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Nutzung von Stahlwerks-Abwärme

Premiere in Kehl: Deutsche und Franzosen kämpfen gemeinsam mit Wärmegesellschaft gegen Klimawandel

Die Stadt Kehl und das Land Baden-Württemberg beteiligen sich an Calorie Kehl-Strasbourg. Die Gesellschaft soll im Kampf gegen Klimawandel helfen. Es ist die erste länderübergreifende Gesellschaft unter baden-württembergischer Beteiligung.

BSW Hafen
Der Lieferant: Die Badischen Stahlwerke in Kehl produzieren ordentlich Abwärme. Die soll jetzt durch ein binationales Projekt genutzt werden. Foto: Annette Lipowsky/Stadt Kehl

Das Land Baden-Württemberg und die Stadt Kehl beteiligen sich mit gleichen Anteilen an der neu gegründeten deutsch-französischen Wärmegesellschaft. „Calorie Kehl-Strasbourg“ (CKS). Gegründet wurde die Gesellschaft Ende Dezember 2021, um die Abwärme der Badischen Stahlwerke GmbH (BSW) künftig grenzüberschreitend zu nutzen.

Ich freue mich sehr, dass wir dieses Leuchtturmprojekt im Bereich der Energiewende gemeinsam mit dem Land und der Eurométropole de Straßburg realisieren können.
Toni Vetrano (CDU), Oberbürgermeister

Das Projekt hat in mehrfacher Hinsicht Leuchtturmfunktion und will im Kampf gegen den Klimawandel helfen. Es ist die erste länderübergreifende Gesellschaft unter baden-württembergischer Beteiligung. Sich als Land an der CKS zu beteiligen, geht auf einen Beschluss des Ministerrats zurück.

Der Beteiligung der Stadt Kehl hat der Gemeinderat zugestimmt. „Ich freue mich sehr, dass wir dieses Leuchtturmprojekt im Bereich der Energiewende gemeinsam mit dem Land und der Eurométropole de Straßburg realisieren können“, erklärt Oberbürgermeister Toni Vetrano (CDU).

Sobald es die Corona-Situation erlaube, wolle man die Gründung der Wärmegesellschaft mit einem offiziellen grenzüberschreitenden Akt würdigen. In der ersten Phase des Projekts werden vor allem Haushalte in Straßburg mit der Abwärme der BSW versorgt, „in einer zweiten Phase werden Teile der Kehler Kernstadt angeschlossen – zum Beispiel die Bebauung auf dem ehemaligen Zollhofareal“, ergänzt Toni Vetrano die am Freitag, 28. Januar, verschickte Pressemitteilung des Landes.

Fernwärmeversorgung soll klimaneutraler werden

Darin heißt es weiter wörtlich: „Die Wärme, die in den BSW in Kehl erzeugt wird, soll in Zukunft nicht nur für die Stahlproduktion dienen, sondern auch über die Landesgrenze hinweg in die Fernwärmenetze von Straßburg eingespeist werden.

Zu einem kleinen Teil wird auch Kehl bedient. Auf diese Weise können fossile Energiequellen ersetzt und die Fernwärmeversorgung klimaneutraler gestaltet werden.

Die Klimakrise kennt keine Landesgrenzen.
Thekla Walker, Landesministerin

In der ersten Ausbaustufe können bis zu 80 Gigawattstunden Wärme bereitgestellt werden – genug um rund 7000 Haushalte zu versorgen. Etwa 20.000 Tonnen CO2 pro Jahr werden dadurch vermieden. Die 4,5 Kilometer lange Trasse, inklusive der geplanten Unterquerung des Rheins, soll bis zur Heizperiode im Winter 2025 / 2026 fertig gestellt werden.

Landesministerin Thekla Walker betonte: „Die Klimakrise kennt keine Landesgrenzen. Es drängt sich förmlich auf, Potenziale auch grenzüberschreitend zu heben, um klimaschädliche CO2-Emissionen einsparen zu können. Die Abwärme aus den Badischen Stahlwerken auf beiden Seiten des Rheins zu nutzen ist ein herausragendes Projekt für den Klimaschutz und insbesondere für die Wärmewende.“

Die zu erwartenden Klimaschutzeffekte sind beträchtlich.
Thekla Walker, Landesministerin

Das eingebrachte Budget von rund 530.000 Euro sowie der lange Atem, der für das komplexe und ambitionierte Projekt erforderlich war, haben sich für die Landesregierung gelohnt. „Die zu erwartenden Klimaschutzeffekte sind beträchtlich“, unterstrich Thekla Walker das Engagement des Landes Baden-Württemberg. „Künftig wollen wir den Energieträger Abwärme noch stärker nutzen und systematisch erschließen. Das Abwärmekonzept Baden-Württemberg gibt dazu die passenden Rahmenbedingungen vor.“

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