourismus ist bei der Puppenparade offiziell erwünscht. Die Vertreter der Kommunen nutzen deshalb gerne die Gelegenheit auf dem am Samstag gleichzeitig in Achern stattfindenden Bauernmarkt für den Besuch des Festivals die Werbetrommel zu schlagen.

Wind fordert Künstlern bei der „Ortenauer Puppenparade“ in Achern heraus

Auf dem stark frequentierten Rathausplatz spielte Frieder Kräuters Puppentheater „Gugelhupf“ den Eisbrecher. Der 69-Jährige ist ein temperamentvoller Puppenspieler von altem Schrott und Korn. In Kräuters Klassiker „Kasper fängt das Krokodil“, konnten sich die hingerissen lauschenden Kleinen vor Lachen kaum einkriegen. Dass sein Kasper schwätzt, wie ihm der badische Schnabel gewachsen ist, macht ihn auch bei den Erwachsenen sympathisch.

Das begeisterte Mitgehen und der Riesenapplaus des Publikums ließ den Gernsbacher den zuvor erlebten Schreck in der Morgenstunde vergessen. Zum blauen Himmel und strahlenden Sonnenschein hatte sich in Achern nämlich ein tückischer Wind gesellt, der den Scheinwerfer der Gugelhupf-Bühne zu Boden schmetterte.

Letztlich hatte Kräuter Glück im Unglück, blieben doch seine beiden Vorstellungen von weiteren Zwischenfällen verschont. Dagegen führte Martin Hinders „Bauchladentheater“ auf der Rathausbühne einen Sisyphuskampf gegen das luftige Element. Kräftige Böen wirbelten seine Dekorationen herum und ließen den Puppenspieler immer wieder hastig nach einem Tuch oder anderen Requisiten greifen.

Profis liefern mit „Armer Petterson“ den Höhepunkt der Veranstaltung

Dass Hinder beim Erzählen des Märchens von Schneeweißchen und Rosenrot nicht verzweifelte, ist ihm hoch anzurechnen. Neben den klassischen Auftritten vor großem Publikum freuten sich die Künstler bei ihren liebevoll zelebrierten Alleingängen mit Kindern und Erwachsenen direkt ins Gespräch zu kommen. Der Göttinger Christoph Buchfink gehört zu den Meistern der „kleinen Form“.

Buchfink, der einen Zoowärter mimte, führte auf dem Rathausplatz seinen rotzfrechen Drachen Drako spazieren. Die ulkige Figur versuchte aus dem Tierpark auszubrechen um nicht länger allein hinter Gittern sitzen. Er versuchte einen Unterschlupf bei den Kindern zu finden um sich von ihnen nach Strich und Faden verwöhnen zu lassen. Dabei entwickelten sich viele spaßige Dialoge, die den Kleinen schnell bewusst machte, dass der Drache besser im Zoo, als in ihrer Wohnung aufgehoben ist.

Anke Scholz und Uwe Stemmler vom Karlsruher Theater Fiesemadände betätigten sich mit ihrer Kunstfigur Kümmel als „Jäger des verlorenen Tons“. Dass sie dabei den Kindern so ganz nebenbei ein wenig Musikunterricht erteilten, gehört zum Konzept des spaßigen Auftritts. Viel Freude bereiteten auch der „Marionetten-Hokuspokus“ des von Dorothee Wellfonder und Wolfgang Kaup 1983 in Mühlheim gegründeten Figurentheaters.

Nach der Übergabe eines 6.000 Euro Schecks der Sparkasse an die Organisatoren der Puppenparade sorgten die beiden Profis auch für den abschließenden Höhepunkt der Veranstaltung. Sie spielten eine höchst gelungene Bühnen-Adoption des Bilderbuchklassikers „Armer Petterson“, den die Kinder mit großer Begeisterung verfolgten.

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