Das hat es seit mehr als 70 Jahren nicht mehr gegeben: Bühl wird in diesem September sein weit über die Region hinaus bekanntes Zwetschgenfest nicht feiern. Das wurde am Donnerstag bekannt. Aufgrund der Corona-Pandemie sind die Verantwortlichen zu dem Entschluss gekommen, dass die 73. Auflage des Heimat- und Dankfests erst im kommenden Jahr stattfinden wird.
Zwar sind von der Landesregierung Großveranstaltungen derzeit nur bis Ende August untersagt, aber die Skepsis, dass nur zehn Tage später ein Fest einer Größenordnung wie dem Zwetschgenfest unbeschwert und uneingeschränkt gefeiert werden kann, ist im Rathaus zu groß, sodass die Planungen für den von 10. bis 14. September vorgesehenen Termin nicht weiterverfolgt werden, heißt es in einer städtischen Pressemitteilung.
Die ungewissen Aussichten für das Fest lassen uns keine andere Wahl.Hubert Schnurr, Oberbürgermeister von Bühl
„Die ungewissen Aussichten für unser Fest lassen uns keine andere Wahl“, findet Oberbürgermeister Hubert Schnurr. „Es wäre blauäugig und naiv, an der Ausrichtung festzuhalten.“ Zumal niemand derzeit seriös vorhersagen könne, wie sich die Pandemie entwickeln und ob die Sperrfrist nicht noch einmal verlängert wird.
Entscheidung in der Corona-Krise „schweren Herzens” getroffen
Vor der Entscheidung, die man, so der OB, „schweren Herzens“ treffen musste, sind zahlreiche Gespräche geführt worden, unter anderem mit Festwirt Jürgen Kohler und den Vorsitzenden der Gemeinderatsfraktionen. „Wir sind alle übereinstimmend der Ansicht, dass es besser ist, das Zwetschgenfest in diesem Jahr ausfallen zu lassen.“
Zwetschgenfest erst wieder 2021
Die Gesundheit der Bevölkerung stehe an erster Stelle. „Deshalb feiern wir unser Volksfest erst wieder 2021. Dafür aber dann mit umso mehr Vor- und Lebensfreude“, sagt der Rathauschef. Das erste Bühler Zwetschgenfest nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1949 veranstaltet – und seitdem gab es keine Unterbrechung mehr.
